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Phagophobie: Die Angst vor dem Schlucken

Patient:innen mit Schluckangst, medizinisch Phagophobie, haben häufig auch Angst vor dem Ersticken. Diese sehr seltene Störung gehört in die Gruppe der spezifischen Ängste und muss von der Panikstörung, der generalisierten Angststörung und der Anorexia nervosa (Magersucht) abgegrenzt werden.

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Was genau ist Phagophobie?

Die Störung gilt als eher selten und wird häufig nicht richtig diagnostiziert. Sie kommt in allen Altersstufen vor, tritt häufiger bei Frauen auf und wird oft mit Angst- und Panikstörungen sowie Zwängen assoziiert. Auch treten depressive Züge und vegetative Störungen auf. Belastende Lebensereignisse sind ebenfalls häufig und die Betroffenen weisen eine hohe Sensibilität, Irritierbarkeit und Leistungsbereitschaft auf. Internistische und Hals-Nasen-Ohren-ärztliche Untersuchungen sind unauffällig.

 

Wie äußert sich Schluckangst?

Die Betroffenen berichten fast immer von vorausgehenden Erlebnissen mit Verschlucken bei sich selbst oder anderen mit Erstickungsgefühl, die gefährlich oder gar lebensbedrohlich erlebt wurden. Nahrungsmittel und Getränke oder Tabletten werden danach als bedrohlich erlebt und vermieden oder es werden nur noch flüssige Nahrung, Breikost oder Medikamente in Tropfenform aufgenommen.

Die Betroffenen sind zunehmend in allen Lebensbereichen eingeschränkt. Der Krankheitsverlauf ist sehr unterschiedlich und reicht von Spontanverbesserung bis zu schweren Chronifizierungen.

Dies führt meist zu Gewichtsverlust, ist mit großen Ängsten verbunden und kann lebensbedrohliche Ausmaße annehmen. Durch die Angst kommt es zu einer vermehrten Atmung (Hyperventilation), welche die Panikgefühle wie Schwindel, Herzrasen, Engegefühl im Hals verstärkt. Ebenfalls findet sich häufig eine Verkrampfung der Hals- und Kiefermuskulatur.

 

Wie wird eine Phagophobie behandelt?

Der Bereich Psychosomatik bietet eine spezialisierte interdisziplinäre psychotherapeutische, physiotherapeutische und ernährungstherapeutische Behandlung sowie logopädisches Training an:

  • Information und Aufklärung über die Beschwerden
  • Entspannungsverfahren
  • Massagen und Wärmeanwendung
  • Physiotherapeutische Übungen zur Lockerung der Muskulatur
  • Atemtraining
  • Begleitete Mahlzeiten und Schlucktraining 
  • Multimodale Psychotherapie mit Einzel- und Gruppentherapie, gegebenenfalls Familien- und Paargespräche, nonverbale Kreativtherapiemethoden (Tanz-, Kunst- und Konzentrative Bewegungstherapie)
  • Medikamentöse Unterstützung möglich

Mit unseren psychotherapeutischen Angeboten in der Psychosomatik wollen wir uns den hinter dem Symptom der Schluckangst stehenden Problemen zuwenden.

Stress kann ein Mitauslöser oder Verstärker sein: „viel am Hals haben“. Ungelöste, teils unbewusste Probleme sind „unverschluckbar“ und schnüren den Hals zu oder Probleme „bleiben im Halse stecken“. Es ist oft auch die sprichwörtliche „Kröte“, die man schlucken soll, aber nicht kann oder will. Häufig kommen verschiedene Faktoren zusammen.

 

An wen richtet sich das Therapieangebot?

Das Behandlungsangebot richtet sich an erwachsene Patient:innen, die von ambulanten Therapieangeboten nicht ausreichend profitieren konnten.

Wir klären in einem ausführlichen ambulanten Vorgespräch unter Sichtung von Vorbefunden, ob eine stationäre Behandlung bei uns sinnvoll und indiziert ist. Bei Fragen kontaktieren Sie uns gerne und wir klären sie gemeinsam in einer unserer Sprechzeiten.

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