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Kräuterlexikon – Übersicht heilender Kräuter von A bis Z

Frische Kräuter verleihen Gerichten ein besonderes Aroma und den entscheidenden Kick. Erfahren Sie im Kräuterlexikon mehr über die wichtigsten Küchenkräuter sowie deren Wirkung, Verwendung und Rezeptvorschläge.

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Was sind Kräuter?

Kräuter werden auch Küchenkraut, Würzkraut oder Krautgewürz genannt. Es sind frische (oder getrocknete) aromatische Pflanzen und/oder Pflanzenteile, wie Blüten, Blätter und junge Triebe.

Eine alte Würzregel sagt zur Verwendung: „Nicht weniger als drei – nicht mehr als neun Kräuter“. In unserem Kräuterlexikon erhalten Sie eine umfassende Übersicht von 24 der wichtigsten Gewürz- und Heilkräuter von A bis Z und deren Eigenschaften.

Bärlauch

Der Bärlauch, auch Waldknoblauch genannt, ist einer der bekanntesten wilden Laucharten und verwandt mit Schnittlauch, Zwiebel und Knoblauch.

Geschmacklich ähnelt er dem Knoblauch, ist jedoch nicht ganz so intensiv und hinterlässt nach dem Verzehr einen weniger unangenehmen Geruch. Das Küchenkraut ist reich an Mineralstoffen und Vitaminen und besitzt eine ähnlich positive Wirkung auf unsere Gesundheit wie Knoblauch.

Bärlauch ist leichter verdaulich als Knoblauch und wirkt frisch verwendet appetitanregend und verdauungsfördernd. Erkältungen können bekämpft und dabei Fieber und Husten gelindert werden. Zudem hilft es gegen Magenbeschwerden und wirkt sich positiv auf den Stoffwechsel aus.

Baldrian

Echter Baldrian ist eines der wenigen Kräuter, die ausschließlich als Heilpflanze genutzt werden. Die Heilkraft des Küchenkrauts steckt hauptsächlich im ätherischen Öl der Wurzeln. Es wirkt schlaffördernd und beruhigend. Baldrian sollte nicht über einen längeren Zeitraum und nicht während der Schwangerschaft verwendet werden.

Basilikum

Die Blätter würzen stark – deshalb sparsam verwenden. Es schmeckt nach Minze und Gewürznelke. Fette Speisen werden leichter verdaulich und das Völlegefühl verschwindet.

Deshalb ist frisches Basilikum der beste Magenfreund. Es wirkt appetitanregend, krampflösend, entwässernd und verringert Blähungen.

Beifuß oder Wilder Wermut

Zum Würzen werden nur die Blütenrispen der Staude verwendet, die einen leicht bitteren, würzigen Geschmack haben. Er regt die Magensaftabsonderung an, hilft gegen Blähungen, Darmkrämpfe und stärkt das Immunsystem. Beifuß hat eine appetitanregende und verdauungsfördernde Wirkung.

Während der Schwangerschaft und Stillzeit darf Wermut nicht angewendet werden. Auch wer auf Korbblüter allergisch reagiert, sollte auf die Einnahme von Wermutkraut verzichten.

Bohnenkraut

Die Zweigspitzen und Blätter riechen stark würzig und schmecken pfefferartig, brennend und scharf. Man kann es als Pfefferersatz oder für Oregano verwenden. Es wirkt entzündungs- und blähungshemmend, verdauungsfördernd und leicht stopfend.

Borretsch

Die Borretschblätter sind stark behaart – sollten deshalb sehr feingehackt verwendet werden. Borretsch riecht und schmeckt wie frische Gurken und wird auch Gurkenkraut genannt.

Die dekorativen Blüten zuletzt zum Salat geben, sonst verblasst die lila Blütenfarbe. Borretsch wirkt harntreibend, leicht abführend und beruhigend. Die Blätter verfeinern Salate und können auch wie Spinat oder Mangold gegessen werden.

Dill

Die Seitentriebe sind besonders schmackhaft. Das frische, leicht herbe Aroma hat ihm den Namen „Gurkenkraut“ gegeben. Die getrockneten Samen schmecken süßlich, kümmelartig und werden zum Einlegen von Sauerkonserven verwendet.

