Ultraschallwellen statt Röntgenstrahlung
Jeder kennt das Prozedere nach einem Sturz oder Unfall: „Das sollte unbedingt geröntgt werden!“, heißt es dann oft. Doch gerade für Kinder kann Röntgenstrahlung gefährlich werden. Daher setzt man oftmals auf Ultraschall statt Röntgen bei der bildgebenden Diagnostik von Frakturen (Knochenbruch), besonders im Kindesalter.
Was ist der Unterschied zwischen Röntgen und Ultraschall?
Beim Röntgen kommt eine ionisierende Strahlung zum Einsatz. Diese Strahlendosis bleibt ein Leben lang im Körper und kann langfristig gesundheitsschädlich sein. Eine mögliche Folge ist Krebs.
Bei der Untersuchung werden häufig die Magnetresonanztomographie, kurz MRT, oder den Ultraschall, bevorzugt, welcher auf Aussendung und Empfang schonender Ultraschallwellen beruht. Beides ist oft ausreichend, um eine Fraktur zu beweisen oder auszuschließen. Hinzukommt, dass bei Frakturen im Kindesalter oftmals knorpelige Anteile betroffen sind. Diese sind in einem Röntgenbild gar nicht sichtbar.
Bei Erwachsenen wird geröntgt
Doch auch Ultraschall hat Grenzen: Ultraschall kann nicht durch Fett, Luft und Knochen hindurchschallen. Bei Erwachsenen macht eine Ultraschalluntersuchung zur Abklärung einer Fraktur weniger Sinn, da mit zunehmendem Alter kaum knorpelige Anteile vorhanden sind und dementsprechend keine eindeutige Aussage zum Frakturtyp gemacht werden kann.
Die Form der Fraktur ist eine wichtige Information für den weiteren Behandlungsverlauf. Deshalb wird bei Erwachsenen und bei Kindern in komplexen Frakturfällen weiterhin auf Röntgen-Aufnahmen zurückgegriffen.
Kenntnisse in Bezug auf schonende Untersuchungsmethoden sind wichtig, um Patient:innen keinem unnötigen Risiko auszusetzen.