Was ist Schizophrenie und woran erkennt man sie?
Allen schizophrenen Psychosen gemein ist eine Störung des Denkens, des Gefühlslebens und der Wahrnehmung. Durch Fehlwahrnehmung oder Fehlinterpretation der Umwelt kann es zeitweise für Außenstehende zu unsinnigen und schwer nachvollziehbaren Äußerungen oder Handlungsweisen der Erkrankten kommen.
Wie entsteht eine Schizophrenie?
Nach heutigem Kenntnisstand wird davon ausgegangen, dass bei der Entstehung der Erkrankung verschiedene Faktoren zusammenwirken: erbliche Faktoren, eine Vorschädigung des Gehirns oder bestimmte Belastungsmomente im häuslichen wie gesellschaftlichen Umfeld.
Durch das Hinzutreten weiterer Belastungsfaktoren, etwa belastende Lebensereignisse, anhaltende Spannungen und Konflikte, der Konsum von Drogen und ähnliches kann zu einer Schizophrenie führen.
Wodurch zeichnet sich eine Schizophrenie aus?
Häufig beginnt die Erkrankung mit zunächst kleinen Veränderungen und alltäglichen Befindlichkeitsstörungen zum Beispiel Nervosität, Unruhe, Reizbarkeit oder nachlassende Konzentrationsfähigkeit. Diese Symptome können über einen längeren Zeitraum von bis zu mehreren Jahren der ersten akuten Krankheitsepisode vorausgehen.
In der akuten Krankheitsphase werden „Positivsymptome“ und „Negativsymptome“ unterschieden. Positivsymptome zeichnen sich durch Störungen der formalen Denkabläufe aus, welche häufig unstrukturiert, sprunghaft und verworren sind. Häufig treten Wahnvorstellungen und Halluzinationen auf beziehungsweise verschwimmt die Wahrnehmung der Grenzen zwischen der eigenen Person und der Umwelt.
Negativsymptome zeichnen sich durch einen Mangel an Gefühlen, durch ein Nachlassen der Interessen und Aktivitäten und einem schleichenden Rückzug aus sozialen Kontakten aus. Hinzu kommen eine Verarmung der Sprache und Störungen der Hirnleistungsfähigkeit wie Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen.
Diagnostik von Schizophrenie
Die Grundlage der Diagnostik bildet ein ausführliches Gespräch mit Ärzt:innen/Therapeut:innen sowie die gründliche Erhebung des psychopathologischen Befundes.
Zum Ausschluss körperlicher Ursachen der Symptomatik erfolgen eine körperliche Untersuchung, laborchemische Untersuchungen, einschließlich eines Drogenscreenings und apparatetechnische Zusatzuntersuchungen wie EEG und MRT des Kopfes.
Behandlung von Schizophrenie
Auch wenn die Erkrankung bis heute im eigentlichen Sinne als nicht heilbar gilt, gibt es eine Reihe von Behandlungsmöglichkeiten, die es den Erkrankten ermöglichen, ein weitestgehend beschwerdefreies Leben zu führen.
Die Grundpfeiler der Therapie sind neben der medikamentösen Behandlung mit Antipsychotika vor allem Angebote der Sozio-, Arbeits- und Ergotherapie sowie psychotherapeutische Interventionen. Letztere zielen in erster Linie auf die Vermittlung eines adäquaten Krankheitsverständnisses, die Verminderung der individuellen Verletzlichkeit und die Verminderung ungünstiger Einflüsse durch äußere Stressfaktoren ab.
Durch die Kombination der verschiedenen Behandlungsangebote können Betroffene die Erkrankung besser bewältigen und damit auch die Lebensqualität steigern.