Wichtige Fragen und Antworten zur Blutspende
Beim Thema Blutspende kommen viele Fragen auf. Hier geben wir Ihnen die wichtigsten Antworten.
Wer kann spenden?
Blut spenden kann, wer gesund ist, mindestens 50 Kilogramm wiegt und ärztlicherseits zur Blutspende zugelassen wird. Jeder gesunde Erwachsene ab 18 Jahren darf Blut spenden. Körperliches Wohlbefinden ist Voraussetzung.
Wie oft kann man spenden?
Zwischen zwei Spenden ist eine Pause von zwei Monaten für Männer und drei Monaten für Frauen einzuhalten.
Muss ich mich vorher anmelden?
Eine Terminvereinbarung ist erwünscht, aber kein „Muss“. Auch wenn sich Ihr Tagesablauf kurzfristig ändert, kommen Sie bitte einfach vorbei.
Wie viel Blut oder Plasma spende ich?
Bei einer Vollblutspende werden Ihnen etwa 500 Milliliter Blut abgenommen. Hinzu kommen Blutproben für die Laboruntersuchung.
Wie lange dauert eine Blutspende?
Für den gesamten Prozess sollten Sie in etwa eine Stunde einplanen. Nach der Anmeldung und ärztlichen Untersuchung findet die Blutentnahme statt. Diese dauert ungefähr zehn Minuten. Im Anschluss bleiben Sie noch etwas vor Ort, um zu ruhen. Bei Erstspender:innen kann der Prozess etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen.
Auf was wird das Blut beim Spenden getestet?
Das gespendete Blut wird im Labor auf verschiedene Infektionskrankheiten getestet. Dazu zählen
- Hepatitis Viren
- Humanes Immundefizienz-Virus (HIV)
- Syphilis
Bei Auffälligkeiten werden die Spender:innen umgehend kontaktiert und informiert.
Was sollte ich vor dem Spenden beachten?
Sie sollten im Vorfeld ausreichend trinken und essen. Zudem sollten Sie sich fit und gesund fühlen.
Wofür werden meine Blutspenden genutzt?
Die Einsatzgebiete der Blutspenden sind sehr vielseitig:
- Krebserkrankungen
- Herzerkrankungen
- Magen- und Darmkrankheiten
- Verletzungen aus Unfällen
- Leber- und Nierenkrankheiten
- Blutarmut und Blutkrankheiten
- Komplikationen bei Geburten
- Knochen- und Gelenkkrankheiten
- weitere Einsatzgebiete
Gibt es gesundheitlichen Vorteile durchs Spenden?
Eine Blutspende hat für Spender:innen durchaus Vorteile:
- Es gibt Hinweise, dass regelmäßiges Blutspenden den Blutdruck bei Personen mit Bluthochdruck verbessern kann.
- Gesundheitscheck, also Bestimmung des Hämoglobinwerts, der Körpertemperatur, des Blutdrucks
- Test auf Infektionskrankheiten
- Blutspendeausweis mit Auskunft über die eigene Blutgruppe
- gutes Gefühl, mit der Spende bis zu drei Leben zu retten
Wann darf ich nicht spenden?
Um Blut zu spenden, müssen die Spenderauswahlkriterien der Hämotherapierichtlinien eingehalten werden. Diese werden auf Basis des Transfusionsgesetzes von der Bundesärztekammer zusammen mit dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI) erstellt. Sie dürfen nicht spenden, wenn Sie Anzeichen eines Infekts oder eine erhöhte Körpertemperatur haben. Auch nach einer Magen-Darm-Spiegelung müssen Sie vier Monate bis zur nächsten Spende warten.
Ich habe ein frisch gestochenes Tattoo, was nun?
Um eine sichere Übertragung der Blutspenden zu gewährleisten, dürfen Sie mit einer frisch gestochenen Tätowierung, nach einem Piercing- oder Ohrlochstechen erst nach vier Monaten wieder Blut spenden.
Was ist, wenn ich regelmäßig Medikamente einnehme?
