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Zu Unrecht verteufelt: Was gute und schlechte Fette unterscheidet

Fette machen dick, krank und schädigen vor allem die Gefäße – so heißt es. Fett steht in einem schlechten Ruf und spielt doch in unserer Ernährung eine große und wichtige Rolle. Warum es nicht grundsätzlich schlecht ist und was uns „gute Fette“ bringen, erklärt Ernährungsmediziner Prof. Dr. Michael Ritter.

Avocado halbieren

Gesättigte Fettsäuren: gar nicht so schlecht

Man unterscheidet bei Fetten zwischen gesättigten und ungesättigten Fettsäuren. Als „schlechte Fette“ werden oft gesättigte Fettsäuren bezeichnet. Sie sorgen bei übermäßigem Verzehr für einen Anstieg des Cholesterinspiegels und fördern Diabetes, Gefäßverkalkungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Da sie unserem Körper aber auch als Botenstoffe dienen, sind gesättigte Fettsäuren sehr wichtig für unser Nervensystem. Dabei kommt es aber natürlich auf ein gesundes Maß an. Welche Fette gibt es?

Transfette: wirklich ungesund

Gänzlich ungesund sind hingegen sogenannte Transfette. Sie entstehen bei starker Erhitzung von ungesättigten Fetten, aber auch bei der industriellen Fertigung und sind daher hauptsächlich in Fertigprodukten, Süßigkeiten und Chips zu finden. Transfette haben einen negativen Effekt auf den Blutfettstoffwechsel und fördern im schlimmsten Fall Herz-Kreislauferkrankungen.

Einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren: Sehr gesund

Zu den „guten Fetten" zählen einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Sie sind teilweise essentiell für unseren Organismus und wirken sich auf unsere Gesundheit günstig aus. Einfach ungesättigte Fettsäuren helfen dem Körper, fettlösliche Vitamine aufzunehmen. Sie können sich sogar positiv auf den Cholesterinspiegel auswirken und diesen senken. Ungesättigte Fettsäuren kommen besonders reichhaltig in pflanzlichen Ölen vor, wie zum Beispiel in Rapsöl und Olivenöl.

Mehrfach ungesättigte Fettsäuren: besonders wichtig

Während gesättigte und einfach ungesättigte Fettsäuren vom Körper selbst hergestellt werden können, müssen die mehrfach ungesättigten Fettsäuren über die Nahrung aufgenommen werden. Sie sind jedoch für den Körper unverzichtbar. Unterschieden wird bei mehrfach ungesättigte Fettsäuren zwischen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Enthalten sind sie zum Beispiel in Leinöl oder Nüssen. Mehrfach ungesättigte Fettsäuren bilden einen wichtigen Bestandteil der Zellwände und sind an der Regulation des Blutdrucks beteiligt. Besonders wichtig ist aber auch hier das ausgewogene Verhältnis von Omega-3- und Omega-6 Fettsäuren.

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