Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes: Welche Symptome gibt es?
Beschwerden im Bereich des Verdauungssystems äußern sich häufig als Schmerzen im Bauchbereich, die oft mit Durchfall, Verstopfung, Erbrechen und Übelkeit einhergehen. Im Bereich des Oberbauches sind der Magen, die Speiseröhre, der Zwölffingerdarm, aber auch die Bauchspeicheldrüse und die Leber mit Gallenblase und Gallenwegssystem die zentralen Organe. In allen Regionen des Bauches können Beschwerden des Dickdarmes, seltener auch des Dünndarmes auftreten.
Was sind die häufigsten Erkrankungen des Magens?
Es gibt eine Vielzahl von Erkrankungen des Magens, die sich in ihrem Vorkommen, ihren Ursachen und Beschwerden sowie der entsprechenden Therapie stark voneinander unterscheiden. Dazu zählen unter anderem:
Gastritis - Magenschleimhautentzündung
Ein häufiges Krankheitsbild ist die Magenschleimhautentzündung, medizinisch Gastritis. Sie kann durch ein Ungleichgewicht zwischen der Säureproduktion und dem Säureschutz im Magen entstehen. Dabei greift der Magen quasi sich selbst an. Auslöser können Medikamente, übermäßiger Alkohol- beziehungsweise Nikotingenuss, Bakterien oder Viren sein. Hier kann eine medikamentöse Therapie oftmals gute Erfolge erzielen. Aber auch eine Veränderung des Lebensstils sollte erfolgen.
Reizmagen
Häufig ist der sogenannte Reizdarm ursächlich für die Beschwerden von Magenpatienten. Hierbei treten Beschwerden auf, ohne dass krankhafte Veränderungen des Magens nachgewiesen werden können. Das Reizdarmsyndrom (RDS) ist eine häufige Erkrankung des Verdauungssystems, die immer wiederkehrende Beschwerden in Unterleib und Darm verursacht. Die Ursachen sind vielfältig und häufig auf Lebensmittelunverträglichkeiten zurück zu führen. Beim RDS handelt es sich um eine Ausschlussdiagnose, d.h. dass zunächst andere Krankheiten mit ähnlichen Symptomen durch Tests ausgeschlossen werden müssen.
Chronische Magenentzündung
Sie kann durch das Bakterium Helicobacter pylori hervorgerufen werden. Unentdeckt verursacht sie offene Wunden im Magen und Zwölffingerdarm. Reichen die Geschwüre zu tief in die Schleimhaut, können Blutungen oder sogar ein Magendurchbruch (plötzlicher Einriss der Magenwand) die Folge sein.
Magenkrebs
Die häufigsten Ursachen für einen Magentumor sind vererbbare Faktoren, ungesunde Ernährung, Rauchen oder Alkohol. Auch eine Infektion mit den oben genannten Helicobacter pylori kann die Entstehung fördern.
Was sind die häufigsten Erkrankungen des Darms?
Häufig macht sich eine Darmerkrankung mit Verdauungsbeschwerden wie Durchfall oder Verstopfung, Krämpfen im Bauchbereich sowie Blähungen in Kombination mit blutigem Stuhl oder Schleimauflagerungen bemerkbar. Folgende Erkrankungen können diese Symptome hervorrufen:
Infektionen des Darms
Sie gehören zu den häufigsten Verursachern von Darmbeschwerden. Krankheitserreger und Parasiten, die über verdorbenes Essen oder durch den Kontakt mit anderen Menschen aufgenommen werden, können Betroffene schnell aus der Bahn werfen. Von Durchfall, Bauchschmerzen und Appetitlosigkeit bis hin zu Fieber kann alles auftreten. Die meisten Symptome/Beschwerden gehen aber nach ein paar Tagen wieder vorüber.
Ernst wird es, wenn es sich beispielsweise um Infektionen aus dem Urlaub, wie Cholera handelt. Unbehandelt können sie schnell tödlich enden.
Chronische Darmentzündungen
Von Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa sind viele Menschen betroffen. Diese chronischen Darm-Entzündungen können den gesamten Magen-Darm-Trakt befallen, beschränken sich aber zumeist auf kleinere Bereiche. Je nach Typ ist das gesamte Gewebe oder nur die Schleimhaut entzündet.
Tumore des Darms
Neben dem Darmkrebs gibt es auch noch die sogenannten Adenome, gutartige Wucherungen in den Darmabschnitten. Sie sind in der Regel harmlos, können aber zur bösartigen Variante mutieren und sollten daher entfernt werden.
Dem Darmkrebs gehen häufig Polypen voraus, kleine Wucherungen der Darmschleimhaut. Sie lassen sich aber bei einer Spiegelung meist problemlos entfernen. Eine regelmäßige Kontrolle ist besonders bei Betroffenen über 50 Jahren sehr wichtig.