Es gibt viele Medikamente, die eine Blutspende ausschließen. Dazu zählen beispielsweise Blutverdünner, Insulin, starke Mittel gegen Akne und so weiter. Hier muss eine individuelle Beratung stattfinden. Wichtig: Wenn Hormone eingenommen werden, etwa die Pille, darf gespendet werden. Kontaktieren Sie in diesem Fall gerne vorab unsere Blutspende in Krefeld unter 02151 32-2410 oder die kostenlose DRK-Hotline unter der Telefonnummer 0800 11 949 11.
Nach der Akupunktur zur Spende?
Wenn bei der Akupunktur die üblichen Einmal-Nadeln gesetzt wurden, dürfen Sie sofort wieder Blut spenden. Sollte der/die Akupunkteur:in Mehrfach-Nadeln verwenden, müssen Sie eine Pause von vier Monaten einlegen.
Darf ich mit Diabetes mellitus Blut spenden?
Aufgrund der Insulingabe dürfen Typ-I-Diabetiker:innen nicht Blut spenden. Typ-II-Diabetiker:innen können unter bestimmten Voraussetzungen zugelassen werden. Bitte besprechen Sie dies mit den Ärzt:innen vor Ort.
Ist es möglich, schwanger Blut zu spenden?
Sechs Monate nach dem Ende der Schwangerschaft oder nach einer Fehlgeburt darf wieder Blut gespendet werden. Das liegt daran, dass der Körper während der Schwangerschaft mehr Blut und Eisen benötigt, um das heranwachsende Kind zu versorgen. Blutverluste sind schwerer zu verkraften, weshalb eine Blutspende während der Schwangerschaft ausgeschlossen ist. Das gilt auch für die Stillzeit, in der zusätzliche Belastungen wie eine Blutspende vermieden werden sollten.
Wann darf man nach einer Operation Blut spenden?
Je nach Größe des Eingriffs beträgt die Wartezeit zur nächsten Blutspende zwischen einer Woche und vier Monaten. Kontaktieren Sie in diesem Fall gerne vorab unsere Blutspende in Krefeld unter 02151 32-2410 oder die kostenlose DRK-Hotline unter der Telefonnummer 0800 11 949 11.
Spenden im Sommer: Gibt es gesundheitliche Risiken?
Im Sommer beziehungsweise bei warmen Temperaturen besteht ein leicht erhöhtes Risiko für Kreislaufbeschwerden oder Schwindel. Denn aufgrund hoher Lufttemperaturen und durch die Spende kann der Blutdruck absinken. Daher sollten Sie den Flüssigkeitsverlust danach schnell ausgleichen. In Vorbereitung auf Ihren Blutspendetermin sollten Sie mehr Flüssigkeit als sonst zu sich nehmen. Einige Stunden vor der Spende ist es zudem sinnvoll, ausreichend kohlenhydratreiche Mahlzeiten zu essen. Auf anstrengende Tätigkeiten und sportliche Aktivitäten sollten Sie besser verzichten und den Körper schonen.
Blutspenden nach überstandener Krebserkrankung?
Auch wenn es nur wenige gesicherte Daten zu diesem Thema gibt, deutet alles darauf hin, dass die Wahrscheinlichkeit, durch eine Bluttransfusion an Krebs zu erkranken, äußerst gering ist - wenn sie überhaupt besteht. Selbst wenn Krebszellen im gespendeten Blut vorhanden wären, würde das Immunsystem der Person, die das Blut erhält, die Zellen zerstören.
Dennoch darf nach überstandener Krebserkrankung kein Blut gespendet werden, weil Transfusionsempfänger mit geschwächtem Immunsystem möglicherweise nicht in der Lage sind, potenziell noch vorhandene Krebszellen abzuwehren.
Aufgrund dieser geringen Wahrscheinlichkeit untersagen die deutschen Hämotherapie-Richtlinien (Richtlinie Hämotherapie (bundesaerztekammer.de), s. 17 im PDF) Personen, bei denen angenommen wird, dass ein vorhandener Krebs wächst oder ein früher therapierter Krebs sich erneut ausbreitet, Blut für andere Menschen zu spenden.
Hat der Corona-Impfstatus Einfluss auf die Spende?
