Was ist ein Lymphödem?
Als Teil unseres Immunsystems erfüllt das Lymphsystem wichtige Funktionen. Dazu gehört der Transport von überschüssiger Flüssigkeit und Abfallstoffen aus den Zellzwischenräumen und damit die Entwässerung des Gewebes. Bei einer Störung des Lymphabflusses staut sich eben diese Flüssigkeit im Gewebe an. Die Folgen sind deutlich sichtbar: Die betroffenen Körperteile sind geschwollen, oft entsteht ein Druck- oder Spannungsgefühl. Im Allgemeinen treten Lymphödeme an den Armen oder Beinen auf, seltener auch an Kopf, Hals, Rumpf oder den Genitalien. Ein Lymphödem kann angeboren (primär) oder erworben (sekundär) sein. Letzteres tritt häufig nach Infektionen, Traumata und Krebstherapien auf.
Wie wird ein Lymphödem diagnostiziert und behandelt?
Zur Diagnose setzen wir das Fluoreszenz-Verfahren ein. Dabei wird eine für Sie ungefährliche Substanz über Hand oder Fuß in das Lymphsystem gespritzt, wodurch alle Lymphbahnen dargestellt werden.
Oberstes Ziel der Behandlung ist die Regulierung der Lymphe und somit die dauerhafte Verbesserung Ihrer Beschwerden. Neben konservativen Verfahren, wie die Lymphdrainage und Kompressionstherapie, gewinnen operative Verfahren bei der Lymphödemtherapie zunehmend an Bedeutung. Je nach Ihrem individuellen Krankheitsbild stehen zwei lymphchirurgische Technologien zur Verfügung, um die Schwellungen zu reduzieren.
Supermikrochirurgische Lymphchirurgie
Bei diesem operativen Verfahren wird das abflussbehinderte Lymphgefäß an eine oberflächliche, kleine Vene angeschlossen. Dadurch kann die gestaute Lymphflüssigkeit abfließen und die Schwellung nimmt ab.
Lymphknotentransfer
Mithilfe des Transfers von gesunden Lymphknoten in die betroffene Region erzielen wir ebenfalls den Abfluss der angesammelten Flüssigkeit. Die eingesetzten Lymphknoten dienen als zusätzliche Filterstation und regulieren die Gewebsflüssigkeit.