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Rückenschmerzen in der Schwangerschaft

Rückenschmerzen während der Schwangerschaft sind leider keine Seltenheit. Schuld daran sind nicht die zusätzlichen Kilos, sondern die Hormone. Aber warum? Und was kann man dagegen tun? Unser Experte klärt auf.

 

Schwangerschaft-Rückenschmerzen

Häufig schmerzt der untere Rücken

Viele Schwangere haben Rückenschmerzen, vor allem, wenn sie schon vor der Schwangerschaft Probleme mit dem Rücken hatten. Rückenschmerzen treten meist im letzten Schwangerschaftsdrittel auf. Sie melden sich oft im unteren Lendenwirbelbereich. Manchmal strahlen sie auch in die Beine aus. In den meisten Fällen verschwinden die Beschwerden nach der Geburt.

Ausschüttung von Schwangerschaftshormonen

„Durch die Ausschüttung von Schwangerschaftshormonen wird der Körper auf die Geburt vorbereitet. Dadurch werden auch die Bänder und Sehnen weicher und die Wirbelsäule und Gelenke verlieren an Stabilität“, sagt Dr. Hans-Jürgen Richter, Chefarzt für Gynäkologie Helios Klinik Jerichower Land. Viele Frauen schieben den Bauch nach vorne und gehen immer mehr ins Hohlkreuz. Eine zusätzliche körperliche Belastung verstärkt diese Schmerzen.

Wann in eine ärztliche Praxis?

Spannungen im Bauch oder Ziehen im Lendenwirbelbereich gehören in gewissem Maße zu einer Schwangerschaft dazu. „Bei anhaltenden Rückenschmerzen sollte auf alle Fälle der Hausarzt oder Gynäkologe aufgesucht werden“, rät Dr. Richter.

Helios Klinik Jerichower Land

Chefarzt Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Durch die Ausschüttung von Schwangerschaftshormonen wird der Körper auf die Geburt vorbereitet. Dadurch werden auch die Bänder und Sehnen weicher und die Wirbelsäule und Gelenke verlieren an Stabilität.

5 Tipps bei Rückenschmerzen in der Schwangerschaft

Wir haben fünf einfache Tipps und Übungen für eine schöne Schwangerschaft ohne Rückenschmerzen.

Tipp 1: Sport

Sport in der Schwangerschaft ist nicht nur erlaubt, sondern gewollt. Ihrer gewohnten sportlichen Betätigung können Sie – vor allem in der Frühschwangerschaft – wie gewohnt nachgehen. Gymnastik oder Yogaübungen nehmen Schwangere häufig als wohltuend war. So lassen sich Rücken und Becken stärken.

Tipp 2: Entspannungsübungen

Wie für jeden anderen gilt auch für Schwangere: raus an die frische Luft. Das bringt den Kreislauf in Schwung und erhöht die Stimmungslage. Entspannen geht auch bei einem schönen Buch und einer guten Tasse Tee. Manchen Schwangeren hilft es, Lockerungsübungen durchzuführen, um die Wirbelsäulenbeweglichkeit zu verbessern.

Tipp 3: Massage

Lösen Sie die Muskelverspannungen und Blockaden mit einer Massage. Ab der 12. Schwangerschaftswoche möchten sich manche Frauen nicht mehr auf den Bauch legen. Setzen Sie sich falsch herum auf einen Stuhl und versuchen Sie, leicht vornübergebeugt, die Arme auf der Stuhllehne abzustützen. Ihre/Ihr Partner:in kann Sie leicht mit einem Schwangerschaftsöl massieren. Aber Vorsicht: Eine Massage im Kreuzbeinbereich kann möglicherweise zu Kontraktionen der Gebärmutter führen. Deshalb nur den mittleren und oberen Rücken möglichst ohne Druck massieren.

Tipp 4: Aufrechte Körperhaltung

Um Fehlhaltungen im Alltag zu vermeiden sollten Schwangere bewusst auf eine aufrechte Körperhaltung achten. Manche Frauenärzt:innen oder Hebammen empfehlen sogenannte Stützgürtel. Dieser kann helfen, dass zusätzliche Gewicht des Ungeborenen zu tragen. Zusätzlich stützt er Bauch und Rücken und fördert dadurch eine aufrechte Haltung.

Tipp 5: Wärme

Wärme und Wasser bringen Linderung in der Schwangerschaft. Gönnen Sie sich ein warmes, nicht zu heißes Vollbad und genießen Sie die Schwerelosigkeit im Wasser. Ein Kirschkernkissen wärmt den unteren Rücken und kann ebenfalls Linderung bei Rückenschmerzen bringen.

Übungen mit dem Pezziball

Für zu Hause haben wir Ihnen einmal einige Übungen zusammengestellt, die Sie einfach mit einem Pezziball durchführen können.

Beckenkreisen

Stellen Sie sich mit Oberkörper gerade hin, Ihre Füße auf festen Untergrund in Hüftbreite. Die Beine sind leicht gebeugt. Die Hände in die Taille oder in Schulterhöhe anwinkeln. Nun ziehen Sie mit Ihrem Becken entspannte Kreise und kippen Ihr Becken nach vorne und hinten, nach links und rechts – mehrmals wiederholen.

Vierfüßlerstand

Das ist eine schöne und einfache Übung aus dem Yoga: Die Schwangere geht in den Vierfüßlerstand. Jetzt formt sie einen Rundrücken, während der Blick zum Boden gerichtet ist. Danach kehrt sie in die Ausgangsposition zurück. Diese Abfolge kann zehn Mal wiederholt werden.

Wichtig ist, bei den Übungen immer auf den eigenen Körper zu hören: Ein bisschen anstrengend darf es sein, aber wenn etwas zwickt oder gar weh tut, dann sollte die Übung abgebrochen werden.

Entspannung

Zum Abschluss der Übungen ist etwas Entspannung für den Körper wichtig. Legen Sie sich auf den Rücken und lagern Sie die Waden entweder auf einem Gymnastikball ab oder ziehen Sie sie sanft an den Oberkörper heran. Rollen Sie dann den verspannten unteren Rücken sanft auf dem Boden nach rechts und links.

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