Die Gebärmutter bereitet sich vor
Bereits einige Wochen vor Ihrem errechneten Entbindungstermin kann es zu einem schmerzhaften Ziehen im Bauch kommen. Die Gebärmutter „trainiert“ dann ein wenig für die bevorstehende Geburt. Dieses Ziehen ist bei jeder Frau anders, mal über mehrere Stunden, mal nur hin und wieder, mal nur ganz leicht, mal wie eine schmerzhafte Monatsblutung. Manche Frauen haben auch gar keine Vorwehen. Alles ist normal.
Wie geht es los?
Oft hören wir die Frage: „Merke ich denn, wenn es richtig losgeht?“ – „Ja, merken Sie“. Sobald die Wehenschmerzen Sie zur Pause in Ihrer Aktivität zwingen und Sie beginnen, bewusst tief einzuatmen, kann es sein, dass es langsam losgeht. Wenn es Ihnen gut geht, können Sie ruhig noch etwas zu Hause abwarten, wie sich die Wehen entwickeln. Manchmal hören die Wehen auch einfach wieder auf.
Wenn die Schmerzen jedoch intensiver und häufiger werden, Sie unsicher sind oder ein Blasensprung auftritt, kommen Sie einfach in Ruhe zu uns in den Kreißsaal. Entgegen der veralteten Empfehlungen besteht bei einem Blasensprung kein Grund sich hinzulegen oder gar liegend in die Klinik gebracht zu werden, sofern das Kind in Schädellage liegt. Es ist dabei unerheblich wie hoch der Kopf dabei zuletzt getastet wurde.
Was passiert, wenn ich in den Kreißsaal komme?
Im Kreißsaal schreiben wir immer als erstes ein CTG (Wehenschreiber), um uns zu vergewissern, dass es Ihrem Baby gut geht. Je nach Situation erfolgt dann eine vaginale Untersuchung, um die Öffnung des Muttermundes zu ertasten. Anschließend führen wir meistens noch eine Ultraschalluntersuchung durch, bei der wir Ihr Baby ausmessen und die Fruchtwassermenge beurteilen. Im Falle eins „falschen Alarms“ dürfen Sie anschließend wieder nach Hause. Wenn die Wehen jedoch zunehmen, besprechen wir mit Ihnen anhand der erhobenen Befunde das weitere Vorgehen.
Sollten die Wehenabstände groß sein oder der Muttermund noch weitestgehend geschlossen, können Sie – sofern die Fruchtblase noch steht – auch noch einmal nach Hause gehen. Manchmal auch nur für einige Stunden. Wenn wir uns jedoch zusammen für eine stationäre Aufnahme entschieden haben, wird Ihnen als nächstes ein venöser Zugang gelegt und Blut abgenommen. Dann beziehen Sie zunächst Ihr Zimmer auf der Station und wir warten ab, wie es weitergeht. Bei Bedarf können Sie jederzeit etwas gegen Schmerzen bekommen oder ein Bad nehmen.
Wie lange dauert eine natürliche Geburt?
Anders als es häufig in Filmen dargestellt wird, ist eine Geburt nicht selten eine „Tagesaufgabe“. Man unterscheidet drei Phasen der Geburt, die Eröffnungs-, Austreibungs- und Nachgeburtsperiode. Lesen Sie hier mehr zu den Phasen und dem Ablauf einer Geburt.
Was brauche ich im Kreißsaal?
Da eine Geburt mitunter eine sehr langwierige Angelegenheit ist, ist es wichtig, dass sie sich wohl fühlen. Neben unserem Team, welches Sie empathisch unterstützt und Ihr Wohlbefinden im Blick hat, können auch Sie etwas für Ihr Wohlbefinden tun.
Bringen Sie jemanden mit in den Kreißsaal, der Sie unterstützt und Ihnen Sicherheit und Geborgenheit bietet, meistens ist dies ihr:e Partner:in. Tragen Sie bequeme Kleidung, in der sie sich gut bewegen können. Bewegung ist unter der Geburt äußerst wichtig und hilft Schmerzen erträglicher zu machen. Warme Socken und ein Haarband sind auch immer sehr nützlich.
Bringen Sie gerne Ihre eigene Musik mit, die Ihnen hilft zu entspannen. Sie dürfen während der Geburt je nach Gefühl jederzeit essen und trinken. Die Hauptmahlzeiten halten wir natürlich für Sie bereit, sie sollten dennoch etwas dabeihaben, was Ihnen gut schmeckt und Energie spendet. Schaltet Sie ihr Handy auf stumm – ungeduldige Verwandte können warten, bis Sie nach der Geburt bereit sind sich zu melden.