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Wie äußert sich ein Kahnbeinbruch?

Der Kahnbeinbruch zählt zu den häufigsten Brüchen des Handgelenks. Meist ist die Ursache ein Sturz. Erfahren Sie, wie der Bruch behandelt wird.

 

 

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Ursachen einer Kahnbeinfraktur

Der Unfallhergang beim Kahnbeinbruch ist ähnlich dem des klassischen Handgelenksbruches- ein Sturz auf das überstreckte Handgelenk. Hierbei kann es dann zum Bruch der Speiche, des Kahnbeines oder zur Bandzerreißung des SL-Bandes (Band zwischen Kahnbein und Mondbein) kommen.

Was sind typische Beschwerden des Kahnbeinbruchs?

Häufig ähneln die Beschwerden denen einer einfachen Verstauchung. Schwellung, Schmerzen und Bluterguss können gelegentlich gering ausgeprägt sein. Typisch ist der Druckschmerz in der sogenannten Tabatiere, einer Einziehung unterhalb des Daumenansatzes.

Aufgrund der zum Teil geringen Schmerzen, die sich nach kurzer Zeit auch weiter bessern, wird die Verletzung nicht selten übersehen, die Behandlung verzögert oder sie bleibt ganz aus.

Diagnostik eines Kahnbeinbruchs

Jeder Sturz mit nachfolgenden Druck- und/oder Bewegungsschmerzen an der Hand sollte im Zweifelsfall eine standardisierte Röntgenaufnahme nach sich ziehen. Zusätzlich sollten bei Verdacht auf eine Kahnbeinfraktur eine Zielaufnahme des Kahnbeins angefertigt werden.

Da die Fraktur nicht immer sicher im Röntgenbild zu bestimmen ist, kann entweder die Untersuchung nach zwei Wochen wiederholt werden oder eine Computertomographie- Aufnahme (CT) des Kahnbeines erfolgen.

Bis zum Ausschluss einer Kahnbeinfraktur sollte die Behandlung wie bei einer Kahnbeinfraktur mit entsprechender Ruhigstellung erfolgen.

Welche Behandlungsmethoden gibt es für den Bruch?

Bei der Behandlung eines Kahnbeinbruchs wird unterschieden in konservative und operative Methoden.

Konservativ

Die Möglichkeit zur konservativen Therapie bei gleicher Chance zur Ausheilung des Bruchs, ist für die stabilen Brüche des mittleren bis körperfernen Drittels des Kahnbeins gegeben.

Es erfolgt dann die Anlage eines stabilisierenden Handgelenksverbandes, welcher für sechs bis acht Wochen das Handgelenk und auch den Daumen bis auf das Daumenendglied ruhigstellt. Bei einer konservativen Behandlung sind Ruhigstellungszeiten bis zu 12 Wochen möglich.

Operativ

Liegt ein instabiler und/oder verschobener Kahnbeinbruch vor oder betrifft die Fraktur das körpernahe Drittel, so ist die Operation die Therapie der Wahl. Auch bei den prinzipiell konservativ behandelbaren Kahnbeinbrüchen kann die Operation in der individuellen Abwägung Vorteile bringen, zum Beispiel eine deutlich verringerte Ruhigstellungszeit.

Fällt die Entscheidung für die Operation einer frischen Kahnbeinfraktur, sollte diese möglichst in den ersten zwei Wochen nach der Verletzung erfolgen.

Durch moderne Verfahren können die meisten Kahnbeinbrüche durch eine minimalinvasive Technik operiert werden. Dies geschieht in der großen Mehrzahl der Fälle durch ein speziell für Kahnbeinbrüche entwickeltes System, der sogenannten Herbert-Schraube.

Diese Schraube wird vollständig im Knochen versenkt und muss nur sehr selten wieder entfernt werden. Durch zwei unterschiedlich steile Gewinde werden die Bruchstücke in der korrekten Stellung aneinandergepresst.

Für Kahnbeinbrüche, die nicht durch ein minimalinvasives Verfahren behandelt werden können (etwa bei starker Verschiebung der Bruchstücke oder bei Begleitverletzungen), wird gegebenenfalls eine offene Operationsmethode gewählt.

Bei nicht ganz frischen Brüchen des Kahnbeines kann es weiterhin notwendig sein, körpereigenen Knochen, zum Beispiel aus dem Becken, zur Auffüllung von Defekten des Kahnbeines einzubringen.

Welche Risiken gibt es?

Der Vorteil einer nichtoperativen Therapie liegt vor allem in der Vermeidung der üblichen Operationsrisiken. Die Nachteile der längeren Gipsbehandlung (bis zu drei Monaten) bestehen in der höheren Gefahr einer resultierenden Bewegungseinschränkung.

Bei der operativen Versorgung kann es neben den allgemeinen Operationsrisiken zu Schraubenfehllagen kommen, die entweder den Bruch nicht ausreichend stabilisieren oder über den Knochen hinaus in das Gelenk ragen und so zu einem Knorpelschaden zwischen Speiche und Kahnbein führen können.

Wie erfolgt die Nachbehandlung?

Die Dauer der Ruhigstellung ist abhängig von der Art der Verletzung und Behandlung. Diese kann von fünf Tagen bis zu acht Wochen nach der Operation oder bis zu 12 Wochen bei der konservativen Therapie variieren und wird individuell festgelegt. Eine Ruhigstellung bei operativer oder nicht operativer Behandlung erfolgt in einer Unterarmschiene (Kunststoff oder Gips), die das Handgelenk und den Daumen bis auf dessen Endgelenk ruhigstellt. In einigen Fällen kann auch ein elastischer Stützverband ausreichend sein.

Durch Röntgenkontrollen kann der Heilungsfortschritt verfolgt werden. Zur sicheren Beurteilung der Ausheilung ist nicht selten eine erneute Computertomographie-Untersuchung notwendig. Nach Ausheilung wird das Handgelenk stufenweise wieder in den Alltag mit einbezogen. Nach langer Ruhigstellung ist hierzu nicht selten die krankengymnastische Unterstützung notwendig.

Wie gut sind die Erfolgsaussichten?

Der Erfolg der Behandlung hängt zum einen vom Zeitpunkt der Versorgung ab zum anderen von der Bruchform. Die Form des Kahnbeins kann in ein körpernahes (proximales), ein mittleres und ein körperfernes (distales) Drittel unterteilt werden. Der proximale Anteil des Kahnbeines hat eine schlechte Blutversorgung.

Diese vergleichsweise geringe Durchblutung kann durch einen Bruch des Knochens zusätzlich verschlechtert werden und zu einem Absterben des proximalen Anteils des Kahnbeines führen. Verschobene Skaphoidfrakturen (Kahnbeinbrüche) weisen eine hohe Rate an Falschgelenkbildungen (Pseudarthrosen) auf (55 bis 90 Prozent).

Einige Kahnbeinfrakturen heilen auch bei völlig sachgerechter Behandlung nicht aus.

Die mögliche Folge ist eine ausbleibende Heilung mit einer Falschgelenkbildung des Kahnbeines (Pseudarthrose).

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