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Mentale Gesundheit im Alter

Nicht hinter jedem vergessenen Schlüssel oder trauriger Stimmung steckt eine Erkrankung. Dennoch zählen Demenzerkrankungen und Depressionen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen im Alter.

Ältere Menschen beim Karten spielen

Woher kommen die Beschwerden?

Für Betroffene kann es im höheren Lebensalter schwierig sein, zwischen natürlichen Alterserscheinungen, körperlichen Beschwerden und einer behandlungsbedürftigen psychischen Erkrankung zu unterscheiden.

Körperliche Symptome stehen oft im Vordergrund. Erschwerend kommt hinzu, dass es gerade älteren Menschen schwerfällt, über ihre psychischen Beeinträchtigungen zu sprechen, aus Angst vor Stigmatisierung oder weil sie das Gefühl haben, nicht ernst genommen zu werden.

Ärzt:innen und Psychotherapeut:innen erleben oft in ihrem Berufsalltag, dass diese Patient:innen erst spät in Behandlung gelangen und die psychische Erkrankung bereits weit fortgeschritten ist.

Neben Demenzerkrankungen treten Ängste und Depressionen besonders oft bei älteren Menschen auf. Aber auch Erkrankungen, die bereits in jüngeren Jahren auftreten, wie Schizophrenie oder Suchterkrankungen, spielen in der Alterspsychiatrie eine große Rolle.

Therapie bei älteren Menschen

Grundsätzlich unterscheiden sich die Therapien bei Älteren meist nur geringfügig von denen jüngerer Patient:innen.

Ältere Patient:innen benötigen in der Pharmakotherapie oft geringere Dosierungen. Allerdings müssen die Risiken für Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sorgfältig abgewägt werden.

In der Psychotherapie beschäftigen sich die Patient:innen mit Themen wie Einsamkeit, Abschied und Verlust, Einschränkungen durch kognitive Einbußen und körperliche Erkrankungen, aber auch mit dem eigenen Lebensende.

Das Alter bringt aber auch Vorteile in der Therapie. Patient:innen haben oft viele schwierige Situationen im Laufe ihres Lebens erfolgreich gemeistert und verfügen deshalb über Ressourcen und Fähigkeiten, die durch Psychotherapie neu aktiviert werden können.

Was Angehörige bei Verhaltensänderungen tun können:

Wichtig ist im Anfangsstadium ein offenes Gespräch über die bemerkten Einschränkungen. Patient:innen verschweigen Frühsymptome aus Angst vor einer drohenden chronischen Erkrankung und einem Verlust ihrer Selbstständigkeit.

Angehörige können helfen, indem sie Zuversicht und Hoffnung mit in das Gespräch bringen und zu einer ärztlichen Abklärung motivieren. Eine gründliche Untersuchung hilft, frühzeitig den richtigen Therapieweg einzuschlagen.

So sind viele Erkrankungen im Alter effektiver zu behandeln als in jungen Jahren, Therapie von psychischen Erkrankungen bedeutet Erhalt der Autonomie, nicht zwingend Verlust.

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