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Behandlung bei Herzinsuffizienz

Unter Herzinsuffizienz leiden in Deutschland rund vier Millionen Menschen. Ihr Herzmuskel ist zu schwach oder steif, um das Blut aus dem Herzen in den Körper weiterzupumpen. In folgendem Beitrag haben wir Behandlungsmöglichkeiten einer solchen Herzschwäche zusammengefasst. 

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Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten

Dank langjähriger Erfahrung und moderner Medizintechnik können wir die Ursache Ihrer Symptome zuverlässig klären und frühzeitig entsprechende Therapiemaßnahmen einleiten. Da Patient:innen mit einer Herzschwäche oft auch unter einer Nierenschwäche leiden, behandelt Sie bei uns ein interdisziplinäres Team aus Fachexpert:innen. Dabei bieten wir Ihnen bei uns das komplette Behandlungsspektrum mit innovativen Techniken.

Mit einem Loch im Herz gegen den Blutstau

Bei einem gesunden Herzen entspannen sich die linke Herzkammer und der linke Vorhof, um sich mit dem aus den Lungen kommendem Blut zu füllen. Nach der Füllung pumpt der linke Ventrikel das Blut in den Körper. Bei Patient:innen mit einer chronischen Herzinsuffizienz erhöht sich dagegen der Druck im linken Vorhof. „Der hohe Druck kann an einem geschwächten Herzmuskel liegen, der es nicht schafft, das Blut in den Körper zu pumpen“, erklärt Prof. Dr. Alexander Staudt, Chefarzt Abteilung Innere Medizin/Kardiologie der Helios Kliniken Schwerin. „Es kann aber auch an einem steifen Herzmuskel liegen, der sich nur langsam für die Füllung mit Blut dehnen kann.“

In beiden Fällen führt der hohe Druck in der linken Herzhälfte dazu, dass sich Blut aus den Lungen zurückstaut, was zu Kurzatmigkeit und Erschöpfung insbesondere bei körperlicher Belastung führt. „Das beobachten wir häufig bei den Patienten, die schlussendlich im Krankenhaus aufgenommen werden“, sagt Prof. Staudt. Bei einigen Patient:innen können die Symptome durch Medikamente gelindert werden.

Herztransplantation und Kunstherzen

Ein sogenanntes linksventrikuläres Herzunterstützungssystem, kurz LVAD, unterstützt die Herzleistung. Es wird bei Patient:innen eingesetzt, die eine terminale Herzinsuffizienz haben, also im letzten Stadium einer Herzschwäche sind. Wenn Medikamente nicht mehr helfen, kann ein Kunstherz eine Lösung sein. Es dient jedoch hauptsächlich als Überbrückung. Die größte Zahl der Patient:innen würde eigentlich von einer Herztransplantation profitieren. Aufgrund des Mangels an Organen geht dies oft leider nicht.

Wenn sich die Patient:innen in einem kritischen Zustand befinden, werden hier die LVADs eingesetzt. In den letzten Jahren hat die Zahl der LVAD-Transplantationen die Zahl der Herztransplantationen weit überholt. Knapp 1.000 Herzunterstützungssysteme werden in Deutschland jährlich eingesetzt. 2021 wurden bundesweit hingegen nur 329 Herzen transplantiert. Gleichzeitig bekommen ältere Patient:innen Kunstherzen auch als finale Therapie, um ihre Lebensqualität zu verbessern. Ein sehr geringer Teil vor allem der jüngeren Patient:innen mit Herzmuskelerkrankungen erhält ein LVAD als Überbrückung zur Erholung.

Wie funktioniert das Leben mit einem künstlichen Herz?

Die Kunstherzsysteme sind sehr gut entwickelt. Das Gerät ist geräuschlos, die Patient:innen haben in der Regel eine relativ gute Lebensqualität. Die Patient:innen können sich wieder belasten, Fahrradfahren, gemäßigt Sport treiben. Allerdings dürfen sie nicht schwimmen und baden, da aus dem Körper ein Kabel austritt über das die Stromversorgung der Pumpe läuft. Diese Stelle muss einmal in der Woche steril verbunden werden, damit sie sich nicht infiziert. Aktuell gibt es leider noch keine gute Lösung für ein kabelloses Kunstherz etwa über W-LAN.

Wie lang können die Betroffenen mit einem Herzunterstützungssystem leben?

Wichtig ist, dass Patient:innen regelmäßig Blutverdünnungsmittel einnehmen, um einen Schlaganfall und Blutgerinselbildung zu vermeiden. Sie müssen das Pumpenkabel einmal pro Woche verbinden und den Blutdruck unter Kontrolle halten. Kunstherzpatient:innen können so mehrere Jahre mit ihren LVAD leben. Allerdings kommen viele Betroffene mit verschiedenen Beschwerden wieder ins Krankenhaus. Die Überlebenschance ein Jahr nach der Operation liegt bei 80 bis 90 Prozent.

Was ist das Besondere an einer Kunstherzoperation?

Technisch gesehen ist die Operation nicht schwerer als eine Bypass-Operation. Wichtig ist das Management im Vorfeld. Wir entscheiden in einem Team gemeinsam mit den Patient:innen, was die beste Therapieform für sie ist. Das kann eine konservative Behandlung, ein Kunstherz oder die Herztransplantation sein. Im Fall einer geplanten Operation werden die Patient:innen optimal darauf vorbereitet und durch unsere geschulte Intensivüberwachungspflege betreut.

Wann ist eine Herztransplantation unausweichlich?

Die Transplantation ist bei der Therapie der terminalen Herzinsuffizienz (letztes Stadium einer Herzschwäche) der Goldstandard. Sie ist bei weitem besser als das Kunstherz, da die Lebensqualität deutlich besser ist und die Leistungsfähigkeit des Herzens wiedergewonnen wird. Allerdings fehlen die Organe. Internationale Daten zeigen, die Hälfte der Patient:innen, die eigentlich eine Herztransplantation bekommen müssten, haben heute ein Kunstherz. Deshalb ist es so wichtig, dass sich die Spenderzahlen verbessern.

 

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