Was ist eine Ösophagusatresie?
Die Ösophagusatresie ist eine angeborene Fehlbildung der Speiseröhre. Es handelt sich um einen angeborenen Verschluss der Speiseröhre mit einer Verbindung zwischen Speise- und Luftröhre. Das Neugeborene kann Speichel und Nahrung nicht schlucken.
Die falsche Verbindung zwischen Speise- und Luftröhre führt zu einer Überblähung des Darmes. Mit jedem Atemzug gelangt Luft aus der Luftröhre in Speiseröhre und Magen. Eine Magen-Darm-Überblähung ist die Folge. In umgekehrter Flussrichtung gelangt Magensaft in die Lunge und bewirkt eine Lungenentzündung.
Ösophagusatresie: Was ist die Ursache?
Die Fehlbildung entsteht während der embryonalen Entwicklung im Mutterleib. Normalerweise werden Speiseröhre und Luftröhre in der vierten bis sechsten Schwangerschaftswoche vollständig getrennt und ausgebildet. Eine Störung in diesem Zeitintervall kann zur Ösophagusatresie führen. Die genaue Ursache dafür ist bislang unbekannt. Von 3.000 bis 4.000 Neugeborenen ist etwa eins betroffen.
Wichtig: Da auch das Baby im Mutterleib das Fruchtwasser nicht schlucken kann, bleibt zu viel Fruchtwasser in der Gebärmutter – man spricht dann vom Polyhydramnion. Eine vorgeburtliche Ultraschal-Diagnose der Ösophagusatresie ist daher möglich.
Ösophagusatresie: Wie wird therapiert?
Nach Stabilisierung des Neugeborenen auf der Neugeborenen-Intensivstation und Abklärung möglicher begleitender Fehlbildung muss möglichst ein bis zwei Tage nach der Geburt die operative Behandlung erfolgen.
Die Operation erfolgt über einen seitlichen Zugang im Bereich des rechten Brustkorbes mittels muskelschonender Technik. Alternativ ist eine minimalinvasive Operation über eine Brustkorbspiegelung möglich. Wichtigste Schritte der Operation sind der Verschluss der Fistel und die Vereinigung der Speiseröhre zu einem durchgängigen Schlauch. Vor und auch nach der Operation ist es erforderlich, einen Schlauch in die Speiseröhre zu legen. Über diesen kann nach der Operation die Ernährung begonnen werden.
Wir bieten eine umfassende Nachsorge durch ein interdisziplinäres Team aus Kinderärzt:innen, die sich auf die Therapie von Lungen, Magen-Darm-Trakt-, sowie Schilddrüsenerkrankungen spezialisiert haben
Für die erfolgreiche Behandlung einer Ösophagusatresie ist ein spezialisiertes Team erforderlich, das aus Gynäkolog:innen, Kinderintensivmediziner:innen und Kinderchirurg:innen besteht.