Schmerzdienst: Im Auftrag gegen die Schmerzen
Der Schmerz. Er ist ein unangenehmes Gefühl. Ja, aber er ist auch ein wichtiger Schadensmelder unseres Körpers. Schmerzen haben eine natürliche Schutzfunktion, können jedoch gleichzeitig den Heilungsprozess verzögern. Gerade nach Operationen ist es wichtig, dass die Schmerzen so gut wie möglich ausgeschaltet werden, damit Patient:innen zum Beispiel nach einer Knie-Operation schnellstmöglich wieder mobil werden und trainieren können. Im Helios Klinikum Pirna sind neben den Ärzt:innen auch speziell ausgebildete Pflegekräfte des Schmerzdienstes im Auftrag gegen die Schmerzen für die Patient:innen da.
Schmerzen sind bei jedem unterschiedlich
So individuell wie die Patient:innen selbst sind, ist auch ihr Schmerz. "Unser Ziel ist es, dass die Patienten so wenig wie möglich Schmerzen aushalten müssen. Leider heißt das aber nicht in jedem Fall, dass die Patienten gar keinem Schmerzgefühl ausgesetzt sind", erklärt Schmerzschwester Cornelia Steglich.
Welche Schmerzmedikation Patient:innen bekommen, ist von der Operation abhängig, die durchgeführt wird. "Jeder Patient wird dazu von unseren Anästhesisten aufgeklärt", erklärt Cornelia Steglich weiter. Während und nach der Operation erhalten die Patient:innen dann beispielsweise über einen Katheter am Arm, in die Leiste oder den Rücken das Schmerzmittel verabreicht. Nach der Operation besteht auch die Möglichkeit, eine Schmerzpumpe zu nutzen. Hier kontrollieren Patient:innen bis zu einer bestimmten Grenze selbst, wie viel Schmerzmittel er benötigt. "Alternativ nutzen wir auch Schmerzmittel in Tablettenform oder Tropfen, die die Ärzte für die Patienten im Narkoseprotokoll anordnen", berichtet Cornelia Steglich. Es ist wie mit anderen Medikamenten und Methoden: Sie wirken nicht bei jedem Patienten oder bei jeder Patientin gleich, und Unverträglichkeiten oder Nebenwirkungen müssen beachtet werden.
Sie oder ihre fünf im Schmerzdienst tätigen und dafür besonders ausgebildeten Kolleginnen und Kollegen besuchen die chirurgischen Patient:innen dann in der Regel einen Tag nach der Operation direkt am Krankenbett. "Hier befragen wir die Patienten zu ihrem Schmerzempfinden, also zu Art, Ort und Stärke der Schmerzen. Dabei hilft uns eine Skala, die den Schmerz in zehn Stufen einteilt: Von null wie kein Schmerz bis zehn wie stärkster vorstellbarer Schmerz", erklärt die Schmerzschwester. Bei Bedarf wird dann die Medikation noch einmal angepasst. "Zusätzlich kann auch die Wirkung eines Schmerzmittels mithilfe eines Kältesprays getestet werden", sagt Cornelia Steglich. Ist eine Schmerzmedikation per Katheter oder Pumpe nicht mehr nötig, wird diese eingestellt und die Patient:innen erhalten nur noch sogenannte Bedarfsmedikation.
Schmerzdienst abteilungsübergreifend im Einsatz
Neben den regelhaften Besuchen bei den chirurgischen Patient:innen wird der Schmerzdienst auch von anderen Fachabteilungen des Klinikums angefordert. "Hier unterstützen wir bei Bedarf in der Einstellung und Optimierung der Schmerzmedikation; in speziellen Fällen gemeinsam mit der schmerztherapeutischen Oberärztin unseres Hauses", erklärt die Schmerzschwester.