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Schmerztherapie durch Neuromodulation

Die rückenmarksnahe Stimulation (Englisch: Spinal Cord Stimulation) ist ein neurologisches Therapieverfahren, bei dem chronische Schmerzen mittels elektrischer Impulse behandelt werden. Sie kommt dann zur Anwendung, wenn alle anderen Schmerztherapien ausgeschöpft sind.

Nahaufnahme-Modell-Wirbelsäule

Was ist die rückenmarksnahe Stimulation?

Die rückenmarksnahe Stimulation ist eine Form der Neuromodulation zur Behandlung starker, chronischer Schmerzen. Hierbei wird eine dünne Elektrode hinter das Rückenmark in den Epiduralraum (anatomischer Spaltraum, der im Bereich der Rückenmarkshäute vorkommt) implantiert.

Die Elektrode ist mit einer Batterie (dem Generator) verbunden, die unter die Bauchhaut eingebracht wird und elektrische Impulse aussendet. Dadurch werden die Schmerzsignale auf ihrem Weg zum Gehirn unterbrochen. Schmerzen werden kaum oder nur noch in Form eines Kribbelns wahrgenommen.

Wie verläuft der Eingriff?

Vor der eigentlichen Implantation können sich Betroffene mit einem vorläufigen System ausstatten lassen, um die Wirkung zu testen. Dazu wird unter lokaler Betäubung eine kleine, dünne Elektrode im Bereich des Wirbelkanals innerhalb der Wirbelsäule platziert.

Die Elektrode wird an einen provisorischen Impulsgenerator angeschlossen, den Sie auf der Kleidung oder am Gürtel tragen.

Während des Verfahrens, werden Sie gefragt, wo Sie eine Veränderung der Schmerzempfindlichkeit spüren, um den genauen Sitz der Elektrode anzupassen. Der Eingriff dauert circa 30 bis 60 Minuten.

Circa 80 Prozent der behandelten Patient:innen profitieren von einer rückenmarksnahen Stimulation.

Wie geht es nach dem Eingriff weiter?

Nach einer siebentägigen Testphase unter Alltagsbelastungen entscheiden Sie selbst, abhängig vom Nutzen der Stimulation, ob der Einbau eines Impulsgenerators unter die Haut für Sie persönlich infrage kommt.

Wenn ja, legen wir mit Ihnen einen Operationstermin fest. Wenn nicht, entfernen wir die Elektrode wieder. Eine Vollnarkose ist für den Eingriff nicht nötig.

Wann ist eine Neuromodulation sinnvoll?

Die rückenmarksnahe Stimulation kommt dann zum Einsatz, wenn alle anderen Therapieformen (operativ und medikamentös) ausgeschöpft sind.

Hierzu zählen zum Beispiel.:

  • chronische Schmerzen
  • anhaltende Schmerzen nach einem künstlichen Gelenkersatz, auch nach einer Wirbelsäulen-Operation
  • regionale Schmerzsyndrome in Händen und Füßen
  • arterielle Verschlusskrankheit, Schaufensterkrankheit
  • wenn gesundheitliche Gründe gegen eine offene Operation sprechen
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