Divertikel
Divertikel sind Ausbuchtungen des Darms, in denen sich Entzündungen bilden können. Sie entstehen häufig durch zu harten Stuhl. Im schlimmsten Fall führen sie zu Blutungen.
Hämorrhoiden
Wichtiger Therapiebestandteil in der Behandlung von Hämorrhoiden ist eine ballaststoffreiche Ernährung. Salben und Zäpfchen wirken zusätzlich entzündungshemmend und schmerzlindernd.
Bei fortgeschrittenen Hämorrhoidalleiden können die Hämorrhoiden mit Hilfe einer Spritzentherapie verödet werden. Der Wirkstoff sorgt für eine Reizung, die Gefäße schrumpfen anschließend und vernarben. Eine weitere Therapieform ist das Abbinden mit kleinen Gummiringen (Ligatur). Das erweiterte Gefäß wird an der Basis umschlungen. Nach einigen Tagen stirbt das Gewebe ab und wird zusammen mit dem Gummiring abgestoßen.
Unverträglichkeiten
Wer bestimmte Lebensmittel beziehungsweise Enzyme nicht verträgt, etwa Laktose oder Gluten, hat oft mit schweren Darmproblemen zu kämpfen. Betroffene können häufig zunächst einen Selbsttest durchführen, in dem sie bestimmte Lebensmittel weglassen und schauen, ob sich die Beschwerden bessern.
Wie werden Magen-Darm-Erkrankungen diagnostiziert?
Zur Diagnostik führen unsere Spezialisten zunächst ein ausführliches Gespräch mit Ihnen, worauf eine körperliche Untersuchung folgt. So bildet beispielsweise das Abtasten des Bauchs auf Druckempfindlichkeit die Basis zur Erkennung von Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes. Außerdem kann eine Endoskopie (Spiegeluntersuchung) oder eine Sonographie (Ultraschalluntersuchung) durchgeführt werden. In manchen Fällen wenden unsere Mediziner:innen auch eine Kombination beider Verfahren an, die Endosonographie.
Chirurgische Eingriffe im Magen-Darm-Trakt
Verschiedene akute oder chronische Erkrankungen können eine Operation notwendig machen. Wir besprechen und planen diesen gemeinsam mit Ihnen und den Fachärzt:innen der Allgemein- und Viszeralchirurgie.
Wann immer möglich, wenden unsere Chirurg:innen minimal-invasive Techniken, die sogenannte Schlüssellochchirurgie, an. Dabei werden dünne Operationsinstrumente durch kleinste Hautschnitte in den Körper eingeführt. Dies verbessert die Heilung nach dem Eingriff, verkürzt die Heilungsdauer und reduziert die Schmerzen.
Es ist meist problemlos möglich, die Gallenblase, den Wurmfortsatz, den Magen und den Dickdarm durch diese Methode zu operieren.
Anschließend erklären wir Ihnen ausführlich die Ursachen, Auswirkungen und Folgen Ihres Krankheitsbildes und schlagen weitere mögliche Schritte der Behandlung vor.
Magen
Trotz der immer besseren internistischen medikamentösen Behandlung treten auch heute noch zu operierende Befunde auf. Dazu gehören neben den bösartigen Magentumoren auch gutartige Erkrankungen der Magenwand wie Magengeschwüre, gutartige Tumore, Blutungen und Veränderungen beim Zwerchfellbruch mit saurem Aufstoßen.
Wir bieten das gesamte Spektrum der in Frage kommenden Operationen einschließlich der internistisch-gastroenterologischen Begleittherapie an.
Dünn- und Dickdarm
Auch in allen Bereichen des Darms können gutartige und bösartige Tumore auftreten. Obwohl viele Erkrankungen entweder durch Darmspiegelung oder mit Medikamentengabe erfolgreich behandelt werden können, verbleibt ein gewisser Anteil an Krankheiten (akute Entzündungen, Tumoren), der am Ende operativ versorgt werden muss. Alle in Frage kommenden Operationen werden bei uns häufig durchgeführt.
Leber, Gallenblase, Gallengang
Während die meisten Störungen im Bereich von Leber und Gallengang von Internist:innen ohne Operation behandelt werden können, ist die Behandlung von Gallenblasenerkrankungen eine chirurgische Domäne. Dabei wird in der Regel die Gallenblase endoskopisch entfernt.
Bei Tumorkrankheiten ist entweder eine operative Leberteilentfernung oder eine gemeinsame Behandlung von Radiolog:innen, Internist:innen und Chirurg:innen möglich oder nötig. Wir betreiben dazu interdisziplinäre Eingriffe, bei denen Tumorgewebe im Zusammenspiel von Radiolog:innen, Internist:innen und Chirurg:innen zerstört oder überbrückt wird.