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So kommen Sie gesund durch Herbst und Winter

Die Temperaturen sinken und die ersten Blätter rieseln in Richtung Boden. Mit Beginn der kalten Jahreszeit stellt sich allerdings vielen die Frage, wie sie ihre Abwehrkräfte im Herbst und Winter stärken, um den nahenden Erkältungswellen trotzen zu können. Hier haben wir für Sie einige Tipps zusammengestellt, wie Sie gesund bleiben.

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Ausgewogene Ernährung

Eine vollwertige und ausgewogene Ernährung, wie sie auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. empfiehlt, hilft der Gesundheit in vielerlei Hinsicht. Was und auch wie viel wir essen, kann sich sowohl positiv als auch negativ auf den Körper auswirken. Das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen (kardiovaskulär) und Stoffwechselstörungen, wie beispielsweise Diabetes, lässt sich mit lange sättigenden Vollkornprodukten, hochwertigen pflanzlichen Fetten und Ölen, fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag sowie wenig Zucker und Salz, deutlich reduzieren. Gleichzeitig werden wichtige Vitamine und Mineralstoffe aufgenommen, die die Abwehrkräfte stärken.

Wer sich ausgewogen und gesund ernährt, der nimmt über die Nahrung ausreichend Nährstoffe zu sich. „Eine Ergänzung mit Multivitamin-Präparaten, zum Beispiel aus der Apotheke, ist dann nicht notwendig oder nur bei Personen, die beispielsweise durch Grunderkrankungen des Darms weniger Nährstoffe aus der Nahrung aufnehmen können.

Wer sich längerfristig vegan ernährt und vollständig auf tierische Produkte verzichtet, sollte seinen Eisenstatus und seinen Vitamin B12-Haushalt im Auge behalten und gegebenenfalls durch die Hausärztin oder den Arzt bestimmen lassen. Hier kann eine zusätzliche Einnahme von ergänzenden Präparaten notwendig werden“, erklärt Dr. Alexandra Franke, Oberärztin der Gastroenterologie an der DKD Helios Klinik Wiesbaden.

Und es gilt: Viel hilft nicht immer viel. Eine Überdosierung mit Vitaminen durch hochdosierte Multivitamin-Präparate ist möglich und kann sich sogar negativ auswirken. So spielt Vitamin B12 als Wachstumsfaktor eine Rolle. Es gibt Hinweise, dass eine Überdosierung zwar keinen Krebs auslösen, aber das Krebszellenwachstum beschleunigen kann.

Außerdem ist es wichtig, viel zu trinken. Bevorzugt Wasser oder ungesüßte Getränke, wie Kräuter- und Früchtetees. Saftschorlen sollten aus mehr Wasser als Saft gemischt werden. Übrigens: Auch Kaffee zählt zur täglichen Flüssigkeitszufuhr, auch wenn sich nach wie vor die Annahme hält, dass Kaffee dem Körper Flüssigkeit entziehe.

DKD Helios Klinik Wiesbaden

Stellvertretende Chefärztin der Gastroenterologie

Wer sich längerfristig vegan ernährt und vollständig auf tierische Produkte verzichtet, sollte seinen Eisenstatus und seinen Vitamin B12-Haushalt im Auge behalten und gegebenenfalls durch die Hausärztin oder den Arzt bestimmen lassen.

Gesunder Schlaf und weniger Stress

Stress und gestörter Schlaf gehen oft Hand in Hand. Wer gestresst ist, schläft oft auch schlecht. Wer schlecht schläft, zum Beispiel aufgrund einer Schlafapnoe (Atmungsstörung), der ist generell auch anfälliger für Infekte. Stressreduzierung und gesunder Schlaf sind deshalb wichtige Maßnahmen, um gut durch den Winter zu kommen.

Mit Bewegung und Sport kann Stress nachweislich reduziert werden. Das Sonnenlicht fördert die Bildung von Vitamin D, das sich positiv auf die Immunabwehr auswirkt. Auch wenn es paradox klingt: Der Mensch braucht Licht zum Schlafen, denn es führt zur Ausschüttung des Botenstoffs Serotonin.

Zu wenig Tageslicht im Winter kann dazu führen, dass zu wenig Serotonin ausgeschüttet wird und die innere Uhr – genauer: der Schlaf-Wach-Rhythmus – aus dem Gleichgewicht gerät. Auch leichte Stimmungsschwankungen, der so genannte „Winterblues“, kann unter anderem auf einen Mangel an Tageslicht zurückgeführt werden.

