Wie macht sich ein Leistenbruch bei Kindern bemerkbar?
Bei einem Leistenbruch (Leistenhernie, Hernia inguinalis) handelt es sich um eine sehr häufige chirurgische Erkrankung im Säuglings- und Kindesalter. Bis zu fünf Prozent der Säuglinge und Kinder können einen Leistenbruch haben.
Zu beobachten sind eine Schwellung im Bereich der Leiste, welche bei Jungen bis zum Hodensack und bei Mädchen bis zur großen Schamlippe reichen kann.
Welche Ursachen gibt es?
Bei Säuglingen und Kindern handelt es sich im Gegensatz zum Erwachsenen um einen angeborenen Leistenbruch. Hierbei ist der Leistenkanal offengeblieben. Dadurch besteht eine Verbindung zwischen Bauchraum und Leiste und es stülpt sich Darm aus dem Bauchraum durch den Leistenkanal in die Leiste vor. Beim Mädchen fällt meist der Eierstock (Ovar) vor.
Wie wird ein Leistenbruch bei Kindern behandelt?
Ein Besuch in einer kinderärztlichen Praxis oder in einer kinderchirurgischen Klinik ist wichtig, um zu wissen, was dem Kind oder Säugling fehlt und um zu planen, wie weiter vorgegangen wird.
Stellen die Kinderärzt:innen einen Leistenbruch fest, muss schnellstmöglich operiert werden, bevor es zur Einklemmung kommt.
Wie läuft die Operation bei Kindern ab?
Die Operation wird je nach Befund mithilfe eines kleinen Schnitts in der Leiste oder minimalinvasiv (Bauchspiegelung) durchgeführt. Der Darm wird in die Bauchhöhle zurückgeschoben und es folgt der Verschluss des offenen Leistenkanals. Bei Kindern wendet man im Gegensatz zum Erwachsenen eine spezielle Operationstechnik an.
Die bei uns verwendeten Hautfäden sind selbstauflösend. Nach der Operation sollte die Wunde eine Woche trockengehalten werden. Zudem sollte sich das Kind altersabhängig für ein paar Tage ausruhen.
Notfall Leistenbruch
Der eingeklemmte Leistenbruch (harte, schmerzhafte Schwellung) ist ein Notfall. Das Kind verweigert eventuell die Nahrungsaufnahme. Suchen Sie sofort eine kinderärztliche Praxis oder eine kinderchirurgische Klinik auf.
