Welche Symptome deuten auf Nierenzysten hin?
Es gibt keine für Nierenzysten spezifischen Symptome. Uncharakteristischer Druckschmerz im Lendenbereich kann gelegentlich auftreten. Ein Warnsignal stellt in jedem Fall blutiger Urin dar - insbesondere wenn diese sogenannte Makrohämaturie beschwerdefrei ist. Hier muss nach Ausschluss eines tumorösen Geschehens unter anderem auch an Nierensteine und/oder perforierte Nierenzysten gedacht werden und kurzfristig eine fachärztliche Abklärung erfolgen.
Wie werden Nierenzysten diagnostiziert?
Nierenzysten lassen sich durch eine Ultraschalluntersuchung feststellen. Hier kann bereits gesehen werden, ob harmlose einzelne Zysten vorliegen, die allenfalls einer jährlichen Kontrolluntersuchung bedürfen oder ob zahlreiche Zysten weiterführende Bildgebungsverfahren erfordern (Computertomographie-CT und Magnetresonanztomographie-MRT).
Wie können Nierenzysten behandelt werden?
Einzelne Nierenzysten müssen nur dann behandelt werden, wenn sie durch ihre Größe Beschwerden verursachen beziehungsweise den Harnabfluss behindern. Sie können dann am einfachsten punktiert und sklerosiert (verödet) werden, bei Tumorverdacht müssen sie jedoch entfernt werden.
Polyzystische Veränderungen (Zysten an oder in der Niere treten mehrfach auf) werden überwiegend konservativ therapiert. Es handelt sich bei der polyzystischen Nierenerkrankung um eine erbliche Krankheit mit zunehmenden Nierenfunktionsverlust im fünften und sechsten Lebensjahrzehnt, deren Prognose durch frühzeitige Diagnosestellung deutlich verbessert werden kann.
Deshalb ist bei eingeschränkter Gesamtnierenfunktion eine nephrologische Betreuung erforderlich, unter anderem um Begleiterkrankungen rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln. Dann kann auch bei diesen Patient:innen eine nahezu normale Lebenserwartung und -qualität erreicht werden und nur selten Nierenersatzverfahren (Dialyse) beziehungsweise Nierenentfernung und Nierentransplantation erforderlich werden.