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Mundgeruch: Schlechter Atem oder Krankheitssymptom?

Einen schlechten Atem haben wir alle mal: morgens nach dem Aufstehen oder nach dem Genuss von Knoblauch. In den meisten Fällen hilft es dann, zur Zahnbürste zu greifen. Doch Betroffene können auch unter krankhaftem Mundgeruch leiden. Welche Krankheiten Auslöser dafür sind, erfahren Sie hier. 

31. Oktober 2021
Gummy Smile - Medical Beauty

Wie entsteht Mundgeruch?

Millionen von Mikroben, kleinste Mikroorganismen, zersetzen im Mund-Rachen-Raum angesammelte Essensreste. Dabei entstehen geruchsaktive Schwefelverbindungen, organische Säuren und Ammoniak, die Mundgeruch verursachen. Mundgeruch wird jedoch eher von anderen als von den Betroffenen wahrgenommen. Darauf angesprochen werden sie allerdings nur selten. Dabei kann schon gründlicheres Zähneputzen und der Gebrauch von Zahnseide helfen. „Bei vielen Betroffenen liegen die Ursachen für Mundgeruch meist in der Mundhöhle selbst", erklärt Prof. Dr. Rudolf Leuwer, Regionalgeschäftsführer Medizin in Krefeld/Hüls. „Zusätzlich begünstigen verminderter Speichelfluss, Rauchen, aber auch emotionaler Stress oder die Einnahme bestimmter Medikamente wie Antibiotika den unangenehmen Atem.“
Nicht selten tritt Mundgeruch auch bei bakteriellen Entzündungen im Rachenraum – angina tonsillaris oder chronische Mandelentzündungen – auf. Eitrige Beläge oder Ablagerungen auf der Zunge können diesen verursachen.

Diagnose von Mundgeruch

Mithilfe eines sogenannten Halimeters (Atemmessgerät) können Ärzt:innen feststellen, wo die Gase ihren Ursprung haben. Über eine Art Strohhalm wird dabei während der Ausatmung die Mundraum-, Rachen- und Lungenluft gemessen und analysiert. Untersuchungen der Speiseröhre, Magenspiegelung oder Blutuntersuchungen können zusätzlich darüber Aufschluss geben, ob eine Erkrankung, wie Diabetes oder des Magen-Darm-Traktes, vorliegt.

Mundgeruch vorbeugen

Je nachdem, wo die Geruchsquelle liegt, kann man Mundgeruch behandeln beziehungsweise vorbeugen: Bereits eine konsequent durchgeführte Mundhygiene kann helfen. Ein regelmäßiger Vorsorge- und Kontrolltermin bei Zahnärzt:innen beugt Mundgeruch vor, der zum Beispiel auch durch Karies oder Zahnfleischentzündungen entstehen kann. Sollte dies alles nicht helfen, das Geruchsproblem zu bekämpfen, sollten Spezialist:innen aus den Fachbereichen Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde oder Gastroenterologie hinzugezogen werden.

Wie setzt sich die Ausatemluft zusammen?

Die normale Ausatemluft des Menschen enthält etwa

  • 78 Prozent Stickstoff,
  • 17 Prozent Sauerstoff,
  • vier Prozent Kohlendioxid und nur etwa
  • ein Prozent sonstiger Gase.

Diese ein Prozent kann es aber in sich haben und sehr geruchsaktive, flüchtige Verbindungen enthalten.

Welche Krankheiten führen zu Mundgeruch?

Es gibt auch einige Krankheiten, die das Entstehen von Mundgeruch begünstigen können. Das gilt insbesondere bei Erkrankungen des Nasen-Rachen-Raumes, wie etwa ein chronischer Schnupfen oder Atemwegserkrankungen, wie eine Bronchitis oder eine Lungenentzündung. Zudem können Verdauungsprobleme in der Speiseröhre und im Magen-Darm-Trakt ein Grund für schlechten Atem sein.

Beim krankhaften Mundgeruch, auch Halitosis (von lateinisch Halitus, Atem) genannt, verströmen die Betroffenen unangenehme Gerüche nicht nur über die Atemluft der Mundhöhle, sondern auch bei geschlossenem Mund über die Nase. Mundgeruch kann aber auch bei Stoffwechselentgleisungen im Rahmen von Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Tumoren im Verdauungstrakt oder bei schweren Leberfunktionsstörungen auftreten. Diese Erkrankungen weisen meist einen ganz eigenen Mundgeruch auf: „Bei einem gestörten Zuckerstoffwechsel können die Betroffenen unter einem süßlich beißenden Geruch leiden,“ sagt Prof. Dr. Leuwer. „Liegt ein Darmverschluss vor, kann sich Stuhl bis in den Magen zurückstauen und für einen sehr übelriechenden Geruch aus Nase und Mundraum sorgen." 

Dies sollte man immer von Hausärzt:innen abklären lassen. Gegebenenfalls leiten diese Betroffene an entsprechende Fachärzt:innen weiter. Das können ein Zahnärzt:innen, Hals-Nasen-Ohren-Ärzt:innen oder Ärzt:innen für Innere Medizin sein.

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