Das Küchenkraut regt den Appetit an, verringert Blähungen, ist leicht harntreibend und hat eine beruhigende Wirkung. Tee aus Dillsamen lindert übrigens auch Husten.

Estragon

Die Blätter entfalten erst beim Kochen ihren sehr intensiven, leicht pfeffrigen, ganz leicht bitteren Geschmack. Estragonblätter, die getrocknet werden sollen, erntet man erst unmittelbar vor der Blüte.

Er wirkt appetitanregend und verdauungsfördernd.

Kamille (Blume des Sonnengottes)

Die Kamille gehört zu den bekanntesten Arzneipflanzen überhaupt. Als pflanzliche Arznei kommen die Kamillenblüten zum Einsatz. Die Inhaltsstoffe der Kamillenblüten entfalten verschiedene Effekte: Sie hemmen das Bakterienwachstum, sie unterbinden die Wirkung von entzündungsfördernden Stoffen im Körper und sie entspannen verkrampfte Muskeln im Magen-Darm-Trakt.

Der Aufguss der frischen oder getrockneten Blüten trinkt man als Tee bei Magen- Darmbeschwerden, Appetitmangel und Verdauungsbeschwerden. Auch als schweißtreibendes Mittel bei Erkältungen, Schlaflosigkeit, Angstzuständen und Stress wirkt der Tee. Weiterhin wirkt Kamille krampflösend, entzündungshemmend und wundheilend.

Kerbel

Das süßlich duftende Kraut ähnelt der Petersilie, ist jedoch kleiner und feiner gefiedert und schmeckt nach Anis und Fenchel. Kerbel wirkt leicht harntreibend, fördert die Verdauung und lindert Blähungen. Er sollte übrigens nicht während der Schwangerschaft angewendet werden.

Kresse

Verwendet werden überwiegend die glatt- oder krausblättrige Gartenkresse und Brunnenkresse. Die Blätter haben einen beißenden, scharfwürzigen senfähnlichen Geschmack.

Kresse wirkt blutreinigend, appetitanregend und harntreibend.

Lavendel

Als Heilkraut lindert Lavendel viele Beschwerden wie Schlaflosigkeit, Nervenschwäche und Spannungskopfschmerzen oder Migräne. Die ätherischen Öle aus Blüten und Blättern wirken beruhigend, angstlösend und harmonisierend.

Dabei hat das „echte“ Lavendelöl aus Lavandula angustifolia nachgewiesenerermaßen eine bessere Wirksamkeit als das preiswerte Lavandin aus der Hybridform.  

Liebstöckel

Die gefiederten glänzenden Blätter ähneln den Sellerieblättern, riechen und schmecken stark nach Suppenwürze, deshalb wird er auch Maggikraut genannt. Die jungen Blätter können roh verwendet werden, die reifen besser im gekochten Zustand.

Er steigert die Harn- und Gallenflüssigkeitsausscheidung, wirkt verdauungsfördernd und blähungshemmend.

Majoran

Majoran und Oregano sind eng miteinander verwandt. Den wildwachsenden Majoran nennt man bei uns Dost.

Die Pflanze ist graufilzig behaart und verbreitet einen angenehmen Geruch. Die Blätter werden frisch verwendet oder getrocknet und gerebelt. Gemahlener Majoran ist weniger aromatisch.

Die Wirkungen sind vielfältig: appetitanregend, schweißtreibend, erwärmend, verdauungsfördernd, harntreibend, beruhigend und krampflösend.

Minze

Minze wird auch als Heilpflanze eingesetzt. Minze riecht erfrischend, wirkt heilend und schmeckt lecker.

Die Wirkungen sind breit gefächert: krampflösend, antibakteriell, blähungshemmend, abwehrstärkend, durchblutungsfördernd, entzündungshemmend, kühlend, beruhigend und antioxidativ.

Oregano (Dost oder Wilder Majoran)

Die Blätter und Stengelspitzen haben ein derberes, kräftigeres Aroma und schmecken etwas schärfer als Majoran. Oregano sollte (idealerweise mindestens 15 Minuten) mitgekocht, aber nicht zusammen mit Majoran verwendet werden.

Er wirkt appetitanregend, krampflösend, entzündungshemmend und regt die Abgabe der Gallenflüssigkeit an.

