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Herzinfarkt in jungen Jahren

Der Zusammenbruch des dänischen Nationalspielers Christian Eriksen (29) sorgte für viel Wirbel bei der Fußball-Europameisterschaft im Jahr 2021. Wie wahrscheinlich ist es aber, im Profisport einen Herzstillstand zu erleiden? Unser Experte erklärt, welche Warnsignale es bei einem Herzinfarkt in jungen Jahren gibt und wie man im Falle eines körperlichen Zusammenbruchs reagieren sollte. 

Defibrillatoren – an immer mehr öffentlichen Plätzen sind sie zu finden. Und das ist auch gut so, denn sie retten Leben. Doch wie funktionieren sie? Marco Böhmert, Reanimationsbeauftragter am Herzzentrum Leipzig, erklärt es Ihnen. Eines sei schon mal vorweggenommen: Sie können nichts falsch machen.

Young Asian man with chest pain in his bedroom

Herzinfarkt in jungen Jahren: Ein seltenes Phänomen

Wenig Bewegung, eine fettreiche, zuckerhaltige Ernährungsweise sowie regelmäßiger Konsum von Zigaretten – alles Risikofaktoren, die besonders im höheren Alter einen Herzinfarkt auslösen können. Immer wieder hört man aber aus dem Profisportbereich, dass junge Menschen während eines Wettkampfes oder im Training plötzlich einen Herzanfall erleiden oder zusammenbrechen.

Sport ist also Mord? Nein, sagt Prof. Dr. Holger Thiele, Direktor der Universitätsklinik für Kardiologie – Helios Stiftungsprofessur am Herzzentrum Leipzig: „Auch junge Menschen unter 30 können einen plötzlichen Herzstillstand erleiden, aber das ist sehr, sehr selten.“

Oft sei eine Vorerkrankung der wahre Auslöser und weniger die eigentliche sportliche Betätigung, erklärt Prof. Dr. Thiele. „Herzmuskelentzündungen, vererbte Herzrhythmusstörungen, Herzschwäche, Herzmuskelerkrankungen oder eine Anomalie der Herzkranzgefäße erhöhen das Risiko für einen Herzstillstand. Daher ist es wichtig, auf körperliche Anzeichen zu reagieren und sich gerade im Leistungs- und Profisport regelmäßig durch einen Mediziner durchchecken zu lassen“, rät der Kardiologe.

Wer gesund ist, kann sich belasten

Dennoch muss man nicht übervorsichtig sein. Sportanfänger:innen sollten die Intensität der Betätigung zwar langsam steigern, wer jedoch regelmäßig Sport treibt oder im Leistungsbereich unterwegs ist, muss sich in der Regel keine Sorgen um einen Herzstillstand machen.

„Ein herzgesunder Mensch kann sich in jedem Alter ohne Bedenken körperlich betätigen und sein gewohntes Pensum weiterverfolgen“, sagt Prof. Dr. Thiele. „Wer jedoch plötzlich Luftnot, Herzrasen oder Schmerzen in der Brust verspürt, sollte umgehend eine Pause einlegen.

Bleiben die Symptome bestehen, ist es ratsam eine hausärztliche oder kardiologische Praxis aufzusuchen, um eine mögliche Herzerkrankung zu erkennen und zu behandeln. Sportanfänger:innen oder Wiedereinsteiger:innen empfiehlt der Kardiologie-Direktor, einen Check-up durchzuführen. Durch ein Elektrokardiogramm (EKG), ein Belastungs-EKG oder ein Herz-Ultraschall lassen sich Unregelmäßigkeiten schnell erkennen.

Während des Trainings können elektronische Helfer zum Einsatz kommen, um zum Beispiel den Puls zu überprüfen. Der Idealbereich im Ausdauersport liegt meist zwischen 120 und 130 bei Sportanfänger:innen und älteren Menschen. Im Leistungssportbereich kann der Puls höher sein.

Erste Hilfe rettet Leben

Egal in welchem Alter: Ein Herzinfarkt kann zu einem Herzstillstand führen. „Ein Herzstillstand ist eine akute, lebensbedrohliche Situation. Hier muss sofort reagiert und Hilfe geleistet werden“, sagt der Kardiologe.

Die Devise lautet: prüfen, rufen, drücken.  Zunächst gilt es zu überprüfen, ob die Person bei Bewusstsein ist und noch atmet. Wenn sich der Brustkorb nicht hebt und die Person nicht ansprechbar ist, sollte sofort der Notruf (112) abgesetzt werden. Dann sollte umgehend mit der Herzdruckmassage begonnen werden, bis die Notärzt:innen eintreffen. „Die ersten Minuten sind entscheidend, um das Herz wieder zum Schlagen zu bringen“, weiß Prof. Thiele.

Erkältungen abklingen lassen

Ob im Freizeit- oder Profisportbereich: Wer eine Erkältung oder einen grippalen Infekt hat, sollte auf sportliche Aktivität verzichten. „Der Körper benötigt Energie, um die Krankheit zu bekämpfen, daher ist Sport eher hinderlich, auch weil die Leistungsfähigkeit nicht gegeben ist“, erklärt der Kardiologe. „Als Faustregel gilt: Sobald die Symptome vollständig abgeklungen sind, kann auch der Sport wieder aufgenommen werden.“

Defibrillatoren – an immer mehr öffentlichen Plätzen sind sie zu finden. Und das ist auch gut so, denn sie retten Leben. Doch wie funktionieren sie? Marco Böhmert, Reanimationsbeauftragter am Herzzentrum Leipzig, erklärt es Ihnen. Eines sei schon mal vorweggenommen: Sie können nichts falsch machen.

Hinweis der Redaktion: Die im Zitat gewählte männliche Form bezieht sich immer auch auf weibliche und diverse Personen, die ausdrücklich mitgemeint sind.

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