Polypen und Krebsrisiko
Am häufigsten sind Polypen im Bereich des Kolorektum (Kolon = Dickdarm, Rektum = Enddarm) zu finden. Es gibt verschiedenartige kolorektale Polypen, die genaue Zuordnung erfolgt nach feingeweblicher Analyse (Histologie). Häufig handelt es sich um Adenome. Im Alter nimmt die Zahl der von Adenomen Betroffenen zu. Adenome wachsen und können zu Darmkrebs entarten. Mit zunehmender Größe der Polypen steigt die Gefahr der Krebsentwicklung. Bei bestimmten vererbbaren Darmpolypen ist das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, extrem hoch.
Histologische Untersuchung
Da man einem Polypen äußerlich nicht mit Sicherheit ansehen kann, ob sich in seinem Inneren bereits Krebsentartungen entwickelt haben, ist es notwendig, ihn zu entfernen und das so gewonnene Material feingeweblich analysieren zu lassen (Histologie). Das Vorgehen bei der Polypektomie ist von der Form und der Größe des zu entfernenden Polypen abhängig und setzt eine exzellente optische Übersicht zur genauen Beurteilung der Polypstruktur voraus.
So werden Polypen entfernt
Weniger als fünf Millimeter messende, flache Polypen - die man auch Polypknospen nennt - können problemlos mit einer Zange entfernt werden, wie sie auch für sonstige Gewebeentnahmen (Biopsien) Verwendung findet. Für alle anderen Polypen wird man zur Abtragung eine sogenannte Schlinge verwenden, die durch das Endoskop geführt werden kann. In der Nähe des Polypen wird die Schlinge mechanisch geöffnet, der Polyp unter Zuziehen der Schlinge „eingefangen“ und abgeschnitten.
Mit der Größe und flächigen Ausdehnung eines Polypen wachsen die technischen Anforderungen an das Vorgehen bei der Polypektomie und gleichsam die Risiken einer Blutung oder eines Durchbruchs. Bei größeren gestielten Polypen und bei größeren polsterartigen Polypen wird man deshalb zur Minimierung dieser Risiken vor der Schlingenabtragung eine Unterspritzung der Abtragungsstelle mittels Injektionsnadel vornehmen, die auch durch das Endoskop geführt werden kann.
So geht es nach der Untersuchung weiter
Die Mediziner:innen dokumentieren unmittelbar nach Beendigung der Untersuchung den Befund und Sie werden darüber informiert. Den Befund der feingeweblichen Untersuchung erhalten Sie wenig später. Die Gut- oder Bösartigkeit des abgetragenen Polypen entscheidet über die Nachsorge und das weitere Vorgehen.