Was passiert beim konventionellen Röntgen?
Röntgenstrahlen durchdringen die Strukturen des Körpers und werden von diesen in unterschiedlicher Weise abgeschwächt. Dadurch entstehen Bilder mit unterschiedlich kontrastierten Bereichen – man erkennt die Körperstrukturen.
Im Gegensatz zu Magnetresonanztomographie (MRT) und Computertomographie (CT) sind konventionelle Röntgenbilder aber nur „zweidimensional" und zeigen alle durchstrahlten Strukturen mit den gegenseitigen Überlagerungen auf einer Aufnahme (Summations-Darstellung).
Technische Grundlagen des Röntgen
In der Röntgenröhre wird durch die Beschleunigung von Elektronen (negativ geladene Teilchen) Röntgenstrahlung und Wärme erzeugt.
Bei einer Aufnahme werden für wenige Millisekunden Röntgenstrahlen durch den menschlichen Körper geschickt, die auf der gegenüberliegenden Seite austreten, den Röntgenfilm schwärzen und ein Bild erzeugen. Begleitende gestreute Strahlung wird durch Strahlenschutzmaterialien vermindert.
Unterschiedliche Darstellung ja nach Dichte
Die Röntgenstrahlen werden je nach Dichte des durchstrahlten Materials unterschiedlich abgeschwächt. Am stärksten abgeschwächt werden Röntgenstrahlen durch sehr dichtes Gewebe wie Knochen. Diese werden in der Folge hell dargestellt, weil die Röntgenstrahlen soweit abgeschwächt werden, dass sie den ursprünglich verwendeten Röntgenfilm nicht schwärzen konnten. Weniger dichtes Gewebe wie Muskulatur wird dunkler und Luft, welche die geringste Abschwächung der Röntgenstrahlung erzeugt, sogar schwarz dargestellt.
Heutzutage werden jedoch bei uns keine Röntgenfilme mehr verwendet. Die Bildentstehung erfolgt über Speicherfolien beziehungsweise gänzlich digital.
Wann braucht das Herz konventionelles Röntgen?
Speziell bei klassischen oder konventionellen Röntgenuntersuchungen des Brustkorbs kann auch das Herz untersucht werden. Entsprechende Indikationen – also krankheitsbedingte Voraussetzungen – sind unter anderem Herzinsuffizienz, Herzmuskelentzündungen, Herzklappenerkrankungen oder Kardiomyopathien, das können unterschiedliche Erkrankungen des Herzmuskels sein.
Hierbei hilft das herkömmliche Röntgen, um zum Beispiel Größe und Form des Herzens beurteilen zu können, aber auch Funktionseinschränkungen des Herzens, die zum Beispiel zu einer Stauung führen können, oder Begleiterkrankungen der Lunge. Wir setzen diese Bildgebungsmethode vor allem vor und nach Herzoperationen und bei Intensivpatient:innen ein.
Herzaufnahme durch Röntgen des Brustkorbs
Mit einer Röntgenaufnahme des Thorax (Brustkorb) lassen sich wertvolle Erkenntnisse für die Herzbehandlung gewinnen. Bei Verdacht auf eine Herzkrankheit gehört Röntgen zum Standardrepertoire entsprechender Vorbehandlungen.
Die Thoraxaufnahme lässt Rückschlüsse zu, ob sich die Herzkontur krankhaft verändert hat, ob sich Lungengefäße verändert haben, ob große Gefäße von einer Erkrankung betroffen sind oder ob eine Lungenerkrankung Ursache der Beschwerden ist.