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Hepatitis – Alles, was Sie über die entzündliche Lebererkrankung wissen müssen

Die menschliche Leber ist Energielieferant und Entgiftungsorgan zugleich: Sie ist an der Verarbeitung und Speicherung von Nährstoffen sowie am Abbau und der Ausscheidung von Giftstoffen beteiligt. Umso gefährlicher ist es, wenn sie sich aufgrund verschiedener Ursachen, wie zum Beispiel Giftstoffe oder Krankheitserreger wie Viren, entzündlich verändert und in ihrer Struktur und Funktion geschädigt wird. Prof. Dr. Dominik Huster, Chefarzt der Inneren Medizin im Helios Klinikum Erfurt, erklärt, wie es zu einer Hepatitis kommen kann und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.

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Welche Symptome deuten auf eine Leberentzündung hin?

Die Erkrankung bleibt zunächst oft unbemerkt, da die Anzeichen unspezifisch und vieldeutig sind. Häufig fühlen sich die Patient:innen müde und abgeschlagen. Seltener meldet sich die Hepatitis mit dumpfen Schmerzen im Bereich des rechten Oberbauchs, was auf ein Anschwellen der Leber hinweist.

Ein sehr auffälliges Symptom ist allerdings eine Gelbfärbung der Haut und der weißen Augapfelanteile. Umgangssprachlich spricht man dann von einer Gelbsucht. Dies ist ein wichtiges Indiz, dass die Leber nicht mehr all ihre Aufgaben bewältigt. Durch die hepatitisbedingten Schäden kann der Gallenfarbstoff Bilirubin nicht mehr in ausreichendem Maße in die Galle geleitet und dann in den Darm abgegeben werden. Stattdessen sammelt er sich im Blut an und führt zu einer Gelbfärbung von Haut und Augapfel. Eine Gelbsucht muss aber nicht immer auftreten.

Wie wird die Diagnose Hepatitis gestellt?

Erhöhte Leberwerte bei einer Blutuntersuchung zeigen an, dass mit der Leber etwas nicht in Ordnung ist. Was genau die Ursache ist, müssen zusätzliche Untersuchungen zeigen wie spezielle Laboruntersuchungen und eine Ultraschalluntersuchung der Leber.

Zuvor klären die Ärzt:innen in einem ausführlichen Anamnesegespräch mit den Betroffenen alle möglichen leberschädigenden Einflüsse ab, zum Beispiel: Nehmen die Patient:innen häufig Medikamente, die die Leber beeinträchtigen können? Trinken sie häufig und zu viel Alkohol? Oder gibt es Hinweise auf eine Virusinfektion, die beispielsweise von einem Auslandsaufenthalt, ungeschützten Sexualverkehr mit unbekannten Partner:innen, einem neuen Tattoo oder dem Verzehr von Muscheln beziehungsweise Risikolebensmitteln kommen kann? Schließlich hat sich gezeigt, dass auch Stoffwechselstörungen wie Diabetes (Zuckerkrankheit) und Übergewicht verbunden mit Bewegungsmangel häufig zu einer Fettleber und sogar zu einer sogenannten Fettleberhepatitis (NASH) führen können.

Warum es so wichtig ist, eine Leberentzündung zu entdecken

Die Entzündung der Leber ist eine Reaktion auf eine bestimmte Ursache. Die Therapie ist somit abhängig von der Ursache der Leberentzündung: Übergewichtige sollten abnehmen und sich viel bewegen. Wer zu viel Alkohol trinkt, sollte konsequent darauf verzichten. Je früher man das schafft, desto eher kann sich die Leber wieder erholen.

Ist ein Virus (es gibt Hepatitisviren A, B, C, D und E) der Grund für die Erkrankung, ist das Vorgehen – je nach Viruserkrankung – unterschiedlich.

Wie kann die Hepatitis bekämpft werden?

Bei einer Hepatitis sind viele Entzündungszellen in der Leber aktiv. Hält dieser Zustand lange an, bildet sich immer mehr Bindegewebe, wodurch eine Fibrose entsteht. Wenn die Leber rechtzeitig Hilfe bekommt, erholt sie sich wieder. Ist dies nicht der Fall, werden die Strukturen der Leber immer stärker zerstört. Hier spricht man von einer Zirrhose.

Hepatitis A

Eine Virus-Infektion mit Hepatitis A heilt fast immer von alleine ab. Ursache sind mit dem Hepatitis-A-Virus kontaminierte Nahrungsmittel oder kontaminiertes Trinkwasser. Mittels Impfung kann man sich hier effektiv schützen.

Hepatitis B

Auch vor Hepatitis B schützt eine Impfung. Diese wird für Kinder, Jugendliche und Risikogruppen wie beispielsweise medizinisches Personal als Standardimpfung empfohlen und damit von der Krankenkasse bezahlt. Zwar heilt eine Hepatitis B-Infektion bei 95 Prozent der Betroffenen ab. Bei den anderen fünf Prozent entwickelt sich allerdings eine chronische Infektion, die nicht mehr vollständig heilbar ist. Häufig lassen sich die Viren durch „virostatische“ Medikamente zumindest eindämmen. Diese Therapie muss in den meisten Fällen lebenslang durchgeführt werden.

Hepatitis C

Ist eine ebenfalls durch Viren hervorgerufene Hepatitis C einmal diagnostiziert, ist sie dank der neuen Therapiemöglichkeiten in vielen Fällen heilbar. Die Wirkstoffe der Medikamente hemmen die Vermehrung der Viren auf mehreren Ebenen, sodass der Erreger drei bis sechs Monate nach der Behandlung in den meisten Fällen nicht mehr im Blut nachweisbar ist. Problematisch wird es, wenn Hepatitis C unbemerkt bleibt. Dann kann die Infektion schwere Folgen haben und schlimmstenfalls zu chronischen Leberschäden führen, bis hin zur Leberzirrhose oder -krebs.

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