Bestrahlung während der Operation
Bei der Intraoperativen Strahlentherapie wird direkt nach der Tumorentfernung und noch während der Operation bestrahlt: Somit gelangen die Strahlen besonders zielgenau von innen heraus und ohne Verzögerung in das Tumorbett. Aus tumorbiologischer Sicht ist diese Therapie sehr effektiv, da im Tumorbett verbliebene Tumorzellen keine Zeit mehr haben, sich weiter zu teilen und zu vermehren.
Vorteile der Intraoperativen Strahlentherapie
Ein großer Vorteil ergibt sich im Vergleich zur konventionellen Strahlentherapie, die frühestens vier bis sechs Wochen nach einer Operation beginnt. Außerdem reduziert sich beim optimalen Therapieverlauf die gesamte Behandlungsdauer der Strahlentherapie um rund anderthalb Wochen.
Ein weiterer Vorzug gegenüber der herkömmlichen Strahlentherapie besteht für bereits an Brustkrebs operierte Frauen, bei denen ein neuer Tumor entdeckt wird. Sie erhalten mit dem Verfahren eine weitere Chance für eine brusterhaltene Therapie.
Wie läuft die Bestrahlung ab?
Zunächst wird der Tumor operativ entfernt. Anschließend wird an der offenen Brust die Höhle des entnommenen Tumors ausgemessen und der Bestrahlungsapplikator in Form einer Kugel mit Schaft, in der die etwa kugelschreiberminendicke Röntgenröhre endet, eingesetzt. Dies ermöglicht eine besonders zielgenaue Bestrahlung.
Durch das neuartige Bestrahlungsverfahren können die Strahlenspezialist:innen noch bessere Behandlungserfolge erzielen. Dabei schonen die weichen Röntgenstrahlen, mit denen während der Operation exakter als bei der Bestrahlung durch die Haut bestrahlt wird, tieferliegendes gesundes Gewebe und umliegende Organe.