Omphalozele (Nabelschnurbruch) erklärt
Bei dieser Fehlbildung der vorderen Bauchwand sind Darm und Leber in eine Ausstülpung des noch offenen Nabelringes verlagert. Die Bauchorgane sind hierbei von einer durchsichtigen dünnen Wand der ausgeweiteten Nabelschnur bedeckt und geschützt.
Fast immer wird die Omphalozele (Nabelschnurbruch) bei der vorgeburtlichen Ultraschalluntersuchung entdeckt. Dann sollte die Geburt geplant erfolgen. Wir bieten Ihnen dazu eine vorgeburtliche Beratung in Zusammenarbeit mit unseren Neonatolog:inen und den Geburtshelfer:innen an.
Wichtig: Diese Fehlbildung darf nicht mit der klassischen Nabelhernie (Nabelbruch) verwechselt werden.
Ursachen der Omphalozele
Es handelt sich um eine früh entstehende Fehlbildung während der Entwicklung des Embryos (Babys) im Mutterleib vor der 12. Schwangerschaftswoche. Die Häufigkeit beträgt etwa 1 zu 4.000 bis 5.000 Neugeborene.
Im Einzelfall ist eine Ursache meist nicht zu ermitteln. Wichtig ist das erhöhte Auftreten einer Trisomie (Downsyndrom) sowie von Herzfehlbildungen bei diesen Kindern. Bei der vorgeburtlichen Diagnostik sollten diese Aspekte berücksichtigt werden.
Therapie der Omphalozele
Nach Stabilisierung des Babys auf der Neugeborenen-Intensivstation erfolgt die Operation innerhalb der ersten Tage nach der Geburt. Wichtig ist, insbesondere die Reife und Funktionstüchtigkeit der Lunge, die meist nach der 36. Schwangerschaftswoche gegeben ist.
Die Operation besteht in der Verlagerung des ausgetretenen Bauchinhaltes in die Bauchhöhle und dem Verschluss der Bauchwandöffnung. Da der Nabel für die Persönlichkeitsentwicklung und Identität des Kindes von großer Wichtigkeit ist, legen wir Wert auf eine kosmetisch möglichst günstige Nabelrekonstruktion.
Nach der Operation kommt die Darmpassage meist sehr schnell in Gang und das Neugeborene setzt selbständig Stuhl ab und kann trinken.