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Kinderkrebs und Corona: Symptome trotz Pandemie abklären

Kinderkrebszentren verzeichnen einen besorgniserregenden Rückgang an Neudiagnosen bei Kindern mit Krebserkrankungen. Die Vermutung liegt nahe, dass bei den betroffenen Eltern eine Verunsicherung herrscht, ob sie in Zeiten von Corona eine Kinderarztpraxis oder Klinik aufsuchen sollten. Die Kinderonkolog:innen appellieren an Eltern, unklare Symptome abklären zu lassen.

09. Februar 2021
Mother looking after her sick child at home

Weniger Krebsbehandlungen in der Pandemie 

Nehmen wir an, ein Kind fühlt sich schwach, hat einiges an Gewicht verloren, nachts schwitzt es und hat kaum Appetit. In normalen Zeiten würden Eltern mit ihrem Kind zur Arztin oder zum Arzt gehen und diese unklaren Symptome abklären lassen. Doch in Zeiten von Covid-19 suchen viele eine ärztliche Praxis gar nicht erst auf. Aber genau das könnte schwere Folgen haben – beispielsweise dann, wenn es erste Symptome einer Krebserkrankung sind.

Eine repräsentative Studie der Helios Kliniken für den Bereich der Krebsmedizin zeigt: Während des ersten Corona-Lockdowns und kurze Zeit danach wurden zehn bis 20 Prozent weniger Krebsbehandlungen durchgeführt.

Durch nicht zeitgerecht eingeleitete Untersuchungen und Behandlungen könnten Nachteile für Patient:innen entstehen. Gerade bei Erkrankungen wie Krebs ist es entscheidend, früh mit einer geeigneten Therapie zu beginnen, um Überlebenschancen möglichst hoch zu halten.

„Wir machen uns Sorgen, weil die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die mit Neuerkrankungen in frühen, heilbaren Tumorstadien vorgestellt werden, in den letzten Wochen stark zurückgegangen ist. Wir befürchten, dass wir dadurch in einigen Wochen bis Monaten vermehrt junge Patienten mit Tumoren in fortgeschrittenen Stadien sehen werden. Das kann in einigen Fällen bedeuten, dass die Heilungschance enorm sinkt“, so Privatdozent Dr. Patrick Hundsdörfer, Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin im Helios Klinikum Berlin-Buch.

Besuch in ärztlicher Praxis nicht aufschieben

„Akute und länger anhaltende Beschwerden aufgrund der Sorge um eine Ansteckung mit dem Coronavirus auszusitzen, ist keine Lösung“, sagt Prof. Dr. Angelika Eggert, Direktorin der Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Onkologie und Hämatologie an der Charité.

Sie warnt eindringlich: „Die Angst vor einer möglichen Corona-Infektion dürfen Eltern nicht davon abhalten, bei unklaren Symptomen ihr Kind bei einem Arzt vorzustellen.“

Sowohl in Arztpraxen als auch in Kliniken gibt es entsprechende Hygienekonzepte und Sicherheitsstandards, sodass der bestmögliche Schutz gewährleistet ist. Die beiden Berliner Kinderkrebszentren sind wie gewohnt rund um die Uhr für ihre Patienti:nnen da. Gemeinsam behandeln und betreuen sie Berliner und Brandenburger Kinder und Jugendliche mit Krebserkrankungen und stellen deren optimale medizinische Versorgung regionsweit sicher.

Die Berliner Kinderkrebszentren

Das Kinderkrebszentrum im Helios Klinikum Berlin-Buch

Das Kinderkrebszentrum im Helios Klinikum Berlin-Buch behandelt Kinder mit allen onkologischen Krankheiten und in allen Krankheitsphasen. Dabei kooperiert es eng mit den Nachbardisziplinen, darunter der Kinderchirurgie, Kinderneuroorthopädie, Tumororthopädie, Neurochirurgie, Tumorimmunologie und Stammzelltransplantationszentrum, Radiologie, Neuroradiologie, Nuklearmedizin und Strahlentherapie.

Mehr Informationen finden Sie auf der Fachbereichsseite unseres Kinderzentrums.

Die Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Onkologie und Hämatologie der Charité

Die umfassende und ganzheitliche Krebsbehandlung in der Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Onkologie und Hämatologie basiert auf wissenschaftlich abgesicherten und qualitätsüberwachten Therapieverfahren. Sie dauert in der Regel drei bis zwölf Monate. Etwa 120 Kinder und Jugendliche werden jährlich kinderonkologisch behandelt und haben damit eine Heilungsaussicht von mehr als 80 Prozent. Die Klinik ist seit 2017 als Kinderkrebszentrum durch OnkoZert von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert und als Europäisches Referenzzentrum akkreditiert.

Mehr Informationen finden Sie auf der Seite der Kinderonkologie der Charité

Dieser Artikel gibt den derzeitigen Wissensstand des zuletzt aktualisierten Datums wieder. Er wird regelmäßig nach den neuesten wissenschaftlichen und medizinischen Kenntnissen aktualisiert.

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