Revisionschirurgie bei Gelenkersatz
Die Implantation eines Kunstgelenkes ist eine der erfolgreichsten und am häufigsten durchgeführten Operationen in der orthopädisch-unfallchirurgischen Chirurgie mit sehr guten Langzeitergebnissen. Trotzdem kann es notwendig werden, nach einem jahrelangen beschwerdefreien Intervall das implantierte Kunstgelenk oder einfach nur die aufgebrauchten Gleitlager der Kunstprothese zu wechseln.
Wir verfügen über eine langjährige Erfahrung auf dem Gebiet der Wechseloperationen insbesondere an Hüft- und Knie- sowie Schultergelenk. Auf dem Gebiet der Wechsel-Endoprothetik begleiten wir unsere Patient:innen ganzheitlich über die gesamte „Behandlungsreise“: Von der Voruntersuchung, Planung und Durchführung der Wechseloperation bis zur Nachsorge bieten wir eine ganzheitliche Begleitung auf höchstem Niveau, damit unsere Patient:innen schnell wieder ihre ursprüngliche Mobilität zurückerhalten.
Was sind Gründe für eine Wechseloperation?
Die Gründe für einen Austausch der implantierten Prothesenkomponenten können vielfältig sein. Dabei spielen die Berücksichtigung der Allergie- und Infektionsdiagnostik, die Verschleiß- und Lockerungsdiagnostik sowie biomechanische Aspekte der implantierten Prothese eine große Rolle.
Prinzipiell wird die aseptische (nicht infektiöse) von der septischen (infektiösen) Wechseloperation unterschieden.
Damit die Wechseloperation optimal vorbereitet und mit größter Sorgfalt durchgeführt werden kann, halten wir umfangreiche Revisionsimplantate und ausgereifte Operationstechniken für Hüft-, Knie- und Schultergelenk vor. Dadurch können wir die Mobilität unserer Patient:innen bis ins sehr hohe Alter erhalten.
Symptome, die zur Indikation eines Prothesenwechsels führen können
Häufig weisen persistierende oder erneut aufgetretene, mitunter belastungsabhängige Schmerzen auf ein Versagen der Prothese oder einzelner Prothesenkomponenten hin. Eventuell kann ein Rüttel- und Stauchungsschmerz im Rahmen der Untersuchung auslösbar sein.
Fehlen Zeichen der Überwärmung und Rötung, ist ein Infekt sicher auszuschließen. Auch anhaltende Ruheschmerzen können häufig ein erster Anhalt für eine chronische Protheseninfektion sein.
Zusätzlich können eine Schwellneigung, Gelenkergüsse, Bewegungseinschränkungen und häufig auch Instabilitäten einen Wechseleingriff notwendig machen.
Diagnostik für die Wechseloperation
In Anbetracht des Ausmaßes und der Tragweite einer Wechseloperation bedarf es einer umfassenden und sorgfältigen Diagnostik des betroffenen Kunstgelenkes. Dazu gehören die Beurteilung des Entzündungsstatus in den Blutwerten sowie in der Regel eine Punktion (Abziehen von Gelenkwasser) des Gelenkes zum Ausschluss einer Gelenkinfektion.
Daneben muss auch immer eine umfassende Röntgendiagnostik des jeweiligen Gelenkes erfolgen, um einen möglichen Lockerungssaum oder eine knöcherne Defektzone um die einliegende Prothese zu detektieren. Radiologische Aufhellungssäume von über zwei Millimeter und eine veränderte Implantatlage sind richtungsweisend für die Diagnose Prothesenlockerung.
Deshalb empfehlen wir eine routinemäßige Röntgenkontrolle des implantierten Kunstgelenkes alle zwei bis drei Jahre. So können durch einen erfahrenen Spezialisten eventuelle Veränderungen bereits im Anfangsstadium sowie auch frühzeitige Lockerungsanzeichen erkannt und eine frühzeitige Behandlung beziehungsweise eine Wechseloperation vor einer ausgeprägten Zerstörung des Knochenlagers durchgeführt werden. Auf diese Weise kann der Einsatz von großvolumigen Spezialprothesen, die eine deutlich aufwendigere Operation für Patient:innen bedeuten, vermieden werden.
Die Prothesenwechseloperation
Kunstgelenk-Wechseloperationen sind wesentlich anspruchsvoller und technisch schwieriger auszuführen als die Erstimplantation der Prothese. Meist haben sich durch Lockerung beziehungsweise knöcherne Defektsituationen die anatomischen Gegebenheiten geändert. Instabilitäten durch gelockerte Bänder beziehungsweise Narben- und Weichteilveränderungen kommen oft erschwerend hinzu.
Deshalb sind Wechseleingriffe am Gelenk für Operateur:innen handwerklich in besonderem Maße fordernd. Es werden nicht nur eine breitere Basis in der stationären Versorgung (Operationskapazität, Intensivstation, spezielle physiotherapeutische Nachbetreuung), sondern auch ein umfangreicheres Portfolio an Spezialinstrumenten und -implantaten notwendig, um eine optimale Patientenversorgung bei der Wechseloperation sicherzustellen.
Postoperative Mobilisation
Patient:innen, die eine Endoprothesen-Wechseloperation erhalten haben, können in der Regel sofort an zwei Unterarmgehstützen mobilisiert werden und das operierte Bein vollbelasten. Abhängig von der individuellen Therapieplanung kann bei einigen Patient:innen auch eine Teilbelastung des operierten Beines an Unterarmgehstützen für einige Wochen notwendig sein.
Im postoperativen Verlauf empfehlen wir den Patient:innen eine Rehabilitationsbehandlung, die entweder ambulant oder stationär erfolgen kann.