Menü
Schließen

Verschluss eines Persistierenden Foramen Ovale (PFO)

Ein Persistierendes Foramen Ovale (PFO) ist eine angeborene Öffnung zwischen den beiden Herzvorhöfen. Meist gibt es dadurch keine Komplikationen. Bei älteren Menschen kann das PFO allerdings zu Schlaganfällen führen. Wie man es behandelt, lesen Sie hier.

Heart ultrasound exam for senior man with ultrasound specialist while medical exam at hospital,Heart ultrasound exam for senior man with ultrasound specialist

Hilfe durch ein Implantat

Das Persistierende Foramen Ovale ist ein Überbleibsel aus dem embryonalen Blutkreislauf und schließt sich in der Regel nach der Geburt. Bei 30 Prozent der Menschen bleibt diese Öffnung jedoch bestehen – meist ohne Krankheitswert.

Doch es gibt auch Fälle, in denen eine Behandlung notwendig wird. Bei Patient:innen mit kryptogenem Schlaganfall, das heißt einem Schlaganfall ohne behandelbare Ursache, findet sich ein PFO häufiger als bei Menschen im gleichen Alter ohne Schlaganfall. Denn durch das Loch in der Herzscheidewand können Blutgerinnsel in den Körperkreislauf gelangen, weiter ins Gehirn wandern und einen Schlaganfall auslösen.  

Minimalinvasiv statt Operation

Bei einem PFO wird das gleiche Verfahren zum Schließen der Öffnung genutzt wie bei einem Atriumseptumdefekt (ASD). Bei einem ASD bestehen in Folge eines angeborenen Herzfehlers – auch größere – Fehlbildungen, beziehungsweise Fehlfunktionen der Vorhofscheidewand.

Ein interventioneller, also nichtoperativer, ASD-Verschluss mit einer Art „Schirmchen“ wird genutzt, um die Öffnungen zu schließen. Diese Behandlung ist minimalinvasiv, erfordert also nur einen geringen Eingriff und ist damit schonender als eine Operation.

Der Eingriff hat bei beiden Krankheiten zum Ziel, die Vorhofscheidewand zu verschließen, um so falsche Herzbelastungen zu verhindern und die Lebensqualität der Patient:innen dauerhaft zu sichern.

Schirmchen als Verschluss bei PFO und ASD

In den letzten zehn Jahren hat sich die kathetergestützte Schirmchenimplantation als schonende Alternative zur herzchirurgischen Behebung beider Defekte etabliert. Über einen Zugang in der Leiste wird das Schirmchen bis zum Herz vorgeschoben.

Die Patient:innen erhalten eine lokale Betäubung und nach nur circa 30 Minuten ist die Behandlung im besten Fall bereits abgeschlossen.

Ob allerdings eine minimalinvasive Intervention oder eine Operation durchgeführt wird, hängt von den individuellen Voraussetzungen der Patient:innen ab, ob zum Beispiel weitere Herz-Kreislauferkrankungen vorliegen.

Wann kommt das Verfahren zum Einsatz?

Eine Vielzahl an Schlaganfällen (bis zu 30 Prozent) entsteht durch Verschleppung von Blutgerinnseln (Thromben) vom Herzen aus in die Gehirnarterie. Besonders, wenn Sie Vorhofflimmern haben, haben Sie auch ein gesteigertes Risiko der Thromben-Bildung. Die allermeisten dieser Gerinnsel entstehen im Vorhofohr, einer beutelartigen Struktur direkt an der linken Herz-Vorkammer. Die Schirmchenimplantation wird durchgeführt, um solche Blutgerinnsel nicht mehr in den Körperkreislauf gelangen zu lassen. Die Risiken für embolische Gefäßverschlüsse und Schlaganfälle, also die, die entstehen, weil ein „wanderndes“ Blutgerinnsel an anderer Stelle im Körper Gefäße verstopft, können dadurch erheblich verringert werden.

Wie erfolgt die Schirmchenimplantation?

  • Der Verschluss der Öffnung in der Vorhofscheidewand (bei PFO und ASD) erfolgt mit einem sogenannten „Schirmchen".
  • Zuvor führen wir umfassende diagnostische Untersuchungen wie Ultraschall der Halsgefäße, Schluck-Echo, wobei eine Ultraschallsonde in die Speiseröhre der Patient:innen eingeführt wird und Langzeit-EKG (Elektrokardiogramm) durch. Dadurch können andere häufige Schlaganfallursachen ausgeschlossen werden.
  • Der ganze Eingriff erfolgt mit einer leichten Narkose.
  • Nach einer Größenbestimmung mit einem Ballon und echokardiographischen Gegebenheiten legen wir die Größe des Schirmchens fest.
  • Der Eingriff wird mit einem sogenannten Schluck-Echo gesteuert, sodass die Implantation des Schirmchens sicher gelingt.
  • Über einen Zugang in der Leiste wird das Schirmchen bis zum Herz vorgeschoben.
  • Bei der Behandlung können unsere Fachärzt:innen auch größere Ausbuchtungen der Vorhofscheidewand (Aneurysmen), welche die Gerinnselbildung fördern, sowie Mehrfachdefekte der Vorhofscheidewand korrigieren.
  • Nach der Behandlung werden Sie über sechs Stunden an einem Monitor überwacht und erhalten für einen Tag Heparin, einen Blutgerinnungshemmer, um die Bildung von Blutgerinnseln am Schirmchen zu verhindern.
  • Nach spätestens sechs Stunden wird der Druckverband abgenommen und die Lage des Schirmchens mit Röntgen und Ultraschall kontrolliert.

Was sollten Sie nach der Intervention beachten?

  • Im Anschluss an die Intervention werden Sie für sechs Monate Blutverdünner einnehmen müssen, um eine Thrombenbildung am Schirmchen zu verhindern.
  • Außerdem sollten Sie bei Eingriffen, die eine erhöhte Gefahr der Keimeinschleppung mit sich bringen – zum Beispiel Zahnbehandlungen, Darmspiegelungen und Operationen – ein Antibiotikum vor und in Abhängigkeit vom Eingriff gegebenenfalls auch danach einnehmen. Sprechen Sie sich dazu im Vorfeld mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt ab.
image
Vereinbaren Sie einen Termin mit unseren Experten.
Sie benötigen einen Termin in einer unserer stationären Kliniken oder ambulanten Einrichtungen oder wollen unabhängig vom Ort eine Videosprechstunde vereinbaren? In unserem Patientenportal können Sie Ihren Termin direkt online buchen.