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Gesunde Kinderfüße: am besten barfuß

Bei der Geburt sind Kinderfüße meistens gesund, angeborene Fehlstellungen selten. Dennoch finden sich bei vielen Erwachsenen Abweichungen von Form und Funktion. Mangelnde Bewegung, Übergewicht, zu kleine und einengende Schuhe oder auch erbliche Aspekte gehören zu den Ursachen. Unser Experte gibt Tipps, wie sich Kinderfüße gesund entwickeln können.

 

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Viel Bewegung und barfuß laufen

Kinderfüße sind von Geburt an fähig, im Laufe der ersten Lebensmonate statische und dynamische Tragfähigkeit zu entwickeln. Dieser Prozess ist heutzutage bei vielen Kindern durch Bewegungsmangel unterentwickelt. Sie sind beim Spielen und Toben zu wenig gefordert. Dr. Matthias Rogalski, Leiter der Kinderorthopädie und Kinderneuroorthopädie im Helios Klinikum Berlin-Buch, rät Eltern, schon im Kleinkindalter für ausreichend Bewegungsspielraum  zu sorgen: „Der gesunde Fuß ist in der Lage, die nötige Kompetenz zu entwickeln – wenn er gefordert wird.“ Deshalb sollen Kinder so oft wie möglich barfuß laufen. Dr. Rogalski sagt warum: „Das ermöglicht den direkten Kontakt mit dem Untergrund. Der Fuß und seine Strukturen trainieren dann intensiv, orientieren sich an den Gegebenheiten und passen sich den Erfordernissen an.“

Fußgymnastik hilft der gesamten Muskulatur

Ebenso kann spielerische Fußgymnastik helfen: Murmeln mit Zehen greifen, einen Holzstab mit Füßen übergeben, über ein auf dem Boden liegendes Seil balancieren. Der Gang auf Zehenspitzen und der Fersengang sind ebenso einfache wie wirkungsvolle Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge. Mit wenig Aufwand wird dabei die Fußmuskulatur gekräftigt. So können Senk- und Spreizfüße vermieden werden. Der Aufbau gesunder Fußgewölbe hat gleichzeitig einen guten Nebeneffekt: Die gesamte Körperhaltung, die Motorik und das Gleichgewicht verbessern sich.

Das richtige Schuhwerk

Wichtig ist auch richtiges, passendes Schuhwerk zu finden. Beim Kauf von Kinderschuhen sollten Eltern auf eine flexible Sohle zu achten, die eine natürliche Abrollbewegung erlaubt. Darüber hinaus ist eine stabile Fersenfassung wichtig. Die richtige Schuhgröße zu finden, ist besonders bei Kindern nicht einfach. „Verlassen Sie sich nicht allein auf die Größenangaben, sondern beurteilen Sie immer den Fuß im Schuh. Im Wachstum sind regelmäßig Passform und Weite der Schuhe zu prüfen“, empfiehlt Dr. Rogalski.

Gesunder Entwicklung Zeit geben

Der sogenannte Plattfuß des Kleinkindes ist meistens eine normale Entwicklungsstufe und nicht Anlass zur Sorge. Im Gegenteil: Bis zum fünften oder sechsten Lebensjahr bildet sich normalerweise der Innenbereich des Fußes aus. Würde man den Plattfuß sofort mit Einlagen versorgen, wäre dieser Entwicklungsprozess sogar gestört. 

Auch Übergewicht kann zum Beispiel Füße besonders belasten. Physiologisch normale, noch flexible Plattfüße richten sich dann nicht auf, sondern flachen immer weiter ab. Ob orthopädische Einlagen oder andere Maßnahmen sinnvoll sind, sollte dann von Fachärzt:innen beurteilt werden.

Helios Klinikum Berlin-Buch

Oberarzt Kinderorthopädie/Kinderneuroorthopädie

Wichtig ist, entsprechende Faktoren für Fußdeformitäten zu erkennen. Sind bestimmte Muskelgruppen verkürzt, begünstigen sie eine Knick-Plattfuß-Einstellung.

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