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Lakritz: Nicht immer beliebt, aber ziemlich gesund

Tiefschwarz, als Schnecken, Rauten oder Taler kennen es fast alle – das Lakritz. Viele mögen es, andere lehnen den sehr intensiven Geschmack eher ab. Als Gegenargument wird dann gern die gesundheitsfördernde Wirkung hervorgehoben. Aber ist Lakritz wirklich gesund?

young child eating sweets

Wo kommt Lakritz her?

Hergestellt in einem sehr aufwändigen Verfahren entsteht das sogenannte Rohlakritze aus den Wurzeln des echten Süßholzes.

Die Hülsenfrucht wächst im Mittelmeerraum und in mittelasiatischen Ländern. Sie gilt als Heilpflanze. Der eingedickte schwarze Wurzelextrakt wird mit Zucker, Glukosesirup, Mehl, Kartoffelstärke, Aromen und manchmal Salmiak vermischt. So entstehen verschiedene Variationen und Geschmacksrichtungen.

Ist Lakritz gesund?

„Lange bevor Lakritz seinen Weg in die Süßwaren-Regale antrat, wurde es bereits in der Medizin eingesetzt“, erklärt Franziska Meyer, Diplom-Ernährungswissenschaftlerin am Helios Park-Klinikum Leipzig die Superfrucht.

Und das wird es heute noch. Gerade Kinder kennen den typischen Lakritzgeschmack in Hustensäften. Hier entfaltet das Lakritz seine heilsame Wirkung gleich auf mehreren Wegen. Es wirkt:

  • antibakteriell
  • entzündungshemmend
  • antiviral
  • antioxidativ
  • schleimlösend in den Bronchien
  • beruhigend auf die Magenschleimhaut (durch Förderung der Durchblutung)

Zur Senkung der Leberwerte ist Lakritz besonders Patient:innen mit chronischer Hepatitis zu empfehlen. Aber auch allen anderen ist der Genuss dieser Leckerei ans Herz zu legen, denn wir können so auf angenehme Weise unsere Abwehrkräfte stärken.

Helios Park-Klinikum Leipzig

Ernährungswissenschaftlerin

Lange bevor Lakritz seinen Weg in die Süßwaren-Regale antrat, wurde es bereits in der Medizin eingesetzt.

Ist Lakritz schädlich?

„Lakritz sollte man nur in Maßen genießen. In höheren Mengen verzehrt, kann es auch schwere gesundheitliche Probleme hervorrufen“, so die Ernährungswissenschaftlerin.

Das enthaltene Glycyrrhizin (natürlicher Bestandteil des Süßholzsaftes) kann bei übermäßigem Verzehr die Wirkung von Medikamenten verändern, weil es Enzyme der Leber beeinflusst.

Zugleich führt es zu einer Überproduktion der Hormone Kortisol und Aldosteron. Das wiederum stört die Signalkette der Hormone und verursacht einen Kaliummangel.

Bluthochdruck, Kopfschmerzen oder Herzrhythmusstörungen können ebenso wie Muskellähmungen und Ödeme die Folge sein.

Schwangere sollten auf Lakritz lieber verzichten, da negative Einflüsse auf die Entwicklung des Embryos nicht auszuschließen sind.

Direkt nach dem Naschen oder auch der Einnahme einer Lakritz-Medikation senkt sich der Testosteronspiegel, sodass auch die Libido vorübergehend gesenkt wird.

Lakritz als Getränk

Die bekannteste Form des Lakritzes sind sicherlich die schwarzen Schnecken und Rauten. Aber Lakritz ist auch als Getränk sehr beliebt. Vielerorts in Deutschland, aber auch in Italien, wird ein Lakritzlikör angeboten.

Im norddeutschen Sprachraum bezeichnet die „Vogelsuppe“ ein Mischgetränk aus einer hochprozentigen wodka-ähnlichen Spirituose und Lakritz. In Korn aufgelöstes Lakritz wird in Holstein als „Swarte Sööch“ (niederdeutsch für „Schwarze Sau“) getrunken.

Ebenso finden sich über unsere Landesgrenzen hinaus Liebhaber:innen der schwarzen alkoholischen Getränke mit dem zum Teil scharfen und intensiven Geschmack, zum Beispiel in Finnland und Island.

In der arabischen Welt, besonders in Ägypten und Syrien, sind Aufgüsse aus Lakritzpulver als kühl getrunkenes Erfrischungsgetränk beliebt.

Ist in Lakritz Pferdeblut enthalten?

Nein, natürlich nicht – weder heute noch früher. Im norddeutschen Raum bezeichnete man Lakritz früher gern umgangssprachlich als „Pferdeblut“. Im süddeutschen Raum hingegen als „Bärendreck“. Es ist weder Pferdeblut, noch Bärenkot darin enthalten.

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