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Grippe: Wenn die Influenzaviren angreifen

Die Grippewelle rollt: Laut Robert Koch-Institut ist die Zahl der Atemwegsinfekte (akute respiratorische Erkrankungen) zuletzt stark gestiegen, vor allem bei Kindern. Was ist die Grippe und wie unterscheidet sie sich von einem grippalen Infekt? Eine Infektiologin erklärt.

04. Februar 2025
sick man measuring temperature by thermometer

Grippe oder grippaler Infekt?

Die Meisten kennen die Anzeichen nur allzu gut: Erkältungssymptome wie Fieber, Husten, Schnupfen und Heiserkeit strecken Betroffene schnell ermattet nieder. Dr. Katrin Kösters, Oberärztin der Medizinischen Klinik II im Helios Klinikum Krefeld weiß, dass mit der Grippe nicht zu spaßen ist. Sie beginnt oft schlagartig, plötzlich schmerzen Kopf und Glieder. Kommt Fieber hinzu, zieht es Betroffene nur noch ins Bett.

„Es gibt Symptome, die sowohl bei Erkältungen als auch bei Grippe vorkommen. Hohes Fieber und Schüttelfrost sind jedoch häufig Anzeichen für eine beginnende Influenza. In Verbindung mit einer Erkältung tritt hohes Fieber seltener auf. Auch sind Kopf- und Gliederschmerzen sowie das Abgeschlagenheitsgefühl bei einer Grippe viel ausgeprägter als bei einem einfachen Infekt“, sagt die Infektiologin.

Helios Klinikum Krefeld

Oberärztin der Medizinischen Klinik II | Helios Klinikum Krefeld

Hohes Fieber und Schüttelfrost sind häufig Anzeichen für eine beginnende Influenza. In Verbindung mit einer Erkältung tritt hohes Fieber seltener auf. 

Bei Grippe unbedingt schonen und auskurieren

Eine Grippe wird durch Influenzaviren hervorgerufen. Diese machen auf der Atemwegsschleimhaut quasi den Weg frei für andere Erreger. Dazu gehören Pneumokokken oder Staphylokokkus aureus, die ihrerseits Komplikationen wie eine Mittelohr- oder Lungenentzündung auslösen können. Auch kann es im Anschluss an eine Influenza zu einer Herzmuskelentzündung kommen.

„Die Viren sind hoch ansteckend“, sagt Dr. Kösters. Wen es erwischt, der solle auf jeden Fall zu Hause bleiben, sich schonen und richtig auskurieren.

Wie schützt man sich vor Grippeviren?

Ganz oben auf der „Anti-Grippe-Checkliste“ stehen:

  • die Grippeschutzimpfung
  • eine regelmäßige Händedesinfektion, um Übertragungen zu vermeiden
  • eine ausgewogene Ernährung zur Stärkung der Abwehrkräfte.

Auch inhalieren wirkt sich positiv auf Husten- und Schnupfenbeschwerden aus. Wadenwickel können hohes Fieber senken.

„Besonders wichtig ist das Trinken. Mindestens zwei Liter Wasser oder Tee sollten es täglich sein“, sagt Dr. Kösters „So erhält der Organismus ausreichend Flüssigkeit, um die Schleimhäute feucht zu halten. Das ist wichtig, um Krankheitserreger früh abzufangen und sie mit dem Schleim der Atemwege wieder hinauszubefördern.“

Gibt es die Männergrippe?

Um es gleich vorweg zu nehmen: Ja, der Männerschnupfen ist medizinische Realität. Denn: Frauen haben eine bessere T-Zellen Antwort und stecken einen Virusinfekt deswegen oft besser weg als Männer. 

Was ist damit gemeint? Vereinfacht gesagt: Die für das Immunsystem wichtigen T-Zellen warten im Knochenmark auf den nächsten Viren-Angriff. Durch die erhöhte T-Zellen Antwort geht der weibliche Körper mit diesem „Überfall“ besser um – er ist in der Folge weniger stark von der Viruslast betroffen. Gleichzeitig sind Frauen anfälliger für bakterielle Infekte als Männer. 

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