Was ist der BMI?
Der BMI ist der sogenannte Body-Mass-Index (Körpermasseindex). „Mithilfe des BMI lässt sich eine Aussage darüber treffen, ob eine Person untergewichtig, normalgewichtig oder übergewichtig ist“, weiß Dr. Petra Ott, Oberärztin der Medizinischen Klinik III der Helios Weißeritztal-Kliniken.
Wie kann ich den BMI berechnen?
Der Body-Mass-Index ist eine Rechengröße, die aus dem Gewicht (in Kilogramm) sowie der Körpergröße (in Metern) errechnet wird.
Dabei wird das Gewicht durch das Quadrat der Körpergröße geteilt. Daraus ergibt sich die Formel:
BMI = Körpergewicht : (Körpergröße)2
BMI-Rechner: Wie funktionieren sie?
Die sogenannten BMI-Rechner führen die oben angeführte Rechnung selbst durch. „Man muss nur sein Gewicht in Kilogramm und seine Körpergröße in Metern eingeben am Handy oder am PC und erhält seinen BMI angezeigt“, sagt Dr. Ott.
Wie interpretiere ich die Ergebnisse des BMI-Rechners richtig?
Die Ärztin erklärt: „Bei der Interpretation der Ergebnisse ist zu beachten, dass der BMI den Körperbau eines Menschen nicht berücksichtigt.“ Außerdem unterscheidet er nicht zwischen Muskel- und Fettmasse.
Beispiel:
Person 1 wiegt 65 Kilogramm (kg) und ist 1,90 Meter (m) groß.
Person 2 wiegt 65 kg und ist 1,50 m groß.
Das Gewicht ist in beiden Fällen 65 Kilogramm.
65 kg : (1,90 m)2 ergibt einen BMI von 18. Person 1 hat Untergewicht.
65 kg : (1,50 m)2 ergibt einen BMI von 28. Person 2 hat Übergewicht.
Ab welchem Body-Mass-Index spricht man von Adipositas?
Von einer Vorstufe der Adipositas spricht man ab einem BMI von 25. Danach unterscheidet man mehrere Grade (I-III).
Gewichtsklassifikation bei Erwachsenen
Tabelle: Gewichtsklassifikation bei Erwachsenen anhand des BMI (nach WHO, 2000)
Wie wird der BMI nach Alter bewertet?
Mit zunehmenden Alter verändert sich der Körper. So werden zum Beispiel Muskeln abgebaut und durch Fettgewebe ersetzt. Die Einteilung des BMI selbst ist jedoch altersunabhängig.
Welchen Einfluss hat das Geschlecht auf den BMI?
Männer haben in der Regel mehr Muskelmasse als Frauen. Die BMI-Einteilung ist allerdings geschlechterunabhängig.
Wie beeinflusst der individuelle Körperbau den BMI?
Der BMI kann nur bedingt zur Beurteilung des Gewichtszustandes herangezogen werden. Zum Teil wird daher auch der Bauchumfang zur näheren Beurteilung betrachtet. „Je dicker der Bauch ist, desto höher ist auch der Fettanteil im Bauch. Das ist das entscheidende Fett bezüglich des Risikos für Begleiterkrankungen“, erklärt Dr. Ott. Der Bauchumfang sollte bei Frauen unter 80 Zentimetern liegen, bei Männern unter 94 Zentimetern.
Mit dem Umfang des Bauches steigt auch das Risiko hinsichtlich Erkrankungen wie Diabetes und Bluthochdruck bei übergewichtigen Menschen. Man bezeichnet es auch als „Apfelform“ des Körpers im Vergleich zur „Birnenform“ bei der nicht der Bauch, sondern das „Hüftgold“ die Figur betont. Die Medizinerin weiß: „Manche Frauen sind damit nicht so glücklich, aber unter Risikogesichtspunkten ist dies eine günstige Fettverteilungsform.“
Insbesondere im Rahmen von wissenschaftlichen Untersuchungen wird die sogenannte Waist to Hip-Ratio (WHR) – das Verhältnis von Bauchumfang zum Hüftumfang – mit zur Beurteilung herangezogen.
Was sagt der BMI über die körperliche Fitness aus?
Der Body-Mass-Index kann nicht zur Beurteilung des körperlichen Fitnesszustandes herangezogen werden oder eine Aussage zur Fettverteilung im Körper treffen.
Ist der BMI ein Risikoindikator für weitere Gesundheitsprobleme?
Je höher der BMI im Bereich des Übergewichtes liegt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, Erkrankungen des Metabolischen Syndroms zu entwickeln, insbesondere dann, wenn Personen eine „Apfelform des Körpers“ haben.
Zum Metabolischen Syndrom zählen neben Diabetes, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörung, Gicht, die Fettleber aber auch das sogenannte Schlafapnoe-Syndrom. Eine Erkrankung, bei der es zu nächtlichen Atemaussetzern kommt. Diese Erkrankungen sind Risikofaktoren für Herzinfarkt und Schlaganfall.
Darüber hinaus stellt Übergewicht eine Belastung für das Muskel-Bänder-Skelett-System dar. „Ausgeprägte Abnutzungen der Gelenke und Schmerzen können die Folge sein. Auch die Zahl an Krebserkrankungen ist eng mit steigendem Gewicht verbunden“, weiß die Oberärztin.
Wie wird der BMI bei Kindern berechnet?
Der BMI eignet sich nicht für Kinder und Jugendliche, da sich im Laufe des Heranwachsens das Verhältnis von Körpergröße und Gewicht stetig ändert.
Um festzustellen, ob ein Übergewicht bei Kindern beziehungsweise Jugendlichen besteht, wird das sogenannte BMI-Percentil herangezogen:
Wie überprüfe ich den eigenen BMI regelmäßig?
In der Praxis ist eine ganz einfache Maßnahme hilfreich: „Beobachten Sie Ihren Hosenbund“, rät die Expertin. Wenn die Hose anfängt zu kneifen, dann ist der Bauch wahrscheinlich dicker geworden.
„Bevor Sie nun über eine neue Hose nachdenken, wären Überlegungen in Richtung Steigerung der körperlichen Aktivität im Alltag wie etwa Treppe statt Fahrstuhl und eine ausgewogene Ernährung gute Alternativen“, sagt Dr. Ott.
Tipps zum Erreichen eines gesunden BMI
Die Medizinerin empfiehlt eine gesunde Lebensweise mit zwei bis dreimal 30-minütiger körperlicher Aktivität pro Woche sowie einer gesunden abwechslungsreichen Mischkost.
„Sollten Sie bereits an einem deutlichen Übergewicht leiden, dann setzen Sie sich am besten mit Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt in Verbindung oder melden sich in einer Adipositas-Ambulanz an“, rät Dr. Ott.