Starkes Immunsystem wehrt Infektionen ab
Infektionen haben immer dann eine Chance, wenn das Immunsystem nicht stark genug ist, denn dann halten die körpereigenen Abwehrkräfte die Krankheitserreger nicht ausreichend auf.
Ein gesundes Immunsystem entwickelt Abwehrstrategien gegen Erkältungsviren und kann bakterielle Infektionen besser bekämpfen. Um diese Abwehrstrategien zu entwickeln, muss das Immunsystem jedoch auch trainiert und fit gehalten werden.
Stärken Erkältungen das Immunsystem von Kindern?
Grundsätzlich gilt, dass Kinder sehr häufig Infektionen entwickeln, meist harmlose Erkältungen. Das ist im Kleinkindalter normal und hat den Effekt, dass das Immunsystem die verschiedenen Krankheitserreger kennenlernt, um auf diese später besser reagieren zu können. Nur durch Kontakte mit Erregern kann sich das Immunsystem entwickeln und Abwehrstrategien erlernen.
Erwiesenermaßen sind Kinder, die über mehrere Jahre im Kindergarten waren, in der Schulzeit seltener erkältet als Kinder, die als Kleinkinder weniger oft Krankheitserregern ausgesetzt waren.
Bewegung kräftigt
Regelmäßige körperliche Aktivität sorgt für einen gesunden Kreislauf. So kommen die Helfer-Zellen des Immunsystems schnell und ohne Probleme an die Stellen des Körpers, an denen sie gebraucht werden. Durch die Aktivierung der Muskulatur werden außerdem Hormone gebildet, die sich günstig auf den Abbau von Körperfett auswirken. Regelmäßige Bewegung führt zu verbesserter Schleimhautdurchblutung und mehr schützenden Antikörpern auf den Schleimhäuten, wo sie Krankheitserreger direkt bekämpfen können.
Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt für Kinder und Jugendliche von 5–17 Jahren täglich 60 Minuten körperliche Aktivität (WHO 2018). In den Bewegungsempfehlungen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA 2017) finden sich auf das Grundschulalter abgestimmte Empfehlungen für Kinder. Die Bundeszentrale empfiehlt sogar noch 30 Minuten mehr Bewegung am Tag, also insgesamt 90 Minuten tägliche Bewegung mit mittlerer bis hoher Beanspruchung. Das ist erfüllt, wenn Kinder die Bewegung als etwas anstrengend oder anstrengend empfinden, wie zum Beispiel beim Fahrradfahren oder beim schnellen Gehen. Die empfohlene Stunde körperliche Aktivität kann schon durch die alltäglichen Bewegungen erreicht werden, wie zum Beispiel das Laufen von 12.000 Schritten am Tag.
Einfluss der Ernährung
Der Körper benötigt eine ausgewogene Ernährung, um seine Funktionen zu erfüllen und ausreichend Abwehrzellen zu produzieren. Dazu gehören neben stärkenden Lebensmitteln, die Kohlehydrate und Proteine enthalten, unbedingt auch frisches Obst und Rohkost, die mit Ihrem hohen Gehalt an Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen für eine gute Versorgung des Körpers sorgen.
Es gilt: fünf Portionen Obst und Gemüse pro Tag, davon im Idealfall drei Portionen Gemüse. Als Faustregel für die Portionsgröße gilt: Eine Portion ist jene Menge, die in einer Kinderhand Platz hat – das gilt sowohl für kleine als auch größere Kinderhände.
Frische Luft und Sonne
Regelmäßige Bewegung an der frischen Luft verbessert das Immunsystem Ihres Kindes deutlich. Verstärkt wird dies durch die Vitamin D-Bildung. Das sogenannte Sonnenhormon stimuliert die Fresszellen im Blut und ist damit günstig für die Abwehr von Krankheitserregern, etwa Bakterien und Viren. Nur zehn Prozent des Bedarfes an Vitamin D werden jedoch von der Ernährung gedeckt, 90 Prozent werden durch die UV-Strahlen in der Haut selbst gebildet. Allerdings müssen wir dazu regelmäßig im Freien sein, besonders in der dunklen Jahreszeit.
Durch Mangel an Vitamin D wegen zu wenig Sonnenlicht treten Infekte auch gehäuft in den dunkleren Herbst- und Wintermonaten auf. Aber allein eine halbe Stunde Bewegung im Freien helfen selbst bei Winterlicht, die Vitamin D Produktion anzuregen.
Das Gesamtpaket macht’s
Gewöhnen Sie Ihr Kind von Anfang an daran, gesund zu essen, sich regelmäßig zu bewegen und oft im Freien zu spielen. Es sollte viel mit anderen Kindern zusammen sein und darf sich auch mal bei diesen anstecken. All das stärkt auf natürliche Weise das Immunsystem und unterstützt die gesunde Entwicklung von Körper und Seele. Sie unterstützen Ihr Kind und tun sich selbst etwas Gutes, wenn Sie all diese Regeln auch für sich selbst beherzigen. Kinder übernehmen ganz unwillkürlich die Lebensweise ihrer Eltern und lassen sich nicht zwingen, wenn sie es nicht selbst vorgelebt bekommen.
Wichtig ist auch bereits in jungen Jahren die Abwechslung von Aktivität und Entspannung. So entwickelt ihr Kind ein gesundes Körpergefühl, das auf lange Sicht ohnehin der beste Schutz für die Gesundheit ist.