Unklarer Lungenrundherd: Was ist das?
Unter einem Lungenrundherd versteht man eine von Lungengewebe umgebene, mehr oder weniger runde Verschattung, welche kleiner als drei Zentimeter ist.
Er wird häufig als Zufallsbefund bei einer aus anderen Gründen veranlassten Brustkorb-Röntgenuntersuchung entdeckt. Lungenrundherde kommen relativ häufig vor und verursachen in der Regel keine Beschwerden.
Ein Teil von Lungenrundherden ist gutartig. Handelt es sich jedoch um bösartige Rundherde, so liegt oft ein Lungenkrebs (Bronchialkarzinom) oder eine Tochtergeschwulst von Tumoren aus anderen Körperregionen vor.
Unklarer Lungenrundherd: Diagnose und Behandlung
Die wichtigste Maßnahme bei einem neu nachgewiesenen Lungenrundherd ist zunächst herauszufinden, ob es sich um eine gutartige oder um eine bösartige Veränderung handelt. Dazu bedarf es in bestimmten Fällen einer sehr spezialisierten Diagnostik, die zumeist nur in größeren Lungenkrebszentren angeboten wird. Hierzu zählen:hochauflösendes CT der Lunge mit der Möglichkeit zur CT-gesteuerten Punktion
- PET-CT der Lunge
- Navigationsbronchoskopie
- Minimal-invasive OPs zur Entnahme von Gewebeproben durch Thoraxchirurgie
Sollte es sich um einen bösartige Lungenrundherd handeln, kommen in Lungenkrebszentren die Expert:innen der Pneumologie, Onkologie, Thoraxchirurgie und der Radiologie zusammen. In einer gemeinsamen interdisziplinären Tumorkonferenz besprechen wir jeden Einzelfall und legen ein für Sie individuell abgestimmtes Therapiekonzept auf der Basis der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse fest.
Dazu bedarf es auch einer genauen pathologischen Gewebsdiagnostik des Herdes, die nach modernen Standards auch die Genmutationen der jeweiligen Krebsart berücksichtigt.