Sicherheitskontrolle am Flughafen
Mit der Reisezeit werden die Schlangen an den Sicherheitskontrollen im Flughafen länger. Obwohl Gürtel, Schmuck und Geld im Plastikschälchen liegen, ertönt manchmal ein Warnsignal, wenn Reisende durch den Sicherheitscheck gehen. Menschen, die einen Gelenkersatz (Endoprothese) besitzen werden entsprechend häufig mit diesem Alarm konfrontiert. Das betrifft auch Passagiere mit einer Prothese, die eine Gliedmaße oder einen Teil einer Gliedmaße ersetzt. Auch Personen, die Drahtschlingen, Platten, Nägel und Schrauben zur Stabilisierung eines komplizierten Knochenbruchs (Fraktur) erhalten haben, können damit den Alarm auslösen. Zahnimplantate gelten hingegen als zu klein, um Detektorsignale hervorzurufen.
Es kommt auf den Materialmix an
Die Metalldetektoren bei der Sicherheitskontrolle reagieren bei jedem Kontakt mit Metall. Das heißt, sie geben auch dann ein akustisches Zeichen, wenn sie Metallgegenstände erkennen, die ungefährlicher Natur sind. Ob ein Alarmsignal ertönt, ist auch eine Frage der Metallmenge beziehungsweise des Materialmixes. Denn Endoprothesen wie künstliche Ellbogen-, Finger-, Hüft-, Schulter-, Sprung- oder Kniegelenke bestehen meist aus einer Kombination aus Titan- oder Edelstahllegierungen, Keramik und Kunststoffen. Und diese Gelenke können bei einem Gang durch die Flughafenkontrolle ein Warnsignal auslösen.
Unbedingt mitnehmen: der Prothesenpass
Lassen Sie sich unbedingt vor Ihrer Flugreise einen Gelenk-, Implantat- oder Prothesenpass geben. Den Pass stellt die Klinik aus. Darauf vermerkt sind Informationen zu Alter, Größe, Material und Sitz des Fremdkörpers. Er ist meist mehrsprachig oder zumindest englischsprachig und weist Sie als Träger einer Prothese oder eines Implantats aus.
Darüber hinaus wird empfohlen, das Sicherheitspersonal bei der Kontrolle über das Tragen von Implantaten oder Prothesen zu informieren und den Pass unaufgefordert vorzuzeigen. Ein Röntgenbild, das zeigt an welcher Stelle das Metall im Körper sitzt, kann ebenfalls hilfreich sein.
Wichtige Tipps für Reisen mit künstlichem Gelenk
- Lange Flüge oder Autofahrten: Sprechen Sie vor Reisebeginn mit Ihrem Arzt darüber, ob gegebenenfalls Kompressionstrümpfe sinnvoll sind, um das Risiko von Thrombosen (Blutgerinnseln) zu reduzieren. Legen Sie bei langen Autofahrten immer wieder Pausen ein, um ein paar Schritte zu gehen.
- Sport und Aktivitäten: Vermeiden Sie ungewohnte Belastungen oder Aktivitäten, die ein hohes Sturz- und Verletzungsrisiko bergen wie beispielsweise Skifahren. Wählen Sie stattdessen lieber risikoarme Bewegungen wie Spaziergänge, Nordic Walking oder Schwimmen.
- Regelmäßige Pausen: Gönnen Sie sich an Ausflugstagen regelmäßige Pausen, um das künstliche Gelenk zu schonen.
- Notfallnummern: Informieren Sie sich vor Reiseantritt über die Krankenhäuser beziehungsweise Notfallnummern am Urlaubsort.
- Kopie des Arztbriefes: Grundsätzlich kann es für Träger von künstlichen Gelenken sinnvoll sein, die Kopie vom Arztbrief mitzunehmen, den sie nach der Gelenkoperation erhalten haben. Die darin enthaltenen Informationen zur Operation und dem verwendeten Gelenkersatz bieten wichtige Informationen, sollte es während der Reise zu einem Unfall oder Schäden am Gelenk kommen.