Was ist eine Intensivstation?
Die Intensivstation ist im Krankenhaus ein besonderer Ort. Hier liegen Patient:innen, die viel Pflege benötigen, weil sie sehr krank oder verletzt sind. Ärzt:innen und Pflegekräfte sowie viele weitere Personen kümmern sich um den Menschen, der für dich besonders wichtig ist. Sie geben Medikamente, helfen ihnen beim Waschen und Essen und schließen sie an Maschinen an. Und natürlich reden sie viel mit ihnen, wenn du in der Schule bist und deine Eltern arbeiten. Gemeinsam sind wir für deinen Lieblingsmenschen da.
Unsere Patient:innen
Die Menschen, die auf einer Intensivstation liegen, sind wie die Station etwas ganz Besonderes. Sie brauchen die vielen Geräte, Schläuche und Monitore, damit es ihnen bald wieder bessergeht.
Manche von ihnen bekommen Medikamente, die sie sehr müde machen. Deswegen schlafen sie viel. Für die Menschen, die hier arbeiten, ist das alles ganz normal. Aber dir macht es vielleicht Angst, weil jemand aus deiner Familie krank ist und du ihn so noch nie gesehen hast. Aber keine Sorge, wir kümmern uns gut!
Zuerst Händewaschen
Wusstest du, dass an unseren Händen Bakterien sind? Du siehst sie nicht und normalerweise sind sie gar nicht schlimm. Aber auf einer Intensivstation können diese Bakterien für die Patient:innen sehr gefährlich werden. Deshalb musst du, bevor du auf die Intensivstation gehst, deine Hände desinfizieren. Dafür gibt es eine blaue Flüssigkeit.
Das ist fast wie Händewaschen: solange einreiben und kurz warten, bis deine Hände trocken werden. Wenn du gehst, musst du deine Hände auch wieder mit der blauen Flüssigkeit waschen – damit du keine Bakterien mit nach Hause nimmst.
„Fernseher“ am Bett
Sicher sind dir die vielen komischen „Fernseher“ schon aufgefallen. Sie heißen Monitore. Seltsames Programm, findest du nicht auch? Aber sie sind sehr nützlich.
Auf ihnen sehen wir, wie es den Patient:innen geht: die grüne Linie und die grüne Zahl sind für den Herzschlag, die rote Linie für den Blutdruck, die blaue Linie für den Sauerstoffgehalt und die weiße Linie für die Atemzüge pro Minute. Damit sehen wir auf einen Blick, ob alles in Ordnung ist.
Die Spritzpistolen
Diese „Spritzpistolen“ sind für die Patient:innen sehr praktisch, denn damit geben wir ihnen alles, was sie brauchen. Flüssigkeit, falls sie nicht genug oder gar nicht alleine trinken können. Und natürlich auch Medikamente, damit sie gesund werden oder keine Schmerzen mehr haben.
Diese Dinger nennen wir „Perfusoren“, mit denen wir ganz genau einstellen können, wie viel von welcher Flüssigkeit unsere Patient:innen bekommen.
Der Anschluss an die Adern
Das hier sieht ein bisschen aus wie ein Wasserhahn. Es hat den komplizierten Namen „Peripherer Venenkatheter“ und ist sozusagen die Verbindung von der großen Spritzpistole in die Adern der zu behandelnden Person.
Über diesen Zugang kann jede Art von Flüssigkeit direkt in den Körper transportiert werden. Man schließt einfach einen Schlauch an. Das ist besonders praktisch, weil so auch alle Medikamente gegeben werden können.
Die Maschine zum Atmen
Was du hier siehst, ist der Bildschirm der Beatmungsmaschine. Was sie macht, errätst du vielleicht am Namen: Sie hilft Patient:innen, die noch zu schwach zum Atmen sind oder zu wenig Luft holen, indem sie ihnen Luft in die Lungen pumpt.
So sorgt die Maschine dafür, dass genügend Sauersoff in die Lungen und damit auch ins Blut kommt.
Die „Waschmaschine“ fürs Blut
Dieser große Kasten ist ein sogenanntes Dialysegerät. Bei manchen Patient:innen wird das Blut vom Körper nicht mehr selbst gereinigt, deshalb brauchen sie so eine „Waschmaschine“ für das Blut.
Das Blut fließt über einen Schlauch in diese Maschine, wird dort saubergemacht und fließt dann wieder zurück in den Körper. Das tut nicht weh, ist aber sehr wichtig, weil unser Körper immer sauberes Blut braucht.
Der Schlauch für die Luft
Zugegeben, dieser Schlauch sieht ziemlich gefährlich aus. Das ist er aber nicht. Wir nennen ihn Tubus, und er transportiert die Luft aus der Beatmungsmaschine direkt in die Lunge des Patienten. Mit dem Tubus im Mund und im Hals kann man leider nicht sprechen.
Aber: Du kannst bei einem Besuch trotzdem alles erzählen, denn unsere Patient:innen hören dich auf jeden Fall. Wenn dein Lieblingsmensch wach ist, kann er nicken oder mit dem Kopf schütteln.
Und noch ein Schlauch
Dieser Schlauch heißt Magensonde und geht durch den Mund bis hinunter in den Bauch. Auf der Intensivstation haben manche Patient:innen auch so einen Schlauch.
Weil sie nicht selbst schlucken können, gibt ihnen das Pflegepersonal über diesen Schlauch ihr Essen, manchmal auch ihre Medikamente.
Der Beutel mit dem Pipi
Diese kleine durchsichtige Tasche wirst du bei uns auf der Intensivstation öfter sehen. Vielleicht findest du sie ein bisschen eklig, denn in ihr sammeln wir den Urin der kranken Menschen, also das Pipi. Für unsere Patient:innen ist dieser Behälter – wir nennen ihn Katheterbeutel – sehr wichtig.
Weil sie so krank sind, können sie nicht allein auf die Toilette gehen. Mit dem Beutel fließt das Pipi immer ab, sodass sie gar nicht mehr auf die Toilette müssen.
Das Fläschchen mit dem Blut
Viele Patient:innen, die frisch operiert wurden, haben kleinen Flaschen oder Beutel, die mit einem Schlauch (schon wieder einer) direkt mit der Wunde verbunden sind.
Durch den Schlauch kann das Blut oder auch Wasser aus der Wunde ablaufen und das Pflaster über der Wunde bleibt trocken. Und wir sehen sofort, ob mit dem Blut alles in Ordnung ist.
Über ein Bild freut sich jeder
Wenn du bei uns auf der Intensivstation jemanden besuchst, darfst du ihm gerne ein Geschenk mitbringen. Ganz besonders freuen sich unsere Patient:innen über bunte, selbstgemalte Bilder.
Wir hängen diese Bilder gerne an deren Bett auf, manchmal auch direkt an der Decke über dem Bett, damit sie die Bilder gut sehen können. Damit machst du allen uns eine große Freude.
Ein Wort an deine Eltern
Kinder sind ein wichtiger Teil der Familie, und es gibt nur wenig Gründe, die gegen einen Besuch von Kindern auf der Intensivstation sprechen. Im Gegenteil: Untersuchungen haben gezeigt, dass Kinder aus den Gesprächen zwischen Erwachsenen, die vom Besuch auf Intensiv zurückkommen, schlimme Fantasien und Albträume entwickeln können.