Wenn es um die Corona-Impfung geht, wird bei der Blutspende nicht zwischen geimpften und ungeimpften Personen unterschieden. Es ist nicht davon auszugehen, dass die Transfusion von Blutkomponenten einer Person, die gegen SARS-CoV-2 geimpft wurde, Auswirkungen auf den Empfänger hat.
Bei anderen Impfungen gibt es zeitliche Abstände, die man nach einer Impfung bis zur nächsten Spende einhalten muss. Beispielsweise muss man nach einer Impfung mit Totimpfstoffen wie Tetanus 24 Stunden warten. Bei einer Impfung mit lebenden/abgeschwächten Viren (z. B. Masern-Mumps-Röteln) vier Wochen.
Darf ich spenden, wenn ich Antidepressiva nehme?
Bei unserer Blutbank in der Helios Klinik Krefeld ist eine Blutspende nicht möglich, wenn Antidepressiva eingenommen werden. Einige Antidepressiva können Nebenwirkungen haben, die die Eignung zur Blutspende beeinflussen. Beispielsweise können Schwindelgefühle, Benommenheit oder andere körperliche Reaktionen auftreten. Es ist jedoch wichtig, dass Spender physisch und mental in der Lage sind, sicher zu spenden.
Bei anderen Blutspendediensten gelten eventuell andere Regelungen. Hier gilt es, im individuellen Fall nachzufragen. Auf jeden Fall sollten genommene Antidepressiva bei der Blutspende immer angegeben werden. Das gilt übrigens für alle Medikamente.
Darf ich spenden, wenn ich Herpes habe?
Nein, erst nach der vollständigen Abheilung ist eine Blutspende wieder möglich. Das ist dann der Fall, wenn die Herpesblase voll ausgeheilt ist, also auch die Kruste abgefallen ist. Übrigens tragen Sie den Herpes-Virus – wie ein Großteil der Bevölkerung - weiterhin in sich, selbst wenn die Erkrankung nicht mehr sichtbar ist.
Bei einem aktiven Herpes wird jedoch davon ausgegangen, dass das Virus in erhöhter Konzentration vorhanden ist und das Risiko einer Übertragung während der Blutspende steigt.
Bei welchen Erkrankungen darf ich nicht spenden?
Es gibt verschiedene Erkrankungen und Umstände, bei denen die Blutspende vorübergehend oder dauerhaft nicht empfohlen oder gestattet sein kann. Die genauen Ausschlusskriterien können je nach den Richtlinien des Blutspendedienstes und den gesundheitlichen Standards variieren. Einen Überblick gibt es hier: Richtlinie Hämotherapie (bundesaerztekammer.de)
Um nur einige zu nennen:
- Bei akuten Infektionen (zum Beispiel Erkältung, Grippe, Magen-Darm) darf man nicht spenden und sollte warten, bis man sich wieder ganz fit fühlt.
- Nach einem Schlaganfall oder einem Herzinfarkt darf auch nicht mehr gespendet werden, weil die Erkrankungen das Risiko für Komplikationen während der Blutspende erhöhen.
- Personen mit bestimmten Blutgerinnungsstörungen, wie Hämophilie oder anderen Gerinnungsstörungen, können von der Blutspende ausgeschlossen werden, da sie ein erhöhtes Risiko von Blutungsereignissen haben könnten.
- Während einer Krebsbehandlung ist die Blutspende aufgrund des erhöhten Infektionsrisikos, der potenziellen Übertragung von Krebszellen, der eingenommenen Medikamente und der möglichen Verschlechterung des Gesundheitszustands des Spenders eingeschränkt.
Dürfen Homosexuelle Blut spenden?
Das Transfusionsgesetz wurde im Mai dieses Jahres (2023) geändert. Daran schließt sich auch eine Neubearbeitung der Zulassungskriterien an. Dieser Prozess ist jedoch noch nicht abgeschlossen, was bedeutet, dass das offizielle Statement des Arbeitskreis-Blut beim RKI nach wie vor gültig ist.
Demnach haben homosexuelle Männer, die in den letzten vier Monaten einen neuen oder mehr als einen Sexualpartner hatten, sowie Personen mit häufig wechselnden Geschlechtspartnern eine Rückstellfrist von 4 Monaten.