Honig nicht für Babys
Das Stillen ist die natürlichste Möglichkeit, Ihr Kind ausgewogen zu ernähren, optimal vor Krankheiten zu schützen und ihm von Anfang an Geborgenheit zu bieten. Beim Beginn des Zufütterns nach einigen Monaten müssen Sie unbedingt darauf achten, dass Sie dem Baby keinen Honig oder honighaltige Lebensmittel geben, denn Honig ist Gift fürs Baby.
Süßes Gift
Gerade gesundheitsbewusste Menschen konsumieren gerne Honig als vergleichsweise hochwertiges Süßungsmittel. Für Erwachsene und größere Kinder ist das auch völlig in Ordnung. Anders sieht es für Säuglinge im ersten Lebensjahr aus: Sie sollten auf keinen Fall Honig erhalten.
Denn in dem Naturprodukt lauern Sporen des Bakteriums Clostridium botulinum – egal ob es konventionell oder ökologisch hergestellt wurde. Wenn dieses Bakterium aktiv wird, produziert es das stärkste bekannte biologische Gift: Botulinumtoxin, auch als Botox bekannt.
Babys ungeschützt vor Nervengift
Zwar sind voll gestillte Säuglinge durch ihre Darmflora gegen sehr viele Infektionen geschützt, aber leider nicht vor diesem giftproduzierenden Keim. Größeren Kindern und Erwachsenen droht hier keine Gefahr, denn das Milieu ihres Darms verhindert, dass sich die Clostridien vermehren.
Nicht jedoch bei Kindern unter einem Jahr, bei denen die Bakterien ihre gefährliche Wirkung voll entfalten können. Bei Babys führt das Gift zu lebensgefährlichen Nervenlähmungen. Diese fallen zunächst durch Verstopfung auf, später kommen Schlucklähmungen, Sehstörungen und Muskelschwäche hinzu. Daher sollten Sie Ihr Baby nicht unnötig dem Risiko einer Vergiftung aussetzen und lieber ganz auf Honig im ersten Lebensjahr verzichten. Die Brustwarze vor dem Stillen mit Honig zu bestreichen, ist ebenfalls zu gefährlich für das Kind.
Keine Entwarnung bei Honig
Als Gegenargument wird gerne ins Feld geführt, im Honig könnten sich Keime nicht vermehren. Dies stimmt zwar, aber sobald das Clostridium botulinum mit der Nahrung in den Körper gerät, fängt es an aktiv zu werden und das gefährliche Gift Botulinumtoxin zu produzieren.
Ohne Bedenken könnte man Säuglinge nur dann mit Honig füttern, wenn es gelänge, zuvor die Sporen darin abzutöten. Dafür aber wäre der Einsatz sehr hoher Temperaturen oder giftiger Chemikalien notwendig, was beides bei hier erhältlichem Honig nicht infrage kommt.
Bewahren Sie Süßes für später auf
Über die Giftgefahr hinaus, warnen Expert:innen auch davor, Kinder zu früh an Süßes zu gewöhnen. Nach wie vor gilt Muttermilch im ersten Halbjahr als optimale Säuglingskost. Erhält Ihr Kind dagegen zu früh Süßungsmittel wie Honig, Zucker oder andere natürliche Süßstoffe, verändert sich seine Geschmackswahrnehmung nachhaltig.
Das beeinflusst auch das spätere Essverhalten, zumal es die meisten Nahrungsmittel überhaupt noch nicht kennengelernt hat, bevor es schon an Süßes gewöhnt ist. Ein gesundes Kind wird später noch genug Gelegenheit haben, Honig und andere Leckereien ausgiebig zu probieren.