Wann wird eine Plasmapherese benötigt?
Zum Einsatz kommt das Verfahren der Plasmapherese beispielsweise bei Vergiftungen oder Autoimmunerkrankungen, bei denen das Immunsystem den eigenen Körper angreift und Organe wie Lunge oder Niere schädigt. Wenn in diesem Fall Medikamente nicht ausreichen, um das fehlgeleitete Immunsystem zu unterdrücken, können die schädigenden Antikörper mit der Plasmapherese entfernt werden. Hierfür wird das Plasma, also der flüssige Anteil des Blutes, ausgetauscht und ersetzt. Mithilfe dieser Blutfilterung können unter anderem folgende Stoffe aus dem Blutkreislauf gefiltert werden:
- Immunglobuline (Antikörper)
- Immunkomplexe (Antigen-Antikörper-Komplex)
- Proteine (Eiweiße)
Wie funktioniert die Plasmapherese?
Bei der Plasmapherese wird über einen großlumigen Katheter Blut aus einer großen Vene (meist am Hals oder unter dem Schlüsselbein) entnommen und in ein medizinisches Gerät, ein sogenanntes Plasmapheresesystem, geleitet. Darin werden die Blutzellen vom flüssigen Blutbestandteil (Plasma) getrennt und das gefilterte Blut wird wieder zurück in den Körper geleitet. Das entfernte Plasma lässt sich anschließend durch Plasmaspenden oder durch eine Lösung, die das körpereigene Plasma simuliert, ersetzen.
Risiken der Blutfilterung
Zu den Risiken des Verfahrens zählt, dass durch den Plasmaaustausch auch gesunde Substanzen entfernt werden – etwa Proteine, die für die Gerinnung zuständig sind. Dennoch überwiegt der Nutzen der Plasmapherese die negativen Nebeneffekte.