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Magenspiegelung: Krankheiten frühzeitig erkennen und behandeln

Die Magenspiegelung, auch Gastroskopie genannt, ist eine Untersuchung, bei der die Speiseröhre, der Magen und der Zwölffingerdarm untersucht werden. Erhalten Sie hier weitere Informationen zum Verfahren und wie Sie sich darauf vorbereiten sollten.

Gastro Patientenwissen: Magenspiegelung

Magenspiegelung: Was ist das?

Bei einer Magenspiegelung (Gastroskopie) betrachten die Ärzt:innen den oberen Abschnitt des Verdauungstraktes von innen. Typische Gründe für eine Magenspiegelung sind Schluckstörungen, Bauchschmerzen oder die Suche nach einer Blutungsquelle, zum Beispiel einem Magengeschwür.

Neben dem Magen werden immer auch die Speiseröhre und der Zwölffingerdarm mit untersucht. Deshalb heißt die Untersuchung korrekt Ösophago-Gastro-Duodenoskopie (ÖGD). Für die Magenspiegelung benutzen die Ärzt:innen ein Untersuchungsgerät, das Gastroskop genannt wird. Dabei handelt es sich um einen biegsamen Schlauch, der etwa fünf bis maximal 13 Millimeter im Durchmesser misst. Im Inneren dieses Schlauchgerätes verlaufen mehrere dünne Kanäle. 

An der Spitze des Gerätes befindet sich ein kleiner Mikrochip, der wie eine Miniaturkamera das Bild aufnimmt und direkt an ein Videogerät weiterleitet. Dieses Verfahren ist übersichtlicher als die früher gebräuchlichen Lichtfasergeräte, weil das Bild vergrößert wird und die Untersuchung elektronisch gespeichert werden kann. Durch den anderen Kanal (Arbeitskanal) kann man beispielsweise eine winzige Zange oder Schlinge vorschieben, um Gewebeproben zu entnehmen.

Das Verfahren der Magenspiegelung mit einem Endoskop dient vor allem der Vorsorge, um Krebserkrankungen oder deren Vorstufen im Verdauungstrakt rechtzeitig zu erkennen.

Wie läuft eine Magenspiegelung ab?

Untersuchungsvorbereitung

Für die Magenspiegelung müssen Sie nüchtern sein, das heißt, mindestens sechs Stunden vor der Untersuchung dürfen Sie nichts mehr essen. Schluckweises Trinken von Wasser ist bis zwei Stunden vor der Magenspiegelung erlaubt. Rauchen sollten Sie unterlassen, da es die Magensaftproduktion anregt.

Wenn Sie blutverdünnende Medikamente einnehmen, bitten wir Sie, vor der Untersuchung ärztlicherseits Rücksprache zu halten.

Untersuchungsablauf

Die Untersuchung wird im Liegen durchgeführt, meistens in Linksseitenlage. Ihre Rachenschleimhaut wird mit einem Spray betäubt, damit Sie nicht so stark würgen müssen, wenn der Arzt/die Ärztin Ihnen das Gastroskop durch den Mund in die Speiseröhre schiebt. Damit Sie nicht aus Versehen auf das empfindliche Endoskop beißen, bekommen Sie einen Beiß-Ring aus Kunststoff zwischen die Zähne. Wenn Sie kräftig schlucken, während das elastische Endoskop vorsichtig in Richtung Magen vorgeschoben wird, ist alles halb so schlimm.

Wenn Sie sehr aufgeregt oder ängstlich sind, werden die Ärzt:innen Ihnen eine Beruhigungsspritze anbieten. In den meisten Fällen spüren die Patient:innen dann kaum etwas und können sich hinterher an nichts mehr erinnern. Wenn Sie eine Beruhigungsspritze zur Untersuchung möchten, kommen Sie bitte mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Untersuchung oder lassen Sie sich mit dem Auto fahren. In diesem Falle sollte am besten immer eine Begleitperson mit zur Untersuchung kommen.

Zur Verbesserung der Sichtverhältnisse wird Luft in den Magen geblasen, damit die Magenwände sich voneinander entfernen und die Schleimhaut beurteilt werden kann. Nun konzentrieren Sie sich auf langsames Durchatmen. Ihr Atem wird nie behindert sein. Den Speichel brauchen Sie nicht zu schlucken, er fließt aus Ihrem Mund und wird durch ein Tuch aufgefangen. Eine Magenspiegelung dauert in der Regel weniger als zehn Minuten.

Das Hervorbringen von Luft oder „Rülpsen“ kann während der Untersuchung vorkommen. Es ist ein unwillkürlicher Vorgang, auf den die Ärzt:innen vorbereitet sind und der die Untersuchung nicht beeinträchtigt. Bei Brechreiz konzentrieren Sie sich auf das regelmäßige Durchatmen. So können Sie diesen meistens unterdrücken.

Bei Verengungen in der Speiseröhre, zum Beispiel bei Tumoren oder narbigen Verengungen bei einer Refluxkrankheit (Rücklaufen von Magensäure in die Speiseröhre), kann in gleicher Sitzung die Verengung aufgedehnt oder ein Platzhalterröhrchen (Tubus) eingesetzt werden.

Nach der Untersuchung

Im Nachgang kann es sein, dass die Luft, die während der Untersuchung in den Verdauungstrakt eingeführt wurde, zu Blähungen führt. Das geht aber nach kurzer Zeit vorbei. Manchmal fühlt sich der Hals etwas trocken an.

Nach einer Magenspiegelung ist Vorsicht beim Trinken und Essen geboten, bis die örtliche Betäubung im Rachen nachgelassen hat. Schon kurz nach der Untersuchung können Sie wieder aufstehen. Ihre/Ihr Ärzt:in geht mit Ihnen zudem ganz in Ruhe die Ergebnisse der Spiegelung durch.

Welche Komplikationen gibt es?

Komplikationen sind bei Magenspiegelung sehr selten. Die routinemäßig durchgeführte Spiegelung gilt heute als ungefährliche Untersuchungsmethode, auch für Patienten mit einer Herz- oder Lungenkrankheit. Vor der Untersuchung wird Sie aber einer unserer Ärzt:innen über Gefahren und Risiken genauer aufklären.

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