Schonend gebären mit Misgav Ladach
Die Misgav-Ladach-Methode wird als „sanfter Kaiserschnitt" bezeichnet, weil die Verletzungen des Bauchgewebes der Mutter geringer sind als bei einem herkömmlichen Kaiserschnitt, bei dem alle Gewebeschichten mit einem Skalpell geöffnet werden, um das Baby entbinden zu können. Die Methode ist nach dem israelischen Krankenhaus benannt, in dem sie erstmals durchgeführt wurde.
Sanftes Aufdehnen statt Schneiden
Unter örtlicher Betäubung wird im Kreißsaal nur die Haut der Bauchdecke mit einem Skalpell geöffnet. Die darunterliegenden Schichten – Unterhautfettgewebe, Bauchmuskulatur, Bauchfell und Gebärmutter – werden nicht komplett aufgeschnitten, sondern teilweise stumpf eröffnet. Die Operateur:innen schieben dabei die Gewebeschichten lediglich zur Seite und schaffen so Platz für den Weg des Kindes. Blutgefäße und Muskeln behandeln sie vorsichtig, selbst die Gebärmutter wird nur mit den Fingern aufgedehnt.
Schnellere Wundheilung
Es werden anschließend nur solche Gewebeschichten vernäht, für die das unbedingt erforderlich ist. Auch die Gebärmutter wird nur soweit dies nötig ist genäht und dann einschichtig, ebenso wie die Schichten, die sich nicht von selbst schließen können. Adern, Muskeln und Nerven rutschen durch ihre Eigenelastizität nach dem Eingriff langsam wieder in ihre ursprüngliche Position zurück.
Durch die ausgefransten (nicht glatten) Wundränder heilt die Wunde schneller und komplikationsärmer und ist mit weniger Wundschmerz verbunden.
Weitere Vorteile für die Patientinnen
Nach einer Geburt mit der Misgav Ladach-Methode werden die Patientinnen schneller wieder mobil; die Liegezeit im Krankenhaus verkürzt sich auf wenige Tage. Die Operationsdauer ist geringer, Blutgefäße und Nervenbahnen werden geschont und die Mütter können am gleichen Tag wieder essen und trinken. Partner:innen können ihre Frau durchgängig begleiten.
Die Methode kann auch bei weiteren Geburten per Kaiserschnitt durchgeführt werden.