Petersilie

Das Universalkraut kann sehr reichlich verwendet werden. Glatte Petersilie ist aromatischer als die dekorative krause Petersilie. Beide wirken appetitanregend, antiseptisch, verdauungsfördernd und harntreibend.

Petersilie ist ein wahrer Wunderheld unter den Kräutern. Bei Mundgeruch empfiehlt es sich, Petersilie zu kauen. Durch die enthaltenen ätherischen Öle beseitigt sie schlechten Atem. Auf Menstruationsbeschwerden wirkt es sich positiv aus, wirkt jedoch wehenfördernd und kann so Frühgeburten begünstigen.

Pimpernelle oder Bibernelle (Kleiner Wiesenknopf)

Die Triebe und Blätter schmecken süßlich würzig und schwach beißend und werden roh verwendet. Sie ist in der Frankfurter Sauce oder in der nordhessischen Grünen Sauce das Gewürzkraut Nummer eins. Sie wirkt appetitanregend, verdauungsfördernd und harntreibend.

Zudem soll die Pimpernelle aufgrund adstringierender Eigenschaften in äußerlicher Anwendung positiv bei Entzündungen der Haut, bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum wirken.

Rosmarin

Der buschige Strauch ist ein immergrünes, duftendes Gewächs. Es werden die nadelförmigen Blätter und Triebspitzen verwendet. Der Rosmarin hat einen süßlich kampferartigen Geruch und einen leicht bitteren pfeffrigen Geschmack.

Er wirkt appetitanregend, verdauungsfördernd, nervenstärkend, krampflösend und hemmt das Bakterienwachstum.

Salbei

Die grüngrauen bis silbrig grauen Blätter und Sprosse sind filzig behaart. Verwendet wird er frisch und getrocknet. Salbei riecht stark und schmeckt würzig und etwas bitter.

Das Kraut ist geschmacklich sehr dominant und sollte sparsam dosiert werden. Er wirkt blähungshemmend und entkrampfend und wird bei Erkrankungen der Atemwege eingesetzt.  

Schnittlauch

Die langen, dünnen, röhrenförmigen Blätter mit ihrem milden, erfrischenden Zwiebelgeschmack ergänzen pikante Speisen. Frisch und sehr fein geschnitten ist er aromatischer. Das Mitkochen bekommt ihm nicht, so dass man Schnittlauch erst kurz vor dem Servieren auf die jeweiligen Gerichte streuen sollte.

Er wirkt appetitanregend und verdauungsfördernd. Die regelmäßige Einnahme kann unter Umständen den Blutdruck- und Cholesterinspiegel effektiv senken.

(Echter) Thymian

Die kleinen, kräftigen Blätter des niedrigen Strauchgewächses duften und schmecken herzhaft würzig und leicht pfeffrig – deshalb sparsam verwenden. Wegen seines kräftigen Aromas wird Thymian vorzugsweise als Hauptgewürz verwendet, er kann mitgekocht werden. Er wirkt desinfizierend, desodorierend, entkrampfend und appetitanregend.

Außerdem fördern die kleinen Blätter die Verdauung und machen deftige Speisen bekömmlicher. Weiterhin löst Thymian festsitzenden Schleim in den Atemwegen und wird, zum Beispiel als Tee, bei Erkältungskrankheiten eingesetzt.

Ysop

Es werden die frischen oder getrockneten Blätter verwendet. Sie riechen kampferartig und haben einen leicht bitteren Geschmack. Ysop wirkt verdauungsfördernd, krampflösend und schweißmindernd.

Tipp: Verwenden Sie das Kraut möglichst sparsam – die ätherischen Öle im Ysop sind nämlich hochkonzentriert, was im schlimmsten Fall Krämpfe auslösen kann. Vor allem Schwangere sollten daher auf das Kraut verzichten

Zitronenmelisse

Die Blätter duften und schmecken zitronenähnlich und leicht bitter – deshalb sparsam verwenden. Die Kräuter sind vielfältig einsetzbar. Zitronenmelisse wirkt appetitanregend, beruhigend, leicht blutdrucksenkend und verdauungsfördernd.

Der Aufguss aus frischen Blättern kann als Tee bei nervöser Erschöpfung, Verdauungsstörungen, Übelkeit und im frühen Stadium von Erkältung und Grippe gute Dienste leisten.

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