Um an besonders dunklen Tagen in der kalten Jahreszeit ausreichend Sonnenlicht zu tanken, hilft eine Tageslichtlampe mit mindestens 10.000 Lux Lichtstärke. Idealerweise am Morgen, was auch jenen hilft, die im Winter grundsätzlich schlechter aus den Federn kommen. Spätestens jedoch zwei bis drei Stunden vor dem Zubettgehen sollte die Tageslichtlampe nicht mehr zum Einsatz kommen.

Warm anziehen

Kälte allein macht noch keine Erkältung – auch wenn die Bezeichnung anderes vermuten lässt. Es braucht auf jeden Fall noch Erkältungsviren, um eine schniefende Nase auszulösen. Trotzdem ist man gut beraten, sich im Winter warm anzuziehen: Wenn wir auskühlen, ziehen sich die Blutgefäße zusammen und als Folge gelangen weniger Abwehrzellen in die Schleimhäute von Nase und Mund. Erreger haben dann ein deutlich leichteres Spiel.

Giftstoffe und Händehygiene

Dass Rauchen nicht gesund ist und Alkohol nur in Maßen konsumiert werden sollte, weiß eigentlich jede/r. Diese Genussgifte wirken sich außerdem auch nachteilig auf unsere Immunabwehr aus und machen uns generell anfälliger für Infekte. Spätestens seit Corona wissen wir außerdem, wie wichtig regelmäßiges Händewaschen und gegebenenfalls auch eine Händedesinfektion ist, insbesondere nach dem Aufenthalt in öffentlichen Einrichtungen, wie dem öffentlichen Personennahverkehr oder dem Einkauf im Supermarkt. So wird verhindert, dass Viren und Bakterien über unsere Hände ins Gesicht und damit in die Nähe der Schleimhäute von Augen, Mund und Nase gelangen.

Winter-Weisheiten geprüft

Drinnen ist es kuschelig warm, die Heizung hält konstante Temperaturen. Das Auto ist klimatisiert, und auch am Arbeitsplatz herrscht eine angenehme Raumtemperatur. Trotzdem sind im Winter viele Menschen anfällig für grippale Infekte. Warum? Und was hilft, um sich vor der Erkältungswelle zu schützen? Wir haben einige gängige Weisheiten unter die Lupe genommen und geben Tipps für eine möglichst infektfreie Winterzeit.

Tee mit Ingwer und Zitrone trinken

Ingwer für die Teezubereitung immer möglichst frisch schneiden, viele dünne Scheiben aufbrühen und das Ganze gut ziehen lassen.

In die Sauna gehen

Regelmäßige Besuche stärken den Organismus und machen ihn widerstandsfähiger gegen Erkältungen und Viruserkrankungen. Kreislauf und Stoffwechsel werden angeregt und Körper und Geist können ausgiebig entspannen. Mit einer bereits ausgeprägten Erkältung sollten man jedoch auf keinen Fall in die Sauna gehen.

Kalt duschen

Die Wechselwirkung von warm und kalt hat positive Wirkungen auf das vegetative Nervensystem. Starke Temperaturreize fördern die Durchblutung der Haut und Schleimhäute und mobilisieren die Abwehrkräfte.

Schal und Mütze

An sichtbaren Körperteilen wie Füßen, Händen, Ohren und Nase frieren wir zuerst. Deshalb ist das Tragen von Schal und Mütze im Winter sinnvoll, um sich vor der Kälte zu schützen.

Nahrungsergänzungsmittel

Wenn wir gesund sind, uns optimal ernähren, uns regelmäßig bewegen, ausreichend schlafen und ausgeglichen sind, stimmt auch die Versorgung mit Nährstoffen, sodass unser Organismus bestens versorgt ist.

Die richtige Mischung macht's

Eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und einige einfache Vorbeugungsmaßnahmen sind der beste Weg, gesund durch den Winter zu kommen. Wichtig dabei ist, dass Sie sich auch um Ihr psychisches Wohlbefinden kümmern. Stimmt diese Mischung, können Sie schon mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Erkältung vermeiden. Und wenn es Sie doch einmal erwischt, überstehen Sie den Infekt mit weniger Beschwerden und sind schneller wieder auf dem Damm.

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