Was sind Harntransportstörungen?
Bei einer Harntransportstörung kann der Urin nicht regulär abfließen. Die Abflussstörungen des Urins entstehen durch angeborene Engstellen, entweder am Abgang des Harnleiters aus dem Nierenbecken (Ureterabgangsstenose) oder am Eintritt des Harnleiters in die Blase (Uretermündungsstenose).
Harntransportstörungen sind vielfältig und können zu Funktionsstörungen der Nieren oder Infektionen des gestauten Urins in den Nieren und ableitenden Harnwegen führen. Die Erkrankung tritt gehäuft in der frühen Kindheit bei Jungen sowie nach dem 60. Lebensjahr bei Männern auf.
Wie macht sich eine Harntransportstörung bemerkbar?
Folgende Symptome treten bei einer Harnabflussstörung auf:
- Unterbauchschmerzen aufgrund einer Ausdehnung der Blase
- häufiger Harndrang
- Schmerzen im Bereich der Flanke
- Übelkeit
- Erbrechen
Wie werden Harntransportstörung diagnostiziert?
Oft wird eine chronische Harnabflussstörung als Zufallsbefund diagnostiziert. Bildgebende Verfahren, wie die Sonographie, Computertomographie, Magnetresonanztomographie haben demnach in erster Linie den Zweck, die Ursache für die Störung zu diagnostizieren.
Darüber hinaus erfolgen eine körperliche Untersuchung sowie die Analyse des Urins und des Blutes im Labor. Ergänzt wird die Diagnostik teils durch Kontrast- und Funktionsprüfungen.
Wie werden Harntransportstörungen behandelt?
Oberstes Ziel der Behandlung ist das Abwenden möglicher Nierenschäden. Daher steht die Therapie der Grunderkrankung im Vordergrund. Bei einer konservativen Behandlung wird die Erkrankung engmaschig überwacht und es finden regelmäßige Verlaufskontrollen statt.
Bei einer operativen Versorgung kommen Verfahren wie eine Nierenbeckenplastik, Harnleiterneueinpflanzungen oder passagere (vorrübergehende) Harnableitungen zum Einsatz.