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Die Geschichte der Anästhesie

Die Etablierung der Fachdisziplin hat im Interesse der Sicherheit der Patient:innen zu einer strikten Aufgabenteilung am Operationstisch geführt. Neben der Kernkompetenz „Anästhesie“ sind Anästhesist:innen im klinischen Alltag für ein breites Aufgabenspektrum zuständig. Lesen Sie hier mehr zur zeitgeschichtlichen Entwicklung der Anästhesie.

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Geburtsstunde der Anästhesie: Die Anwendung von Lachgas

Es gibt diverse Berichte aus der Antike bis zur Neuzeit über Substanzen, die den Schmerz lindern, Schlaf fördern und das Bewusstsein beeinflussen. Der erstmalige Einsatz dieser Substanzen zum Zwecke einer Narkose wird in der Anwendung von Lachgas durch Horace Wells (1845) und von Äther (organisch-chemische Substanz) durch William T. G. Morton (1846) am Menschen gesehen.

Anästhesie ist noch eine junge medizinische Fachdisziplin

Die Anästhesie als eigenständiges medizinisches Fachgebiet ist noch eine recht junge Disziplin und etablierte sich erst im Laufe der 60er und 70er Jahre mit eigenen Fachabteilungen. Vor dieser Zeit wurde die Narkose durch die operativ tätigen Kolleg:innen, meist Chirurg:innen, selbst durchgeführt. Dabei übernahm während der Operation in der Regel das Pflegepersonal die Überwachung der narkotisierten Patient:innen. Sicher eine suboptimale Lösung nach unserem heutigen Verständnis.

Die Anzahl an anspruchsvollen und geplanten Operationen auch bei Risikopatient:innen stieg weiter an. Zudem operierten Ärzt:innen immer mehr sehr junge und sehr alte Patient:innen. Mit wachsendem Sicherheitsverständnis erkannte man, dass zusätzliche spezialisierte Ärzt:innen am Operationstisch erforderlich sind. Sie sollten sich ausschließlich um die Vitalparameter, wie Herz-Kreislauf-Funktion, Atmung, Ausscheidung und die Durchführung der Narkose von Anfang bis Ende kümmern. Damit wurde gewährleistet, dass sich die Chirurg:innen auf die eigentliche operative Tätigkeit konzentrieren konnten.

Gründung der deutschen Gesellschaft für Anästhesie

Somit begann der Aufbau von eigenständigen Anästhesieabteilungen zunächst in den universitären Einrichtungen und Großkliniken, die nach und nach deutschlandweit etabliert wurden. Die wissenschaftliche Basis für Forschung, Weiterentwicklung und den medizinischen Informationsaustausch (letztendlich auch zur Festlegung der Standards im Fachgebiet), nach denen wir handeln, wurde mit der Gründung der Deutschen Gesellschaft für Anästhesie (DGAI) am 10.04.1953 gelegt.

Anästhesist:innen decken heute ein breites Aufgabenspektrum ab

Mittlerweile sind die Aufgaben einer Anästhesieabteilung komplex und vielschichtig geworden und überschreiten bei Weitem die reine Narkosetätigkeit im Operationssaal. So werden durch die Fachabteilung neben vielen anderen Dingen die zentralen Bereiche Narkose, Intensivmedizin, Notfall und Rettungsmedizin sowie Schmerztherapie abgedeckt. Dabei stehen die Patient:innen mit ihren Bedürfnissen und Fragen im Zentrum: Sie sollen sich in medizinischen Händen gut aufgehoben und betreut fühlen, kompetent beraten und sich nach aktuellem Wissensstand sach- und fachgerecht behandelt wissen.

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