Krankheitsbild bei Diabetes
Jede zweite betroffene Person lebt mit der Zuckerkrankheit, wie sie umgangssprachlich genannt wird, ohne es zu wissen. Das kann Folgen haben, denn Krankheitsbilder, wie Beeinträchtigung des Sehvermögens bis hin zur Erblindung, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Nierenschäden, entstehen häufig im Rahmen von Diabetes. Hierbei liegt das Problem vor allem in der Früherkennung des Diabetes mellitus. Die Patient:innen haben einen chronisch erhöhten Blutzuckerspiegel, häufig ohne Symptome. Eine einfache Blutuntersuchung oder der sogenannte Zuckerbelastungstest, bei dem der Abbau von Zucker im Blut gemessen wird, können helfen, Diabetes frühzeitig festzustellen.
Risikofaktoren bei Diabetes
Das Risiko an Diabetes zu erkranken, kann unter anderem erblich bedingt sein. Außerdem können ein ungesunder Lebensstil mit Übergewicht oder Bluthochdruck Auslöser für die Zuckerkrankheit sein.
Drei Typen von Diabetes werden unterschieden:
- Typ-1 Diabetes, der meist im Kindes- und Jugendalter auftritt.
- Typ-2 Diabetes, bei dem eine Störung in der Insulinproduktion beziehungsweise -wirkung vorliegt.
- Schwangerschaftsdiabetes
Darüber hinaus existieren auch Formen, die bei einer Erkrankung der Bauchspeicheldrüse oder als Nebenwirkung von Medikamenten auftreten. Und es gibt Mischformen aus den genannten Varianten.
Leben mit Diabetes
Die Zuckererkrankung hat Auswirkungen auf viele Lebensbereiche, wie Ernährung, Sport oder Reisen und Autofahren. Die Betroffenen sollten den Diabetes daher in ihr Leben integrieren und Maßnahmen treffen, die dafür sorgen, dass die Erkrankung die Lebensqualität nicht einschränkt.
Im Bereich Ernährung sollten Diabetiker:innen daher auf ausgewogene Kost und eine kontrollierte Kalorienzufuhr achten. Vor allem stark fetthaltige Lebensmittel können Diabetes und daraus folgende Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen. Auch sportliche Betätigung hat Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel. Bei Typ-1 Diabetiker:innen ist das Risiko sehr hoch bei starker körperlicher Belastung in ein sogenanntes hypoglykämisches Koma (Absinken der Blutzucker-Konzentration) zu fallen. Hier müssen Insulindosis und Kalorienzufuhr immer angepasst werden. Bei Typ-2 Diabetiker:innen kann Sport helfen, die Insulinwirkung zu unterstützen.
Die Rücksprache mit den behandelnden Ärzt:innen ist dabei immer hilfreich. Beim Autofahren oder Reisen sollten sich Betroffene stets gut vorbereiten und ausreichend Insulin beziehungsweise Traubenzucker sowie ein Blutzucker-Messgerät bereithalten.
Verschiedene Therapiemöglichkeiten
Zu Beginn sollten Diabetes-Patiente:innen in Schulungen gut über ihre Erkrankung informiert werden. Hier erfahren sie beispielsweise, welche Nahrungsmittel günstig sind und was sie im Notfall tun können.
Typ-1 Diabetiker:innen müssen das fehlende Insulin durch Spritzen ersetzen – hier hilft der sogenannte Insulin-Pen, der ähnlich einem Stift, die Dosis durch einfaches Drehen einstellt und per Druck Insulin verabreicht. Typ-2 Diabetiker können durch Gewichtsabnahme und regelmäßige Bewegung für einen stabilen Blutzuckerspiegel sorgen. Unterstützend können auch Medikamente eingenommen werden, die beispielsweise die Insulinproduktion anregen.
Folgeerkrankungen beachten
Ist der Diabetes schlecht eingestellt, kann es zu einer Reihe von Folgeerkrankungen, wie Durchblutungsstörungen oder Herz-Kreislauf-Schäden kommen. Das diabetische Fußsyndrom ist eine der häufigsten Begleiterscheinungen. Die gestörte Blutversorgung in Beinen und Füßen sorgt bei den Betroffenen für eine verlangsamte Wundheilung. Schon kleinste Verletzungen können Hautschäden hervorrufen, die im schlimmsten Fall bis zur Amputation führen können. Diabetes kann zudem eine verstärkte Verkalkung der Gefäße verursachen. Daher sind regelmäßige Kontrollen für Diabetes-Patient:innen unerlässlich.
Gerade im Herbst und Winter ist es außerdem wichtig, auf ein gesundes Immunsystem zu achten. Denn Diabetes, Adipositas und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind Risikofaktoren für verschiedene Infektionskrankheiten. Ein gesunder Lebensstil und eine gute Blutzuckereinstellung tragen dazu bei, dass der Körper sich besser vor Infektionskrankheiten schützen kann.