Wie äußern sich neuromuskuläre Erkrankungen?
Muskelschwäche, Lähmungen, eine Abnahme der Muskelmasse und häufig auch Muskelschmerzen sind typische Symptome, die eine Erkrankung der Muskulatur anzeigen können. Gelegentlich sind neben den Muskeln des Bewegungsapparates (Skelettmuskulatur) auch die Muskeln des Herzens oder andere innere Organe erkrankt.
In anderen Fällen wiederum sind nicht die Muskeln selbst betroffen, sondern die Übertragung von Signalen der Nerven auf die Muskulatur ist eingeschränkt, wie beispielsweise bei der Myasthenia gravis (schwere Muskelschwäche). Man spricht zusammenfassend von neuromuskulären Störungen.
Diagnose und Behandlung
Erkrankungen der Muskulatur sind in der Summe häufig, jede einzelne Erkrankung ist jedoch vergleichsweise selten. Deshalb erfordert die Diagnostik und Behandlung von Muskelkrankheiten besondere Erfahrung, wie sie nur durch enge interdisziplinäre Zusammenarbeit verschiedener Fachbereiche gewährleistet werden kann. Wichtige Fachbereiche neben der Neurologie sind die Neuropathologie, Rheumatologie, Immunologie, Kardiologie und Dermatologie.
Für die Therapie von Muskelerkrankungen ist es entscheidend, auf behandelbare Ursachen zu testen. Hierzu zählen etwa Entzündungen durch primär immunologische Prozesse und Erreger, bestimmte Stoffwechselerkrankungen oder auch die Identifizierung möglicher Schadstoffe. Dies können Medikamente sein, die die Muskulatur angreifen. Nicht bei jeder Muskelerkrankung ist eine Heilung durch Beseitigung der Ursache möglich, in diesen Fällen steht die Symptombehandlung mit Krankengymnastik im Vordergrund.
Neben einer umfassenden Diagnostik, Beratung und Behandlung stehen spezielle klinische Untersuchungsverfahren, wie elektrophysiologische Untersuchungen, Bildgebungsverfahren (MRT), Labortests und gegebenenfalls auch die Muskelbiopsie, zur Verfügung.