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Herzschwäche (Herzinsuffizienz): Symptome und Therapie

Von einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) sind in Deutschland rund vier Millionen Menschen betroffen. Die ersten Symptome sind oft unspezifisch. Erfahren Sie, worauf zu achten ist und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.

04. November 2024
Kardiologie EKG

Was ist eine Herzschwäche?

Bei Personen mit einer chronischen Herzschwäche lässt die Pumpkraft des Herzens allmählich nach. Die Folge: Das Herz hat bei fortschreitender Erkrankung kaum noch Kraft, den Körper und damit die Muskeln, Gewebe und Organe ausreichend mit sauerstoffreichem Blut zu versorgen.

Je nachdem, welche Herzhälfte betroffen ist, unterscheiden Ärztinnen und Ärzte, in die Rechts- und Linksherzinsuffizienz. Sind beide Herzhälften betroffen, handelt es sich um eine globale Herzinsuffizienz

Auch wenn eine Herzinsuffizienz in jeder Altersgruppe vorkommen kann, tritt sie vorwiegend bei älteren Menschen auf. Herzschwäche ist keine eigenständige Erkrankung, entscheidend ist die Grunderkrankung aus der sie resultiert. Bei Älteren geht die Herzschwäche oft auf eine Koronare Herzkrankheit, einen Herzklappenfehler oder hohen Blutdruck zurück. Bei jüngeren Menschen ist für die Erkrankung oft eine nicht richtig auskurierte Infektion, wie eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis), ursächlich.

Je früher die Herzschwäche erkannt wird, desto eher lässt sich der Verlauf bremsen – heilbar ist sie jedoch nicht.

Ursachen einer Herzinsuffizienz

Eine Herzschwäche ist die Folge einer Vorerkrankung.

Häufigste Ursachen für eine Herzschwäche sind:

  • Koronare Herzerkrankung (in zwei Drittel der Fälle Ursache)
  • Bluthochdruck, der nicht oder nicht ausreichend therapiert wird
  • Herzklappenfehler (Aortenklappenstenose, Mitralklappeninsuffizienz)
  • Herzmuskelentzündung
  • Herzinfarkt

Mögliche Risikofaktoren für eine Herzschwäche sind:

  • Diabetes mellitus
  • Alkohol und Drogen
  • Medikamente zur Krebsbehandlung

Welche Symptome treten bei einer Herzinsuffizienz auf?

Zu Beginn der Herzschwäche sind die Symptome oft unspezifisch

  • abnehmende Leistungsfähigkeit, etwa beim Treppensteigen
  • schnelle Erschöpfung und Kurzatmigkeit
  • Abgeschlagenheit
  • Häufige nächtliche Toilettengänge

Im Verlauf nehmen die Symptome zu und machen sich nun bereits bei leichten körperlichen Anstrengungen bemerkbar, etwa beim Spazierengehen.

Im späteren Stadium treten Symptome auch in Ruhe auf. Das geschwächte Herz kann das Blut nicht mehr pumpen, wodurch es sich in den Venen der Körperkreislauf zurückstaut. Es kommt zu

  • Wassereinlagerungen (Ödemen),
  • geschwollenen Beinen, Füßen, Knöcheln und
  • starker Gewichtszunahme.

Diagnose einer Herzschwäche

In der hausärztlichen oder kardiologischen Praxis wird zunächst ein ausführliches Gespräch (Anamnese) mit der Patientin oder dem Patienten geführt, um die Symptome und Beschwerden zu erheben. Anschließend findet eine erste körperliche Untersuchung statt. Weitere diagnostische Maßnahmen sind ein Elektrokardiogramm (EKG), ein Belastungs-EKG, Labordiagnostik sowie ein Herzultraschall, um die Diagnose zu sichern. 

Möglich sind zudem auch eine Herzkatheteruntersuchung oder ein Cardio-MRT.

Behandlung der Herzschwäche

Die Behandlung der Grunderkrankung ist der wichtigste Baustein im Rahmen der Therapie. Unter Berücksichtigung der Grunderkrankung ist heutzutage eine gute medikamentöse Therapie in den meisten Fällen möglich, um das Herz zu entlasten und die Beschwerden zu lindern.

Einen weiteren Baustein stellt körperliche Bewegung dar. Betroffene können an speziellen Herzsport-Programmen teilnehmen. 

Je nach Ursache und wenn die medikamentöse Therapie nicht ausreichend ist, können implantierte Geräte, wie ein Herzschrittmacher, notwendig sein, um die Herzleistung zu unterstützen.

Erfahren Sie mehr über die Behandlung der Herzinsuffizienz

Ist eine Herzschwäche gefährlich?

Sollte sich die Herzfunktion akut verschlechtern, ist dies eine lebensbedrohliche Situation. Betroffene sind sehr geschwächt, haben starke Atemnot, Angst und Herzrasen. Ihre Haut ist blass und kaltschweißig und die Lippen sind bläulich verfärbt.

Wenn Sie oder Ihre Angehörige diese Symptome feststellen, sollte unverzüglich eine notärztliche Abklärung erfolgen. 

Kann ich einer Herzschwäche vorbeugen?

Wichtig: Nehmen Sie Warnsignale ernst und lassen Sie diese in Ihrer hausärztlichen oder kardiologischen Praxis abklären.

Sie können zudem die eigene Herzgesundheit unterstützen, indem Sie diese Tipps beachten:

  • Ernähren Sie sich ausgewogen und gesund.
  • Bewegen Sie sich regelmäßig und treiben Sie Sport.
  • Verzichten Sie auf schädliche Substanzen wie Nikotin, Drogen oder Alkohol.

Wenn die Herzschwäche bereits vorhanden ist, sind geeignete Sportarten Spazierengehen, Wandern, Nordic Walking und Radfahren. Sie können sich an Herzsportgruppen wenden und unter Anleitung trainieren. Bevor Sie mit einem körperlichem Training anfangen, sollten Sie mit Ihrem Arzt besprechen, in welchem Umfang Sie tätig werden können, um Ihr Herz nicht zu überlasten.

Weitere Tipps, wie Sie einer Herzinsuffizienz vorbeugen können.

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