Warum ist eine Impfung gegen HPV sinnvoll?
HP-Viren zählen zu denen häufigsten sexuell übertragbaren Erregern. In den meisten Fällen heilt die Infektion ohne Folgen von alleine aus. Wenn es dem Körper nicht gelingt, gegen die Viren vorzugehen, kann die Infektion bestehen bleiben.
In Abhängigkeit vom HPV-Typ können sich unter anderem Feigwarzen bilden. Des Weiteren kann es auch zu Zellveränderungen kommen, aus denen sich selten über viele Jahre Krebs entwickeln kann. Infektionen mit humanen Papillomaviren (HPV) treten weltweit auf und gehören zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen. Die Infektion erfolgt über direkten Kontakt mit infizierten Haut- oder Schleimhautstellen – oft beim Geschlechtsverkehr.
Die Impfung gegen humane Papillomaviren in der Jugend schützt Jugendliche und Erwachsene effektiv gegen eine Infektion mit den neun häufigsten HPV-Typen. Durch die HPV-Impfung kann zum einen lästigen Kondylomen (Feigwarzen) vorgebeugt werden, zum anderen schützt man Frauen vor der Entwicklung einer Dysplasie (oberflächliche Zellveränderung am Gebärmutterhals) aus der sich über Jahre Gebärmutterhalskrebs entwickeln kann.
Wissenschaftler:inner konnten nachweisen,, dass ein Gebärmutterhalskrebs fast immer auf eine vorherige Infektion mit HPV und der Ausbildung von Dysplasien, auch Krebsvorstufen genannt, zurückzuführen ist. Es ist davon auszugehen, dass in der Generation der bereits vollständig geimpften die Inzidenz der Dysplasien und auch der Zervixkarzinome deutlich abnehmen wird.
Wer sollte sich gegen HPV impfen lassen?
Die STIKO (Ständige Impfkommission) am Robert Koch-Institut empfiehlt eine HPV-Impfung für Mädchen und Jungen ab dem 9. bis zum 14. Lebensjahr.
Wichtig ist, dass die Impfung vor dem ersten sexuellen Kontakt erfolgt. Insgesamt besteht die HPV-Impfung für 9- bis 14-Jährige aus zwei Einzeldosen, die im Abstand von mindestens fünf Monaten verabreicht werden.
Verpasste HPV-Impfungen sollten vor dem 18. Geburtstag nachgeholt werden. Erfolgt die Impfung zum ersten Mal ab einem Alter von 15 Jahren, sind drei Einzeldosen nötig.
Der Impfschutz hält ein Leben lang und muss nicht aufgefrischt werden.
Warum sollten sich auch Jungen impfen lassen?
HPV-Infektionen werden vor allem beim Geschlechtsverkehr übertragen und sind keine Seltenheit. Geimpfte Jungen beziehungsweise Männer schützen durch eine Impfung sich selbst und ihre Sexualpartner:innen. Denn als Geimpfte sind sie keine Virenträger mehr und können demnach keine anderen Menschen infizieren.
Laut STIKO gehen in Deutschland jährlich etwa 1.600 bis 2.300 Krebserkrankungen bei Männern auf HPV-Infektionen zurück. Somit schützt die Impfung nicht nur Frauen vor Erkrankungen, sondern auch Männer im Erwachsenenalter.
Wer übernimmt die Kosten für eine HPV-Impfung?
Wenn die HPV-Impfung zwischen dem 9. und 14. Lebensjahr erfolgt, übernimmt die Krankenkasse die Kosten der Impfung. Verpasste Impfungen, die vor dem 18. Geburtstag erfolgen, werden ebenfalls durch die gesetzliche Krankenkasse bezahlt.
Erfolgt die Impfung nach dem 18. Geburtstag, sollte die Kostenübernahme unbedingt vorher mit der Krankenkasse geklärt werden.
Was sind Nebenwirkungen der HPV-Impfung?
- Druckgefühl an der Einstichstelle
- Rötung
- Schwellung im Bereich der Einstichstelle
- Fieber in den ersten 24 Stunden (sehr selten)
Generell wurden bei der HPV-Impfung keine schweren Nebenwirkungen, die die Gesundheit nachhaltig beeinträchtigen, festgestellt.
Wann kann eine HPV-Impfung nach dem 18. Geburtstag sinnvoll sein?
Impfung nach Infektion mit HP-Viren:
Wenn Frauen nur mit einem HP-Virustyp infiziert sind, kann die Impfung noch einen Schutz gegen die anderen HPV-Typen bieten. Die Kosten werden jedoch häufig nicht von der Krankenkasse übernommen.
Wann in die Dyplasiesprechstunde?
Sollten der Pap-Test bei Ihrer/Ihrem Frauenarzt:in auffällig sein oder wiederholt eine Infektion mit HPV nachgewiesen worden sein, wird man in eine Dysplasiesprechstunde überwiesen.
Dort erfolgt eine Untersuchung mit einem Auflichtmikroskop und es kann eine Probe entnommen werden, die nicht nur einzelne Zellen, sondern Gewebebröckchen liefert. So können Krebsvorstufen oder Gebärmutterhalskrebs festgestellt werden.
Niedriggradige Vorstufen werden kontrolliert und heilen zu über 80 Prozent von selbst aus. Bei höhergradigen Vorstufen kann im Verlauf eine Konisation notwendig werden.
Sollte Gebärmutterhalskrebs nachgewiesen werden, wird das weitere Vorgehen individuell mit Ihnen geplant.
Was ist eine Konisation?
Bei einer Konisation handelt es sich um einen chirurgischen Eingriff, bei dem vom Muttermund eine größere Gewebeprobe genommen wird. Diese wird mikroskopisch untersucht, um zu beweisen, dass eine Dysplasie vollständig entfernt wurde und eine Krebserkrankung endgültig auszuschließen.
Impfung nach Konisation
Die HPV-Impfung für Frauen ist im Anschluss an eine Konisation ebenfalls sinnvoll. Man geht davon aus, das eine Impfung nach einer Konisation das erneute Auftreten einer Dysplasie vermeiden kann.
Ob ein Impfung relevant ist, sollte immer individuell in Abhängigkeit vom Alter, dem Sexualverhalten, dem Kinderwunsch und persönlichen Risikoempfinden besprochen werden.
Nach einem Antrag bei der Krankenkasse werden die Kosten häufig übernommen.