Was ist Schwindel?
Als Schwindel wird entweder eine unangenehme Störung der räumlichen Orientierung bezeichnet oder die fälschliche Wahrnehmung einer Bewegung des Körpers oder der Umgebung (Drehen oder Schwanken).
Gerade bei der vieldeutigen Angabe der Patient:innen, unter "Schwindel" zu leiden, ist sowohl die sorgfältige Erhebung des Erkrankungsverlaufs als auch die neurootologische Untersuchung (Gleichgewichts- und Schwindeldiagnostik) von besonderer Bedeutung.
Morbus Méniere erklärt
Der Morbus Méniere ist eine chronische Erkrankung des Gleichgewichtsorgans, welche mit wiederkehrendem Schwindel einhergeht, der Stunden bis zu einem Tag anhalten kann. Weitere dazugehörige Symptome sind eine einseitige Hörminderung und Ohrgeräusche.
Einige Patient:innen geben zusätzlich einen Druck auf dem betroffenen Ohr an. Wahrscheinlich durch einen Überdruck der sich im Gleichgewichtsorgan befindlichen Flüssigkeit kann es zur Reizung des Gleichgewichtorganes kommen, welches immer wieder zu den oben genannten Symptomen führen kann. Dabei erholt sich das Hörvermögen teilweise nicht und kann sich nach erneuten Anfällen weiterhin verschlechtern.
Symptome bei Morbus Menière
Diese Krankheit wird häufig begleitet durch:
- Übelkeit und Erbrechen,
- tieffrequenten Ohrgeräuschen,
- Druckgefühl im Ohr,
- Hörminderung.
Therapie bei Morbus Méniere
Im akuten Anfall erfolgt eine symptomatische Therapie. Therapeutisch hat sich zur Vorbeugung weiterer Attacken eine Behandlung mit dem Wirkstoff Betahistin bewährt.
Alternativ kann das Einspritzen eines Medikaments in das Mittelohr erfolgen, entweder mit Cortison, welches das betroffene Gleichgewichtsorgan stabilisiert, oder mit Gentamycin zur vollständigen Ausschaltung des Organs.
Als weitere Behandlungsmöglichkeit steht eine sogenannte Saccotomie zur Verfügung. Bei diesem chirurgischen Eingriff werden die Druckverhältnisse im Gleichgewichtsorgan wieder ausgeglichen.