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Vorsicht bei grellem Sonnenlicht – So schützen Sie Kinderaugen

Wenn die Sonne scheint und die Temperaturen steigen, spielen Kinder am liebsten im Freien. Dabei sollten die Augen von Babys und Kindern besonders geschützt sein. Dr. Ira Seibel, Chefärztin für Augenheilkunde im Helios Klinikum Berlin-Buch, gibt Tipps für den Schutz von Kinderaugen.

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Die Auswirkungen von UV-Strahlung auf Kinderaugen 

 

Durch den Abbau der Ozonschicht und die damit einhergehende Zunahme an UV-Strahlung sind unsere Augen trotz einiger Schutzmechanismen, auch bei starkem Licht, oftmals geblendet. Besonders empfindlich sind vor allem Kinderaugen, da circa 70 Prozent mehr UV-Licht auf ihre Netzhaut fällt. Ein guter Grund also, um zu jeder Jahreszeit besonders auf deren Schutz zu achten.

 

„UVA- und UVB-Strahlen durchdringen die Hornhaut und gelangen in das Innere des Auges. Dort werden sie zu einem großen Teil von der Augenlinse absorbiert. Hier können akut Schäden wie ein Sonnenbrand am Augenlid oder der Hornhaut (Photokeratitis) auftreten. Die Symptome können starkes Fremdkörpergefühl bishin zu Schmerzen, Tränenfluss, Lichtempfindlichkeit und eine Sehverschlechterung sein. Treffen die Strahlen auf die Linse wird durch sie auch eine spätere Linsentrübung begünstigt.

 

Zirka ein bis zwei Prozent der UVA- und UVB-Strahlen erreichen die Netzhaut. Die Linse und Hornhaut werden besonders durch UVB-Strahlen geschädigt. In der Netzhaut werden durch UVA-Strahlung freie Radikale gebildet, die zu langfristen Schäden führen können.“ bestätigt Dr. Ira Seibel.

 

Besonders intensiv wirkt starkes Licht auf Kinderaugen am Wasser, wo es zusätzlich reflektiert wird. Dazu zählen auch Pools oder Planschbecken im heimischen Garten. Aus diesem Grund sollten Eltern ihren Nachwuchs selbst am späten Nachmittag nicht ohne Sonnenbrille aus dem Haus lassen.

 

„Durch reflektierende Strahlen oder eine tieferstehende Sonne können die Strahlen so auf die Augen treffen, sodass Mützen oder Hüte keinen ausreichenden Schutz bieten “, erklärt Dr. Seibel.

 

Ebenfalls vermieden werden sollte der direkte Blick in die Sonne. Die Linse des Auges wirkt dabei wie eine Lupe. Das bedeutet, das Sonnenlicht wird an einem Punkt auf der Netzhaut gebündelt, sodass dort eine sehr viel größere Strahlenbelastung auftritt. Mit einigen Schutzmaßnahmen können Eltern das Risiko von Langzeitschäden oder Spätfolgen jedoch wirksam minimieren.

Unsere Expertentipps: So schützen Sie die Augen Ihres Kindes

 

Sind Kinderaugen intensiver Sonneneinstrahlung ausgesetzt, drohen neben akuten Verletzungen auch mögliche Spätfolgen. Dazu zählen der Graue Star, eine häufige Augenerkrankung, bei der die Linsen getrübt sind, oder die altersbezogene Makuladegeneration, bei der Netzhautschäden zu Sehbehinderungen führen können.

 

Dr. Seibel ergänzt: „Bleibende Schäden an Linse und Netzhaut sind meist schmerzlos, machen sich aber oft erst nach Jahren wirklich bemerkbar.“

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