Reduktion von Sterbefällen durch niedrigdosierte Computertomographie
So konnte eine amerikanische Studie von 2011 erstmals zeigen, dass bei einem jährlichen Einsatz der Computertomographie die Lungenkrebs-Sterbefälle in bestimmten Risikogruppen um 20 Prozent zurückgingen. Mittlerweile belegt auch eine große europäische Studie, dass ein Screening mit niedrigdosierter Computertomographie des Brustkorbs dazu führen kann, dass weniger Menschen an Lungenkrebs sterben.
Um welche Risikogruppen geht es?
Da die Computertomographie mit einer Strahlenbelastung verbunden ist, werden durch die medizinischen Fachgesellschaften aktuell jedoch keine regelmäßigen Computertomographie-Untersuchungen der Gesamtbevölkerung empfohlen. Symptomlosen Risikogruppen kann jedoch eine jährliche Computertomographie mit niedriger Strahlendosis angeboten werden. Dabei geht es um Menschen, die zwischen 55 und 74 Jahren alt sind und deren Zigarettenkonsum mehr als 20 Zigaretten pro Tag über einen Zeitraum von 30 Jahren beträgt sowie Ex-Raucher mit diesem Konsum, die vor weniger als 15 Jahren aufgehört haben.
Eine zweite Riskogruppe umfasst Menschen, die älter als 50 Jahre sind, mehr als 20 Jahre mindestens 20 Zigaretten pro Tag geraucht haben und bei denen ein weiterer Riskikofaktor vorliegt. Dabei kann es sich beispielsweise um eine familiäre Vorbelastung für Tumore der Lunge oder des Hals-Nasen-Ohren-Bereichs, eine COPD-Erkrankung oder den Kontakt mit Asbestfaserstaub handeln.
Bald Einführung eines Lungenkrebsscreenings?
Der für den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen zuständige gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat aufgrund der positiven Daten der voliegenden Studien das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG) beauftragt, den Nutzen des niedrigdosierten CT-Screenings zu prüfen. Das IQWIG hat den Nutzen für die Risikogruppen bestätigt, sodass die Einführung eines Lungenkrebsscreenings näher rückt.